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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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herausfinden, zu wem der Motorradfahrer wirklich wollte.«
    »Da könnten wir ja vielleicht schon etwas Vorarbeit leisten«, schlug Paula vor. »Befragen wir die Leute doch einfach.«
    »Gute Idee«, meinte Newman und ging zur Haustür.
    Draußen sahen sie, dass in allen Häusern außer dem von Mrs Gobble Licht brannte. Martin Hogarth, der aus seinem Bungalow gekommen war, beugte sich mit einer Taschenlampe in der Hand über den Terroristen, den Newman erschossen hatte.
    »Was zum Teufel ist denn hier passiert?«, fragte er, während er sich wieder aufrichtete. »Wer ist dieser Tote? Und woran ist er gestorben?«
    »An Bleivergiftung«, sagte Newman grinsend. »Ganz schön ungesundes Klima hier bei Ihnen in Carpford.«
    »Was haben Sie denn um drei Uhr früh hier draußen zu suchen, Mr Hogarth?«, fragte Beaurain.
    »Und Sie?«, gab Martin hochnäsig zurück. »Wer sind Sie denn, dass Sie mir solche Fragen stellen? Und was machen Sie überhaupt im Bungalow meines Bruders?«
    »Billy hat sich spontan zu einer kleinen Klimaveränderung entschlossen, was ich angesichts der bleihaltigen Luft hier oben sehr gut verstehen kann«, antwortete Paula für Beaurain. »Er war so freundlich, uns seinen Bungalow zu überlassen. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass jemand in seiner Abwesenheit darin herumschnüffelt.«
    »Mir hat er kein Wort davon gesagt.«
    »Dafür wird er wohl seine Gründe gehabt haben«, sagte Paula mit einem verbindlichen Lächeln.
    »Ich werde sofort die Polizei verständigen.«
    »Das haben wir bereits getan«, sagte Beaurain. »Außerdem bin ich selbst von der Polizei. Kommissar Beaurain. Was haben Sie gerade gemacht, als Sie die Schüsse gehört haben?«
    »Ich war schon im Bett und habe mich dann schnell wieder angezogen.«
    »Erstaunlich, dass Sie sich in der kurzen Zeit sogar noch die Krawattennadel anstecken konnten.«
    »Wenn Sie keine weiteren Fragen an mich haben, würde ich jetzt gern wieder ins Bett gehen«, sagte Hogarth verärgert. Er stapfte hinüber zu seinem Bungalow, wo er die Tür lautstark ins Schloss fallen ließ.
    Paula sah, wie sich vom Uferweg her eine hoch gewachsene Gestalt näherte. Wie an dem Zwicker auf der Nase leicht zu erkennen war, handelte es sich um den Sicherheitsminister, der sich mit einem warmen Wintermantel samt Pelzkragen und einem Seidenschal gegen die Kälte gewappnet hatte. Mit den Händen in den Taschen baute er sich vor Beaurain auf.
    »Hätten Sie vielleicht die Güte und würden mir sagen, was hier gerade los war? Ich habe Schüsse gehört und gesehen, wie Sie aus Billy Hogarths Bungalow kamen.«
    »Die Polizei ist bereits auf dem Weg hierher«, sagte Newman. »Vier El-Kaida-Terroristen haben einen Anschlag auf meine Kollegen verübt. Zum Glück konnten wir sie alle ausschalten.«
    »Glauben Sie jetzt endlich, dass die El Kaida längst Fuß in Großbritannien gefasst hat?«, fragte Paula.
    »Ich an Ihrer Stelle wäre mit solchen Behauptungen sehr vorsichtig. Haben Sie denn irgendwelche Beweise dafür?«
    »Alle vier Angreifer hatten dunkle Hautfarbe und trugen schwarze Turbane«, mischte Newman sich ein. »Das dürfte ja wohl genügen.«
    »Die müssen irgendwie durch unsere Kontrollen geschlüpft sein«, sagte Warner. »Das darf jedoch auf keinen Fall an die große Glocke gehängt werden, sonst bricht in London eine Panik aus. Für morgen früh um zehn habe ich bei mir eine Besprechung aller Sicherheitsorgane einberufen.«
    »In Ihrem Penthouse oder im Ministerium?«, fragte Newman.
    »Das geht Sie überhaupt nichts an«, sagte Warner. »Und sagen Sie Tweed, dass ich von ihm eine befriedigende Erklärung für Ihre Anwesenheit hier in Carpford erwarte.«
    Noch bevor jemand antworten konnte, machte er kehrt und stapfte zurück zu seinem Haus.
    »Ein reizender Zeitgenosse, Ihr Herr Sicherheitsminister«, bemerkte Beaurain.
    »Finden Sie?«, meldete sich jemand mit einer kultivierten Stimme direkt hinter dem Belgier zu Wort.
    »Jules«, sagte Paula rasch, »darf ich Ihnen Peregrine Palfry vorstellen. Er ist der persönliche Assistent des Ministers.«
    »Sie dürfen bei ihm nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen«, fuhr Palfry fort. »Der Minister arbeitet bis spät in die Nacht und findet nur sehr wenig Schlaf. Nun denn, würde mich bitte jemand darüber aufklären, was hier los ist? Hinter dem Haus habe ich eine übel zugerichtete Leiche gesehen...«
    »Jetzt kippen Sie mir aber nicht gleich aus den Latschen, junger Freund«, knurrte Beaurain, dem Palfry auf

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