Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Titel: Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
Vom Netzwerk:
Grotte des Tempelbergs.«
    »Bis die Tempelritter sie fanden?«, wagte ich mich vor.
    »1118 gründete der Franzose Hugo von Payens den Orden der Tempelritter. Der König von Jerusalem, Balduin, ließ die Ritter in der al-Aqsa-Moschee neben dem Felsendom und den Ruinen des alten Tempels ihr Lager aufschlagen. Dort fanden die Tempelritter die Höhle, in der sich der Brunnen der Seelen befunden haben soll. Sie soll viele Schätze beinhaltet haben. So auch die Bundeslade. Und die vierundzwanzig Truhen mit den Schätzen aus der Bibliothek von Alexandria. Die Tempelritter brachten alles in Sicherheit – erst nach Akkon, dann nach Zypern, wohin sie gemeinsam mit den Johannitern flohen. Dann überließen die Tempelritter die alexandrinischen Truhen den Johannitern, die sie mit nach Rhodos nahmen.«
    »Und jetzt befinden sie sich an verschiedenen Stellen in Europa?«
    »Ja, aber wir wissen nicht, wo.«
    »Ohne die Hinweise in Nostradamus’ Testament kommen wir also nicht weiter?«
    »Nein.«
    Er warf kurz einen Blick auf die Monitore und erstarrte. Auf dem Bildschirm sahen wir, dass fünf oder sechs Männer die Bibliothek betraten.
    Alle schwarz gekleidet.
    »Die Mönche!«, rief Bernardo Caccini.
    III
    Hastig führte er uns aus seinem Büro und nach unten in eine Besenkammer am Ende des Flurs. Bevor ich noch protestieren konnte, wie schlecht dieses Versteck sei, öffnete Bernardo Caccini eine Geheimtür – ein Teil der Wandverkleidung der Kammer. Caccini nahm eine Taschenlampe, die an einem Haken hing, und führte uns in einen schmalen, steinernen Gang.
    »Eine der vielen Fluchtrouten, die die Medici gebaut haben, um ihren Feinden entkommen zu können«, erklärte er.
    Nach etwa fünfzehn Metern bog der Gang ab und endete an einer steilen, nach unten führenden Wendeltreppe. Am Fuß der Treppe öffnete Caccini eine massive Tür, die in einen Lagerraum führte, der voller Tonnen und Kisten stand. Dem Geruch nach standen sie schon seit der Zeit der Medici dort. Von hier aus liefen wir durch einen Keller, der schließlich an einer niedrigen runden Warenluke endete. Mit Hilfe eines Holzhammers schlug Caccini das rostige Schloss auf und öffnete die Luke. Angelica kroch als Erste nach draußen. Als auch ich draußen war, sagte Caccini: »Ich muss hierbleiben.«
    »Sind Sie verrückt?«, fuhr ich ihn an und erinnerte ihn an das, was mit Regina Ferrari und Theophilus de Garencières geschehen war.
    »So weit wird es nicht kommen«, sagte Caccini. »Ich habe die Verantwortung für diese Bibliothek. Sie werden mich niemals finden, nicht in diesem Haus. Aber beeilen Sie sich jetzt. Sehen Sie zu, dass Sie wegkommen!«
    IV
    Unsere Schuhsohlen trommelten über die Pflastersteine.
    Wir liefen durch eine schmale Gasse, ich ein paar Meter vor Angelica. Erst wusste ich nicht, wo ich war. Dann wurde mir klar, dass der Geheimgang uns in das Viertel geführt hatte, in dem wir geparkt hatten. Auf dem kleinen Platz vor der Medici-Kapelle. Blöd. Klüger wäre es gewesen, etwas weiter entfernt zu parken. Wir waren mit zwei Autos gekommen. Angelicas Freund hatte uns nicht nur seinen Revolver, sondern auch seinen betagten Fiat geliehen. Einen rostigen Panda, Baujahr 1980. Wie Bolla fuhr auch dieser Wagen mit einer Mischung aus Benzin und Trotz. Ursprünglich hatten wir vorgehabt, den Mini noch am Abend wieder bei Angelicas Freundin abzuliefern und dann mit dem Fiat weiterzufahren, aber diesen Plan konnten wir jetzt vergessen, denn als wir uns näherten, sahen wir sie schon auf der Motorhaube sitzen und auf uns warten. Zwei auf dem Fiat, zwei auf dem Mini. Mönche. Sie waren schwarz gekleidet und hatten die Arme verschränkt.
    Angelica und ich blieben wie angewurzelt stehen.
    Die Männer standen auf. »Den Brief!«, rief einer von ihnen. Ich kam nicht einmal dazu, ihnen zu sagen, dass wir ihn nicht hatten.
    Links von uns trat ein Mann aus einem Hauseingang, der zwischen Angelica und mir lag. Er hatte sich dort versteckt.
    Ich tastete nach dem Revolver in meiner Tasche, kriegte ihn aber nicht heraus, irgendwie schien er sich an einer Naht verhakt zu haben. Verzweifelt zerrte ich an der Waffe herum.
    Der Mönch war jetzt bereits bei Angelica. Ich riss und zerrte an dem Griff der Waffe. Das Korn des Laufs schien festzuhängen. Passiert so etwas eigentlich auch anderen Menschen oder nur mir?
    Angelica holte zu einem hohen Tritt aus und traf den Mann über dem Ellenbogen. Ich hörte, wie sein Arm brach. Ein trockenes Knacken. Er taumelte ein paar

Weitere Kostenlose Bücher