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Das Orakel der Seherin

Das Orakel der Seherin

Titel: Das Orakel der Seherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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einen Zwanziger. Meinen ursprünglichen Einsatz.
    »Einverstanden?« fragt er, und seine Augen funkeln.
    »Sie wollten mir einen Hinweis geben«, erinnere ich ihn.
    »Aber Sie haben gewonnen. Das Schicksal ist Ihnen wohlgesonnen, Sita, und Sie brauchten nicht einmal etwas Besonderes dafür zu tun.« Damit sammelt er die Karten ein. Wir sind am Ende des Stapels angekommen, und er muß neu mischen.
    Ich fühle mich plötzlich wie betäubt.
    Aber es werden dunkle Engel sein, die ihn zwingen, und seine Mutter wird fliehen müssen in den Spiegel des Himmels, wo die Schuhe sich ohne Füße bewegen und der smaragdene Kreis im Morgenlicht erscheint.
    Lake Tahoe, das fällt mir plötzlich ein, wurde von den Indianern, die ursprünglich in dieser Gegend lebten, so genannt: Spiegel des Himmels. Denn sie mußten die Berge erklimmen, um ihn zu erreichen. Und dann lag er vor ihnen, der große, klare See, der wie ein Spiegel den Himmel reflektierte.
    Außerdem gibt es dort eine kleine, wundervolle Höhle, die Emerald Bay* genannt wird. Und ferner gibt es dort in der Nähe Casinos, die spezielle Tische für Siebzehn und Vier haben.
    Kalika hatte ein Buch über den Lake Tahoe.
    Mike starrt mich an. »Wollen wir weiterspielen?«
    Ich schüttele langsam den Kopf. »Das ist nicht mehr nötig, danke.«
    * Emerald Bay – zu Deutsch »Smaragdbucht«. Anmerkung der Übersetzerin.
    Er betrachtet mein Gesicht und nickt. »Ich denke, daß du jetzt auf dem richtigen Weg bist. Obwohl es mir leid tut, wenn du gehst.«
    Ich blicke in seine leuchtenden Augen. »Es tut dir leid, Mike?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Ich weiß, daß du etwas erledigen mußt. Und ich möchte damit nichts zu tun haben. Ich freue mich einfach, wenn du vorbeikommst. Es erinnert mich an meine Jugend, weißt du?«
    »Ich bin älter, als ich aussehe. Das weißt du doch sicherlich.«
    Er blickt mich mit einem Ausdruck an, den ich als schwermütig deute. »Ja, ich glaube, ich weiß es. Aber verglichen mit mir bist du noch immer ein Youngster.«
    Ich beuge mich vor, und als ich ihn umarme, spüre ich seine Knochen, seine schmutzigen Kleider, seine Liebe. Ein unglaubliches Gefühl überkommt mich, so als habe ich endlich ein Mitglied meiner Familie gefunden, nach der ich mein Leben lang gesucht habe. Aber eine Umarmung dauert nicht ewig. Er hat recht –
    ich muß etwas erledigen. Ich lasse ihn los und erhebe mich. Der Gedanke, ihn hier zurückzulassen, schmerzt. Ich muß ihm die nächste Frage stellen, obwohl ich weiß, daß er mir keine direkte Antwort geben wird.
    »Wirst du hier sein, wenn ich zurückkehre?«
    Er kratzt sich am Kopf und nimmt einen Schluck aus seiner Milchtüte. Einen Augenblick lang wirkt er fast ein wenig verwirrt. Er zählt rasch das Geld, das er von mir gewonnen hat, und stopft es in seine Tasche. Dann hustet er und sieht die Straße entlang, ganz so, als befürchte er, jemand könne uns zuhören.
    Schließlich blickt er mir wieder ins Gesicht.
    »Es tut mir leid, Sita, das kann ich dir nicht sagen. Ich ziehe immer herum, wie ich schon sagte, und sehe mich um, ob ich irgendwo hilfreich sein kann.
    Aber ich hoffe sehr, daß ich dich wiedersehe.« Er zögert. »Ich mag deinen Geist.«
    Ich beuge mich vor und küsse ihn auf die Stirn. »Und ich mag deinen Geist, Mike. Sei hier, wenn ich wiederkomme. Bitte.«
    Ein kurzes Lächeln gleitet über sein Gesicht. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    15.
    KAPITEL
    Das Unvermeidliche geschah. Königin Delar wurde Suzamas Schülerin, und schon kurze Zeit nach der Traumdeutung weihte Suzama die Königin bei sich zu Hause in einem kleinen Raum in ihre Geheimnisse und Riten ein. Suzama weigerte sich, dies in der großen Pyramide zu tun, denn sie sagte, daß sich die Schwingungen dort niemals von Ory und den bösen Initiationsriten der Setiane erholen würden. Außerdem wollte Suzama nicht, daß die mächtigen Priester erfuhren, was sie tat. Sie forderte die Königin auf, über die von ihr angewandten Praktiken vorläufig Stillschweigen zu bewahren. Denn Suzama wußte, daß König Namuk nicht mehr lange zu leben hatte.
    Sechs Monate später starb der König, und Königin Delar reagierte schneller und kühner, als es Suzama lieb war. Die Königin verkündete unverzüglich, daß sie von nun an spirituell dem Weg der Isis-Techniken folgen würde, und ermunterte jeden, der sich Suzama anschließen wolle, dies auch zu tun. Doch die Königin war weise genug, dies nur vorzuschlagen und nicht anzuordnen.
    Suzama weigerte

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