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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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fliehen. Somit verringert sich die Zahl unserer Gegner weiter. Ist den Moradonen erst einmal richtig bewusst geworden, dass sie keine Hilfe mehr aus der Kraft der dunklen Mächte ziehen können, werden sie einem Heer von zum Äußersten entschlossenen Antaren nichts entgegenzusetzen haben. Doch auch, wenn wir scheitern, ist es besser zu fliehen und das Heer von Nith zu verstärken, das auf jeden Fall die letzte Schlacht suchen wird. Dann sollten nur einige mutige Männer zurückbleiben, die versuchen sollen, den Kampf in den Rücken der Feinde zu tragen.“
     
    Schorangar blickte den Jüngeren mit Verwunderung und Ehrfurcht an. Dann fiel er vor Yorn aufs Knie und verbeugte sich. „Heil, Hochkönig!“ rief er. „Mögen die Götter dich uns erhalten! Denn in dir ist Waskor wiedererstanden, der nicht nur der Stärkste im Kampf, sondern auch der Weiseste im Rat war. So lange Zeit grüble ich nun schon darüber nach, was geschehen sollte, wenn Saadh uns den verheißenen Retter sendet, doch stets blieb mein Plan voller Nachteile. Du aber hast in kurzer Zeit die Lösung gefunden, die uns die geringsten Verluste bringt. Zwar könnten auch auf der Flucht einige Antaren fallen, aber ihre Zahl wird klein sein, denn ich kenne einen verschwiegenen Weg aus der Stadt, von dem kein Moradone weiß.“
     
    Yorn zog ihn hoch. „Noch ist es nicht an der Zeit, mich Hochkönig zu nennen“, sagte er. „Denn bis jetzt habe ich nichts vollbracht, was mich zum Anspruch auf diesen Titel berechtigt. Und selbst wenn es so wäre, müsste erst das Volk der Antaren seinen Hochkönig wählen. Doch ich bin froh, dass du meinem Plan zustimmst, denn auf dir liegt die Verantwortung für seine Durchführung. Nun aber solltest du uns erklären, wie du dir unseren Weg in den Palast vorstellst.“
     
    „Ich kann euch jetzt nur einen kurzen Abriss geben, denn es fehlen noch wichtige Einzelheiten, wie ich schon sagte. Also hört zu: Im Palast gibt es einige antarische Sklaven, die unserer Sache treu ergeben sind. Sie werden uns helfen. Einer von ihnen kommt heute Abend her, um euch die Räumlichkeiten im Palast genau zu beschreiben. Es gibt einen Zugang zum Palast in den unteren Gewölben, der bei den Moradonen in Vergessenheit geraten ist, weil er nur von den niederen Dienern benutzt wird. Doch seit die Moradonen Sklaven haben, versieht keiner von ihnen mehr diese Dienste. Und treue Antaren haben über Jahrzehnte dafür gesorgt, dass auch die Sklaven diesen Weg vergaßen. Auf diesem Weg werden wir euch in das Schloss bringen. Doch seit die Gerüchte einer Gefahr umgehen, ist der Wachdienst im Schloss geändert und verstärkt worden. So müssen wir erst genaue Kenntnis erhalten, wie die Situation nun ist. Erst dann können wir genau festlegen, wie ihr vorgehen müsst. Jetzt aber muss ich gehen. Lagor, der Freund aus dem Schloss, wird erst kommen, wenn es dunkel ist. Bis dahin kann ich nur noch einmal kurz vorbeikommen, um euch etwas zu essen zu bringen, denn es würde auffallen, wenn ich zu lange und zu oft fort bin.“
     
    Die Wartezeit bis zum Abend brachten die Gefährten wieder mit einem Versuch Vaneas hin, diesmal in die Gedanken von Kandon einzudringen. Bei ihm hatte sie Erfolg, den Kandon war bemüht, es ihr so leicht wie möglich zu machen. Doch es gelang ihr nicht, Yorn beizubringen, wie er ebenfalls mit dem Freund in geistigen Kontakt aufnehmen konnte.
     
    „Ach, Yorn“, meinte sie enttäuscht, „wenn es dir schon bei Kandon nicht gelingt, der sich so leicht öffnet, wird Revens Wunsch wohl nicht in Erfüllung gehen. Ich kann nicht sagen, woran es liegt, dass ihr euch untereinander nicht verständigen könnt. Vielleicht ist das eine Fähigkeit, die nur wir Leute aus dem Nebelreich haben. Aber dann frage ich mich nur, wieso du ohne Schwierigkeiten mit mir Kontakt aufnehmen kannst. Nun aber bin ich mit meiner Weisheit am Ende. Wir werden uns mit dem begnügen müssen, was wir erreicht haben.“
     
    Yorn drückte sie beruhigend an sich. „Es ist schon viel, was wir durch dich gewonnen haben“, sagte er. „Und Reven und ich haben uns bisher ja auch schon besser verstanden, als es anderen gegeben ist. Und daran wird sich auch nichts ändern, nicht wahr, Bruder?“
     
    „Nein, du weißt, wie nahe ich dir bin“, antwortete Reven und sah ihn voll Wärme an, aber trotzdem lag in seinen Augen ein Hauch von Enttäuschung.
     
    Am späten Abend klopfte es leise an die Tür. Yorn öffnete und ließ einen alten Antaren ein. Bevor der Mann

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