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Das Opfer

Titel: Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Job?«
    »Programmieren. Datenerstellung, so was in der Art. Es ist nichts von zentraler Bedeutung, aber da ein Teil der Informationen mit Pentagon-Verträgen zu tun hat, müssen wir den Leu mund der Bewerber überprüfen.«
    Sie schüttelte erstaunt den Kopf. »Freut mich zu hören, dass er sein Leben in Ordnung gebracht hat. Raytheon. Das ist eine große Firma.«
    »War sein Leben denn damals so durcheinander?«
    Die Frau lächelte. »Könnte man so sagen.«
    »Wissen Sie, jeder hat an der Highschool mal irgendwann Ärger. Wir versuchen, über die typischen Teenager-Probleme hinwegzusehen. Bei ernsteren Problemen sind wir allerdings auf der Hut.«
    Die Frau nickte wieder. »Ja, Kleinkram.« Sie überlegte.
    »O’Connell?«
    »Es fällt mir schwer. Besonders, wenn er die Dinge zu seinen Gunsten gewendet hat. Ich möchte ihm nicht im Wege stehen.«
    »Es wäre eine Hilfe für uns, wirklich.«
    Die Frau zögerte erneut, bevor sie sagte: »Er hat damals, solange er hier war, für schlechte Nachrichten gesorgt.«
    »Wie das?«
    »War clever. Weitaus intelligenter als die meisten. Ganz entschieden sogar. Aber voller Probleme. Hab immer gedacht, er ist ein Typ, der ein Massaker wie das in Columbine anrichten könnte, nur dass Columbine später war. Wissen Sie, still, führte aber ständig irgendwas im Schilde. Was mich am meisten auf die Palme brachte, war, dass er sich in den Kopf setzen konnte,Sie wären ein Problem für ihn oder Sie stünden ihm im Weg oder er müsste unbedingt etwas Bestimmtes erreichen, und es gab für ihn nichts anderes mehr. Interessierte er sich für ein Fach, dann bekam er locker eine Eins. Passte ihm ein Lehrer nicht, na ja, dann passierten merkwürdige Dinge. Schlimme Dinge. Zum Beispiel konnte der Wagen des Lehrers zertrümmert werden. Oder seine Unterrichtsmaterialien gingen verloren. Oder eine gefälschte Polizeimeldung deutete auf irgendein illegales Verhalten hin. Michael schien immer etwas damit zu tun zu haben, aber man konnte ihm nie etwas beweisen. Ich war erleichtert, als er die Schule verließ.«
    Scott nickte. »Wieso …«, begann er, doch die Frau brachte den Satz für ihn zu Ende.
    »Bei dem Elternhaus musste es schiefgehen.«
    »Wo …«
    »Das sollte ich wirklich nicht.« Sie nahm einen Zettel heraus und schrieb eine Adresse auf. »Ich weiß nicht, ob die noch stimmt. Möglicherweise nicht.«
    Scott nahm sie. »Wie kommt es, dass Sie sich noch so gut daran erinnern? Das ist immerhin zehn Jahre her.«
    Sie lächelte. »Ich hab die ganze Zeit auf jemanden gewartet, der mich nach Michael O’Connell fragt. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass es jemand sein würde, der ihm einen Job geben will. Hatte eher mit der Polizei gerechnet.«
    »Sie scheinen sich Ihrer Sache sehr sicher zu sein.«
    Die Frau lächelte. »Ich war mal seine Lehrerin. Englisch in der elften Klasse. Er hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Über die Jahre hat es vielleicht ein Dutzend oder so gegeben, die man nicht vergisst. Die Hälfte davon aus den richtigen Grün den, die andere Hälfte aus den falschen. Wird er mit jungen Frauen in einem Büro arbeiten?«
    »Ja, wieso?«
    »Er schien den Mädchen hier irgendwie Unbehagen zu bereiten. Gleichzeitig fühlten sie sich zu ihm hingezogen. Hab nie ganz begriffen, wieso. Wieso fühlt man sich zu jemandem hingezogen, von dem man weiß, dass er einem Kummer machen wird?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht sollte ich mit der einen oder anderen reden?«
    »Sicher. Aber wer weiß schon nach so langer Zeit, wo die geblieben sind? Jedenfalls wage ich zu bezweifeln, dass Sie allzu viele Menschen finden, die bereit sind, mit Ihnen über Michael zu sprechen. Wie gesagt, er hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.«
    »Und seine Familie?«
    »Das da ist seine damalige Anschrift. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob der Vater noch lebt. Sie können es ja überprüfen.«
    »Und die Mutter?«
    »Die ist schon vor Jahren gestorben. Ich hab die Geschichte nie vollständig gehört, aber …«
    Die Frau straffte sich abrupt. »Soviel ich weiß, starb sie, als er klein war. Vielleicht zehn? Oder dreizehn? Ich denke, mehr sollte ich wirklich nicht sagen. Ich habe schon zu viel geplaudert. Sie brauchen doch nicht meinen Namen, oder?«
    Scott schüttelte den Kopf. Er hatte genug gehört.
     
    »Earl Grey, Fräulein? Mit ein bisschen Milch?«
    »Das wäre schön«, antwortete Hope. »Vielen Dank, Mrs. Abramowicz.«
    »Sagen Sie bitte Hilda zu mir.«
    »Gerne, Hilda, danke. Das ist

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