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Das Netzwerk

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Titel: Das Netzwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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stattdessen Schokoladenerdnüsse, die er einzeln aus einem Beutel in der Tasche seines Sakkos holte und in den Mund schob. Als der Beutel fünf Minuten später leer war, öffnete Hoffman seinen Aktenkoffer, um einen neuen herauszuholen. In dem Fach, das eigentlich für Bleistifte und Kugelschreiber gedacht war, steckten nebeneinander sechs weitere solcher Tütchen. Hoffman riss eine auf und mampfte weiter.
    Dann klopfte es endlich.
    «Bin ich hier richtig bei Miss Bigelow?», fragte eine nasale, monotone Stimme von draußen.
    «Sie sind früh dran», erwiderte Anna. Streng genommen war er zwar zu spät, doch so lautete die vereinbarte Erkennungsparole.
    Anna öffnete, und Ali Ascari stolzierte wackelnden Hauptes ins Zimmer. Er hatte sich dem Anlass entsprechend dezent gekleidet und trug einen Nadelstreifenanzug mit breitem Revers und eine gestreifte Krawatte, die unten fast fünfzehn Zentimeter breit war. Sein Mullah-Bart war so struppig wie eh und je.
    «Hallo, hübsche Lady», sagte er zu Anna, hob sich dabei leicht auf die Zehenspitzen und schlug die Fersen zusammen.
    Hoffman stand vom Sofa auf und näherte sich dem Iraner mit seinen seltsam steifen, von beidseitigem Armschwenken begleiteten Schritten.
    «Das ist Mr.   Block», sagte Anna. «Der Herr, von dem ich Ihnen bereits erzählt habe.»
    «Ich bin erfreut, Sie kennenzulernen, Mr.   Block», sagte Ascari und reichte Hoffman eine schlaffe Hand.
    «Nehmen Sie Platz», sagte Hoffman.
    «Gut. Ich nehme gerne Platz.»
    Hoffman brummte nur und ließ sich wieder auf das Sofa fallen.
    «Sie sind bei der CIA, Mr.   Block?»
    «Kein Kommentar.»
    «Die hübsche Lady, Miss James, hat gesagt, beim nächsten Mal ich werde treffen CI A-Mann . Also denke ich, das sind Sie.»
    «Jetzt hören Sie mal zu, Kumpel», sagte Hoffman. «Eins sollten wir von Anfang an klären. Ich stelle die Fragen, Sie antworten. Ist das so weit klar? Sonst können Sie sich nämlich gleich wieder verpissen.»
    «Gut», sagte Ascari argwöhnisch. «Zumindest klingen Sie wie ein CI A-Mann . Das ist genug für Ali Ascari.»
    «Schluss damit.»
    «Gut. Alles bestens.»
    «Haben Sie einen Pass, damit ich sicher sein kann, dass Sie auch sind, wer Sie zu sein behaupten?»
    «Sicher. Nicht nur einen.»
    «Zeigen Sie mir alle.»
    Ascari griff in die Tasche seines Jacketts und gab Hoffman den iranischen Pass.
    «Und der andere?»
    Der Iraner zog aus der anderen Tasche den spanischen Pass und reichte ihn ihm.
    «Hören Sie schon auf mit dem Scheiß», schnauzte Hoffman. «Wo ist der griechische Pass?»
    «Schon gut.» Ascari deutete ein Grinsen an und wackelte ein wenig mit dem Kopf. Dann stand er auf und zog den dritten Ausweis aus der Gesäßtasche seiner Hose.
    «Danke», sagte Hoffman und stapelte die drei Pässe ordentlichauf dem Couchtisch. Der griechische lag zuoberst. «Die sehe ich mir später an.»
    Anna meldete sich zu Wort. «Ich habe Mr.   Block von unseren bisherigen Begegnungen erzählt, Mr.   Ascari. Er kennt alle Einzelheiten bis hin zu Ihrem unsäglichen Benehmen in Istanbul. Mr.   Block fand das alles andere als komisch.»
    «Stimmt», sagte Hoffman. «Um ehrlich zu sein, hört sich das für mich an, als wären Sie ein echtes Arschloch.»
    «Bitte, Mr.   Block», sagte Ascari. «Ich mag keine Schimpfwörter.»
    «Ach nein? Tja, wie sagt man so schön bei uns in Amerika? Scheißpech gehabt.»
    Ascari wirkte beleidigt. «Diese Unterhaltung gefällt mir nicht. Ich werde jetzt gehen.»
    «Bleiben Sie doch noch ein bisschen. Ich fange gerade erst an, mich wohlzufühlen.»
    «Ich fühle mich aber nicht wohl.» Ascari warf über die Schulter einen Blick Richtung Tür.
    «He, machen Sie sich mal locker. Ziehen Sie Ihre Jacke aus. Ziemlich heiß hier, was, Miss James? Am besten ziehe ich auch mal mein Sakko aus.»
    Hoffman stand auf und streifte seine Anzugjacke ab, ganz langsam, einen Ärmel nach dem anderen, sodass erst die eine und dann die andere Pistole sichtbar wurde. Ascari schüttelte den Kopf und holte tief Luft. Er sah jetzt ernsthaft verängstigt aus.
    «Einen Moment, bitte», rief er und hob flehentlich die Hände. «Das ist ein großer Irrtum. Mir tut schrecklich leid, was geschehen ist in Istanbul. Ich soll mich entschuldigen? Gut, ich entschuldige mich. Alles bestens. Ja?» Er setzte ein falsches Lächeln auf.
    «Danke», erwiderte Anna kühl. «Aber das kommt ein bisschen spät.»
    «Sparen Sie sich die Entschuldigungen, Kumpel», brummte Hoffman. «Mir ist es so was von

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