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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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neben der Küchentheke ab. Er wollte die Frage nicht stellen, wusste aber, es blieb ihm nichts anderes übrig. » Wieso nicht?«
    Mo lehnte sich gegen die Theke. » Hast du eigentlich gesehen, wie es hier ist?«
    Chad blickte sich um. Das Haus war frisch renoviert, weiß gestrichen und mit modernen, aber bequemen Möbeln eingerichtet. Es war luftig und hell und hatte großzügige, offene Wohnräume. Wenn man nicht gerade ein engstirniger, erzkonservativer Griesgram war, konnte man kaum etwas daran aussetzen.
    » Tja«, sagte er, » ein anderer Stil als zu Hause, aber…«
    » Ich meine nicht das hier!«, unterbrach Mo ihn und wies zum Fenster. » Sondern das da! Dieses Viertel. Wir können hier nicht bleiben.«
    » MoMo…« Chad atmete geräuschvoll aus. » Könnte ich mich mal für fünf Minuten ausruhen? Meine Jacke ausziehen? Einen Happen essen?«
    » Wag es ja nicht, mir ein schlechtes Gewissen zu machen«, entgegnete Mo. » Du musstest ja nicht die letzten drei Wochen in dieser Drecksgegend verbringen.«
    » Ach, komm schon!« Chads natürliche Gesichtsrötung verstärkte sich. Er war gereizt, was selten vorkam. » Das ist doch ein nettes Viertel! Und genau das– ganz genau das–, was du wolltest, falls ich dich daran erinnern darf! Irgendwo in Stadtnähe, wo es Familien, gute Schulen, Parks und Spielplätze gibt…«
    » Hast du den Spielplatz denn gesehen ?« Mos Stimme war jetzt bedrohlich ruhig. » Oder die Schule? Oder den Park?«
    » Nein, und das weißt du auch«, seufzte Chad. Sein Zorn war schon wieder verflogen. Es hatte schließlich keinen Sinn, wütend zu werden. Mo konnte viel besser streiten als er. Und die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass alles viel schneller vorbei war, wenn er sie einfach wettern ließ.
    » Der Spielplatz liegt oben auf dem Hügel«, fuhr Mo fort. » Und der Hügel ist so steil, dass meine Nase beim Kinderwagenschieben fast den Boden berührt. So steil, dass Harry nicht allein hochkommt und ich beide hinaufschieben muss. Wenn wir oben sind, keuche ich dermaßen, dass ich nicht weiß, ob das an den über sechzig Kilo liegt, die ich eine Felswand hochgeschoben habe, oder weil die Luft dort oben schon dünner ist.«
    Chad hatte es geschafft, sich auf einen der Küchenhocker zu setzen. Er sehnte sich verzweifelt nach einem Schluck Wasser, aber die Spüle war hinter Mo, und wenn er sich jetzt ihrem Laserblick entzog, würde ihre Tirade vielleicht vom Kurs abkommen und in gefährlicheres Terrain geraten. Das Naheliegendste war eine Suada über mangelnden Respekt ihr gegenüber, ein Thema, das Chad in eine Panik versetzte, die vermutlich nur noch durch Waterboarding übertroffen werden konnte. Besser, er rührte sich nicht.
    » Und weißt du, wie groß der Spielplatz ist?«, fuhr Mo fort. » Sieh dich mal um! Nicht mal so groß wie diese Küche! Bei drei Kleinkindern kommt man sich schon vor wie im Sommerschlussverkauf!«
    Mo hob die Hand, als wollte sie einer Frage zuvorkommen, obwohl beide wussten, dass Chad momentan eher die Flucht ergreifen würde, als eine Frage zu stellen. » Ich weiß, was du jetzt sagen willst: Und der Park? Ist da nicht auch ein Spielplatz? Allerdings, dort ist auch einer! Aber an so warmen Tagen wie in letzter Zeit ist der gepflastert mit Schwulen, die sich da sonnen und ihre– zugegeben bewundernswert knackigen– Körper zur Schau stellen. Praktisch nackt!«
    Die Länge der Pause legte nahe, dass sie einen Kommentar von Chad erwartete.
    » Machst du dir deshalb Sorgen?«, fragte er.
    » Hältst du mich für eine reaktionäre, homophobe Kuh, die meint, alle Schwulen seien potenzielle Kinderschänder?«
    » Du weißt, dass ich das nicht gemeint habe.«
    » Was sagst du denn, wenn Harry fragt, was die da machen?«, wollte Mo wissen. » Vielleicht, dass sie auf der Suche nach heißem Gelegenheitssex sind? Denn das wäre die Wahrheit!«
    » Genau wie damals die jungen Mädchen daheim, wenn sie freitagnachts in die Stadt gezogen sind. Die meisten von denen waren auch halbnackt. Obwohl ich das natürlich nicht zur Kenntnis genommen habe«, fügte Chad eilig hinzu.
    Um nicht nachgeben zu müssen, schlug Mo ein neues Thema an. » Es stimmt, dass es hier viele Familien gibt«, erklärte sie ihrem Mann. » Harry, Rosie und ich haben auf dem Minispielplatz einen Mann getroffen, der auch zwei Kinder in einem Wagen hatte. Nur, dass auf seinem T-Shirt stand: Ich bin ein schwuler Daddy!«
    » Und?«
    » Ich bin kein schwuler Daddy! Also haben wir nichts

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