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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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nicht mehr belästigen.«
    Nein! Scheiße! Jetzt geriet Aishe wirklich in Panik. So hatte das nicht laufen sollen! Er hätte derjenige sein sollen, der so verzweifelt war, dass er alles für sie tun würde. Und sie diejenige, die alles unter Kontrolle hatte!
    Hektisch überlegte sie, wie sie die Situation noch retten konnte. Ich muss ihm weismachen, dass ich ihn mag. Ich kann zwar immer noch schlecht über ihn denken, es aber nicht mehr so deutlich zeigen. Ich muss weniger abweisend wirken, eher verletzlich– ihn nicht nur sexuell, sondern auch emotional ködern. Und zwar schnell!
    Moment mal, sagte eine leise innere Stimme. Meinst du nicht, er verdient eine bessere Behandlung? Er war aufrichtig– sogar mutig–, was seine Gefühle dir gegenüber betrifft. Solltest du da nicht auch ehrlich sein?
    Halt die Klappe, Frank, sagte eine lautere Stimme, die ganz klar Aishe gehörte. Hier geht’s um Überleben. Und ich beabsichtige der Stärkere zu sein, auf Biegen und Brechen.
    Aishe hörte, dass Mo sich am Telefon verabschiedete.
    » Okay«, sagte sie zu Benedict. » Ist gut, wir werden reden.«
    Seine anfängliche Überraschung verwandelte sich schnell in schiere, aufrichtige Freude.
    Heiliger Strohsack– er ist in mich verliebt, erkannte Aishe verblüfft. Total verknallt. Das macht die Sache einfacher als gedacht!

15
    Der Anruf war nicht von Chads Mutter gekommen.
    » Ich treffe mich morgen mit Connie, Phils Frau«, sagte Mo zu Chad. » Zum Lunch in der City.«
    Abrupt sah Chad von seinem Essen auf. » Und wer kümmert sich um die Kinder?«
    Mo warf ihm einen scharfen Blick zu. » Ich hab eine Kinderbetreuung, schon vergessen?«
    » Ja, aber…« Chad zögerte.
    » Chad«, sagte Mo. » Die Kinder werden betreut.«
    Chads Stimmte stieg um eine Oktave. » Willst du damit sagen, dass du sie schon mit ihm allein gelassen hast?«
    » Natürlich!«
    » Und es war alles in Ordnung?«
    » Nein«, antwortete seine Frau. » Das Baby ist gestorben, aber ich bin zum Babyladen gegangen und fand eins, das genauso aussieht wie Rosie.«
    » Das ist nicht witzig, Mo!« Chad ließ seine Gabel klirrend auf den Teller fallen. » Darüber macht man keine Scherze!«
    » Dann sei auch nicht so albern!« Mo fuchtelte mit ihrer Gabel durch die Luft. » Hör mal, wenn du wirklich besorgt bist, dann lade ich ihn am Wochenende ein, damit ihr euch mal kennenlernt.« Sie verkniff sich ein Lächeln und fügte hinzu: » Oder komm mit zu meiner Krabbelgruppe und frag die andern Mütter, was sie von ihm halten.«
    » Er geht zu deiner Krabbelgruppe?«, fragte Chad skeptisch. » Mit dir?«
    » Klar«, sagte Mo. » Ich dachte schon, ich könnte da nicht mehr hin, weil Rosie so ein anstrengendes Rabenaas ist, dass ich früher die ganze Zeit immer mit ihr beschäftigt war. Was hieß, dass der arme Harry sich selbst überlassen war. Und einige der Kinder sind ziemlich…« Sie verstummte.
    » Was?«, fragte Chad besorgt.
    » Perfekte angehende Geschäftsführer, würde ich sagen«, erklärte Mo. » Mit anderen Worten: narzisstische, sadistische kleine Scheißkerle.«
    » Aber– sie tun Harry doch nicht weh, oder?«
    Seine offensichtliche Sorge stimmte Mo nachsichtig. » Wenn ich dabei bin?« Sie schüttelte den Kopf. » Einer von ihnen hat Harrys Kinderauto gemopst. Ich hab ihn mir vorgeknöpft und ihm erzählt, wie’s im Gefängnis zugeht. Der war so schnell von dem Ding wieder runter, dass sein Hosenboden geraucht hat.«
    Chad war immer noch nicht beruhigt. » Bringen die anderen Mütter ihre Nannys auch mit?«
    » Ein paar Nannys kommen ganz allein! Genau gesagt…« Mo rechnete kurz nach, » sind nur acht von uns zwölf echte Mütter. Wenn du weißt, was ich meine.« Sie zuckte die Achseln. » Die meisten Mütter benutzen Nannys als Vorwand, um sich vor ihrer elterlichen Verantwortung zu drücken. Hier und da gibt es zwar hyperwachsame Kontrollfreaks, aber im Großen und Ganzen müssen die Kinder schon in Flammen stehen, damit ihre Mütter ihnen überhaupt Aufmerksamkeit schenken. Deshalb ist es so gut, Benedict dabeizuhaben.«
    » Das verstehe ich nicht.«
    » Erstens«, erklärte Mo, an ihren Fingern abzählend, » bringt er die kleinen Scheißer auf Spur. Selbst der schlimmste angehende Triebtäter würde unserem Rattenfänger Benedict in jeden Felsspalt folgen. Zweitens ist er für die Mütter der Höhepunkt des Tages. Jetzt können sie in dem sicheren Bewusstsein nach Hause gehen, dass sie was Ordentliches haben, das sie sich vorstellen

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