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Das Opfer

Titel: Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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überlegen, was
wir
tun können.«
    Ashley nickte.
     
    Scott betrachtete mehrere kleine Stapel von Gegenständen, die im Wohnzimmer bereitlagen. »Du hast eingekauft«, stellte er fest.
    »Allerdings«, bestätigte Sally.
    »Willst du die Sachen mit uns durchgehen?« Scott fummelte an einer Packung salmiakgetränkter Papierhandtücher herum. »Die hier zum Beispiel?«
    »Wenn man befürchten müsste, dass man an einem verräterischen Ort DNA-Spuren hinterlassen hat, kann man sie damit wegwischen.«
    Scott blies die Backen auf. »Getränkte Tücher, Teil einer Mordwaffe sozusagen.«
    Sally beobachtete ihren Exmann und spürte, wie er schwankte. Sie fuhr in ungerührtem Ton fort: »Wenn ich es richtig sehe, haben wir uns darauf verständigt, O’Connell und seinen Vater zusammenzubringen. Das ist machbar. Scott hat uns quasi mit der Nase drauf gestoßen. Und ich denke, wir dürfen davon ausgehen, dass es zu einem Streit zwischen den beiden kommen wird. Das haben wir ja durchgespielt. Dann müssen wir eine Möglichkeit finden, O’Connells eigene Waffe zu entwenden, sie so, wie er es vermutlich tun würde, auf seinen Vater zu richten, und wieder in O’Connells Versteck zurückzulegen, bevor er sie vermisst.«
    »Wieso lassen wir sie nicht einfach, na ja, ähm, am Tatort zurück?«, fragte Scott.
    »Das habe ich auch überlegt«, erwiderte Sally. »Aber sie wird das entscheidende Beweisstück sein. Polizei und Staatsanwaltschaft lieben es nun mal, die Mordwaffe zu finden. Darauf bauen sie ihre Theorie auf. Vor Gericht wird es unanfechtbar sein. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass die Pistole bei ihm entdeckt wird, dass sie sich in seinem Besitz befindet.«
    »Und die anderen Sachen?«, fragte Hope.
    Sally warf einen Blick auf die Sammlung. Darunter waren mehrere Handys, eine Tube Sekundenkleber, ein Laptop, ein Herren-Overall in kleiner Größe, zwei Packungen OP-Handschuhe, mehrere Paar OP-Schuhe, die man über die eigenen Schuhe ziehen konnte, zwei schwarze, enge, Kopf und Gesicht bedeckende Sturmhauben und ein Schweizer Messer. »Das sind alles Dinge, die wir nach meiner Einschätzung brauchen werden. Einige andere Dinge, wie zum Beispiel ein paar Haare von O’Connells Kamm in seiner Wohnung, wären ausgesprochen nützlich. Ich bin mit meiner Liste immer noch nicht durch.«
    »Wozu der Computer?«, fragte Scott.
    Sally seufzte und wandte sich an Hope. »Das ist dasselbe Fabrikat und Modell wie in O’Connells Wohnung, oder?«
    Hope sah sich den Laptop genauer an. »Ja, soweit ich es beurteilen kann. Meiner Erinnerung nach.«
    »Also«, sagte Sally, »du sagst, auf seinem Computer hat er verschlüsseltes Material über Ashley, ja? Und über uns. Der hier nicht.«
    Hope nickte. »Ich glaube, ich verstehe langsam.«
    »Die Polizei wird seinen Computer beschlagnahmen. Ich möchte dafür sorgen, dass es einer ist, den wir für diesen Fall vorbereitet haben.«
    »Sie austauschen?«
    »Richtig. Um eine Verbindung zwischen ihm und uns zu tilgen. Wahrscheinlich hat er irgendwo auch Sicherungskopien, mit dem ganzen Zeug über Ashley und uns, aber trotzdem … der Zeitfaktor wird entscheidend sein.«
    Damit reichte sie jedem von ihnen ein Blatt Kanzleiblockpapier. Oben hatte sie ein Zeitraster gezeichnet.
    Hope starrte auf das Blatt. Sally hatte Aufgaben, Ereignisse und Aktionen skizziert, von denen jede mit einem A, B oder C gekennzeichnet war. Als sie aufschaute, sah sie Sallys Blick auf sich gerichtet.
    »Du hast uns noch keine Aufgaben zugeteilt«, sagte Hope. »Du hast drei Leute, die eng miteinander verknüpfte Dinge tun, aber du sagst hier nicht, wer was übernimmt.«
    Sally lehnte sich in ihrem Sessel zurück und versuchte, die Ruhe zu bewahren. »Ich habe versucht, das Ganze mit den Augen eines polizeilichen Ermittlers zu sehen«, erklärte sie. »Wir müssen uns überlegen, was sie finden und wie sie es sich auslegen werden. Jedes Verbrechen folgt einer bestimmten Logik. Eins sollte zum anderen führen. Sie verfügen über moderne Untersuchungsmethoden wie DNA-Analyse, Forensik undBallistik und was weiß ich noch alles. Ich habe so viel wie möglich in Betracht gezogen und mir dann ins Gedächtnis gerufen, was eine Ermittlung unmöglich macht. Zum Beispiel Feuer, das alles zunichte macht außer der Schusswaffenforensik. Wasser macht Wunden und DNA unbrauchbar, ruiniert Fingerabdrücke. Unser Problem ist, dass wir ein Verbrechen, ein Gewaltverbrechen begehen und dabei bewusst eine Spur hinterlassen wollen. Keine

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