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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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ins Zimmer trat, schaute er sich nochmals ängstlich um, ob niemand ihm gefolgt war.
     
    „Saadh sei Dank!“ sagte er dann hastig. „Keiner scheint bemerkt zu haben, dass ich hierher kam.“ Er ließ sich aufatmend auf den angebotenen Stuhl sinken. „Ich hatte Mühe, mich unbemerkt aus dem Schloss zu stehlen, denn nur einigen von uns ist es erlaubt, den Palast zu verlassen. Es ist Jahre her, seit ich zuletzt in der Stadt war, und damals konnte ich ebenfalls nur heimlich aus dem Schloss fort. Aber dafür kenne ich dort nun jeden Winkel und kann euch genau beschreiben, welchen Weg ihr nehmen und worauf ihr achten müsst. Hört mir daher jetzt genau zu und macht euch vielleicht ein paar Notizen, denn ich muss bald wieder fort, damit man mein Fehlen nicht entdeckt. Also, gebt Acht:
    Schorangar wird euch zu der vergessenen Pforte führen, die außerhalb des Palastes in e inem nicht mehr benutzten Speicher liegt. Hinter der Pforte geht eine steile Treppe in ein Kellergewölbe hinab. Wenn ihr den Keller durchquert, stoßt ihr auf eine massive Tür, die von der anderen Seite mit starken Riegeln versperrt ist. Diese Tür müsst ihr aufbrechen, denn die Schlüssel dazu liegen irgendwo in den Schubladen des Haushofmeisters, der sich ihrer nicht mehr erinnert. Doch ihr werdet die Kraft von fünf Männern brauchen, um dies zu bewerkstelligen. Um den Lärm braucht ihr euch keine Gedanken zu machen, denn hinter der Tür liegt nur ein gemauerter Gang, der unter den Mauern des Palastes hindurchführt. Am Ende des Ganges werdet ihr wieder auf eine Tür stoßen. Auch sie ist verschlossen, doch hier ist der Schlüssel! Ich stahl ihn vor Jahren in einem günstigen Augenblick, und bis heute hat ihn niemand vermisst. Aber von hier aus müsst ihr vorsichtig sein, denn ihr gelangt nun in die Vorratskeller des Schlosses. Zwar werden nachts dort keine Menschen sein, aber nicht weit davon entfernt sind die Schlafsäle der Küchensklaven. Haltet ihr euch dort unten immer links, werdet ihr an eine Treppe kommen, die ins Erdgeschoss führt. Am Ende der Treppe stehen zwei Wachen. Doch seid beruhigt - sie werden schlafen, dafür wird gesorgt werden. Ihr befindet euch nun in einer großen Halle, von der mehrere Türen abgehen. Die dritte Tür rechts öffnet sich in einen breiten Gang, der zu den Gemächern des Königs und seiner Tochter führt. Auch dort stehen wieder zwei Wachen, die alle drei Stunden abgelöst werden. Diese beiden Männer und die folgenden Wachen werden ein Problem sein, für das noch eine Lösung gefunden werden muss. Doch nun weiter: Der Trakt, den der König und Sabrete, seine Tochter, bewohnen, ist in zwei Flügel geteilt. Der linke ist der des Königs. Am Ende der breiten Galerie, an der seine Räume liegen, ist wiederum eine Tür. Sie führt zu einem gewaltigen Turm, in dessen oberem Zimmer der größte Schatz von Moradon verwahrt wird - das Herz von Bloor! Doch sowohl vor den Türen des Königs als auch vor dem Zugang zum Turm stehen Wachen. Es gibt nur den einen Zugang zum Turm, und mir ist nicht klar, wie ihr ungesehen an den Soldaten vorbeikommen wollt. Doch dieses Problem muss Schorangar klären, nicht ich.“
     
    „Wie sieht der Turm von außen aus?“ fragte Yorn dazwischen.
     
    „Der Turm bildet eine der Ecken der Palastmauer“, antwortete Lagor. „Zwischen der Mauer und dem Herrscherflügel ist ein kleiner Rosengarten, der in spitzem Winkel dazwischen verläuft. Das ist der Lieblingsplatz der Prinzessin Sabrete, die dort gern mit ihren Dienerinnen die Zeit mit Spielen und allerlei Kurzweil verbringt. Doch der Turm ist sehr hoch und erhebt sich noch weit über zehn Mannslängen über die Palastmauer. Die einzigen Fenster sind die des Schatzzimmers, denn ansonsten ist der Turm hohl. Er verbreitert sich erst kurz vor der Spitze zu jenem Gemach, in dem Bloor einst die Dämonen beschwor.“
     
    „Wie kommt man in den Garten?“ forschte Yorn weiter.
     
    „Nein, nein, das ist unmöglich!“ wehrte Lagor ab. „Von außen kommt ihr nie in den Turm! Man kann ihn nicht ersteigen. Die Wände sind völlig glatt. Und außerdem fällt das Gelände außen am Turm klaftertief steil ab. Ihr kämet nicht einmal an die Außenmauer.“
     
    „Beantworte nur meine Frage“, lächelte Yorn. „Überlass’ es ruhig uns, alles weiter zu klären. Wir können nur entscheiden, wie wir vorgehen, wenn wir alle Möglichkeiten geprüft haben.“
     
    „Na, gut!“ gab Lagor nach. „Also: Der Garten ist nur von den Räumen der

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