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Das Notizbuch von Sherlock Holmes, Bd. 5

Das Notizbuch von Sherlock Holmes, Bd. 5

Titel: Das Notizbuch von Sherlock Holmes, Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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einiges bessern, indem wir sie ins Gefängnis bringen. Aber nicht darauf bin ich aus. Es ist der Stein, den ich kriegen will.«
      »Und dieser Graf Sylvius ist einer von Ihren Fischen?«
      »Ja, und er ist ein Hai. Er beißt. Der andere ist Sam Merton, der Boxer. Kein schlechter Bursche, der Sam, aber der Graf hat ihn zu seinem Werkzeug gemacht. Sam ist kein Hai. Er ist ein großer, dicker, dummer, starrköpfiger Gründling. Aber er zappelt genauso in meinem Netz.«
      »Wo steckt der Graf?«
      »Den ganzen Morgen war ich ihm dicht auf den Fersen. Sie haben mich als alte Dame gesehen, Watson. Nie war ich überzeugender. Er hat mir tatsächlich einmal den Sonnenschirm gereicht. ›Mit Ihrer Erlaubnis, Madame‹, sagte er – HalbItaliener, verstehen Sie, und mit den südländisch liebenswürdigen Manieren, wenn ihm danach ist, aber in anderer Stimmung der Teufel in Menschengestalt. Das Leben ist voller launischer Zufälle, Watson.«
      »Es hätte tragisch ausgehen können.«
      »Nun, vielleicht wirklich. Ich folgte ihm auf dem Weg zur Werkstatt des alten Straubenzee in den Minories. Straubenzee ist Hersteller des Luftgewehrs – ein sehr schönes Stück, soviel ich gehört habe, und ich kann mir fast vorstellen, daß man es jetzt am Fenster dort drüben placiert hat. Haben Sie die Wachsbüste gesehen? Natürlich, Billy hat sie Ihnen gezeigt. Nun, vielleicht bekommt sie irgendwann eine Kugel in ihren schönen Kopf. Ah, Billy, worum geht’s?«
      Der Junge hatte den Raum wieder betreten, auf dem Tablett lag eine Karte. Holmes warf mit ge hobenen Augenbrauen und belustigtem Lächeln einen Blick drauf.
      »Er kommt persönlich. Das hatte ich kaum erwartet. Sie kennen das Sprichwort, Watson: Pack die Nessel entschlossen an. Ein Mann mit Nerven. Möglicherweise haben Sie von ihm als Schützen gehört. Es wäre in der Tat ein triumphaler Abschluß seiner hervorragenden sportlichen Leistungen, wenn er mich auch auf seine Abschußliste setzen könnte. Daß er kommt, ist der Beweis dafür, daß er mich dicht auf den Fersen weiß.«
      »Rufen Sie die Polizei.«
      »Vielleicht sollte ich. Aber nicht gerade jetzt. Würden Sie vorsichtig aus dem Fenster blicken und schauen, ob sich auf der Straße jemand herumdrückt?«
      Watson spähte besorgt durch den Spalt zwischen Vorhang und Fensterrahmen. »Ja, in Türnähe sehe ich einen groben Burschen.«
      »Das wird Sam Merton sein – der treue, aber ziemlich einfältige Sam. Wo ist der Gentleman, Billy?«
      »Im Vorzimmer, Sir.«
      »Bringen Sie ihn, wenn ich klingle.«
      »Ja, Sir.«
      »Wenn ich nicht im Zimmer bin, führen Sie ihn trotzdem herein.«
      »Ja, Sir.«
      Watson wartete, bis die Tür geschlossen war, und wandte sich dann ernst seinem Gefährten zu.
      »Schauen Sie, Holmes, das ist einfach unmöglich. Sie haben es mit einem verzweifelten Mann zu tun, der vor nichts zurückschreckt. Vielleicht ist er gekommen, Sie zu ermorden.«
      »Es sollte mich nicht überraschen.«
      »Ich bestehe darauf, bei Ihnen zu bleiben.«
      »Sie wären entsetzlich im Weg.«
      » Ihm im Wege?«
      »Nein, mein lieber Junge – mir.«
      »Also, ich kann Sie auf keinen Fall allein lassen.«
      »Doch, Sie können, Watson. Und Sie werden gehen, denn Sie waren nie ein Spielverderber. Ich bin sicher, Sie werden bis zum Schluß mitspielen. Dieser Mann ist gekommen, seine eigenen Absichten zu verwirklichen; vielleicht dient er meinen.« Holmes zog ein Notizbuch und kritzelte einige Zeilen. »Nehmen Sie eine Droschke, fahren Sie nach Scotland Yard und geben Sie dies Youghal vom C.I.D. Kommen Sie wieder mit der Polizei. Dann wird der Bursche verhaftet werden.«
      »Das tue ich mit Freuden.«
      »Ehe Sie zurückkommen, müßte Zeit genug sein, herauszufinden, wo der Stein ist.« Er drückte die Klingel. »Ich denke, wir gehen durchs Schlafzimmer. Dieser zweite Ausgang ist äußerst nützlich. Ich bin ziemlich begierig, meinen Hai zu sehen, ohne daß er mich sieht, und ich habe, wie Sie sich wohl erinnern werden, meine eigene Art, das einzurichten.«
      So kam es, daß Billy eine Minute später den Grafen Sylvius in ein leeres Zimmer führte. Der berühmte Jäger, Sportsmann und Mann von Welt war ein großer, dunkelhäutiger Bursche mit einem gewaltigen dunklen Schnurrbart, in dessen Schatten ein grausamer, dünnlippiger Mund lag, den eine lange gebogene Nase wie der Schnabel eines Adlers überragte. Er war gut gekleidet,

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