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Das Orakel von Atlantis

Das Orakel von Atlantis

Titel: Das Orakel von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bedeutung hatte diese Konstellation vor mir in der Wand? Das wollte und mußte ich herausfinden, deshalb schritt ich langsam auf die Mauer zu.
    Georgis, den ich in den letzten Minuten vergessen hatte, wollte mich zurückhalten.
    »Nicht weiter, John!« rief er, »du läufst in dein Unglück«
    Ich blieb stehen und drehte mich. Georgis hatte sich leicht vorgebeugt und den rechten Arm ausgestreckt, als wollte er mich festhalten. Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich muß weiter. Wenn wir das Rätsel lösen wollen, darf es keinen Stillstand oder Rückschritt geben. Damit mußt du dich abfinden. Komm her.«
    Er zögerte noch. Eine verständliche Reaktion, aber ich wollte mehr wissen, erreichte nach vier Schritten die Wand und blieb dicht vor ihr stehen.
    Ein fremder Einfluß strömte mir entgegen. Ich konnte die Magie förmlich fühlen, ertasten, die mich wie ein unsichtbarer Mantel umhüllen wollte. Beide Arme drückte ich vor und hob sie gleichzeitig an. Meine Finger glitten über das Gestein zwischen den beiden Gelenken. Ich mußte mich recken, um den Würfel berühren zu können, und als ich es geschafft hatte, da spürte ich genau, daß er von seinem Material und von seiner Art her von dem eigentlichen Stein abwich.
    Er war und fühlte sich nicht so kalt an, schien mit Leben erfüllt zu sein, wobei ich das Gefühl bekam, den echten Würfel in den Händen zu halten. Dies war mir in der Vergangenheit bereits gelungen. Ein fantastischer Gedanke bildete sich in meinem Hirn. Sollte es möglich sein, den Würfel aus der Wand zu lösen, indem ich mein Kreuz zu Hilfe nahm?
    Das wäre eine grandiose Sache gewesen. Ich setzte den Gedanken sofort in die Tat um, brachte das Kreuz nahe an der Würfel heran und erlebte eine Überraschung, denn der Würfel des Unheils zog sich zurück. Er tauchte in die Wand ein, wobei er eine Lücke freigab, ähnlich einer Tür, die ich durchschreiten sollte.
    Gleichzeitig hörte ich eine Stimme. Obwohl sie aus der Wand drang, hatte ich das Gefühl, sie würde von allen Seiten auf mich einwirken, und sie dröhnte in meinen Ohren.
    »Du hast das Orakel von Atlantis gefunden, John Sinclair. Tritt näher und versuche, dein Schicksal zu lösen. Wenn du es schaffst, wirst du zahlreiche Antworten auf deine Fragen bekommen. Wenn nicht, wird dich das Orakel vernichten…«
    Ich war überrascht, denn mit allem hätte ich gerechnet, nur nicht mit dieser seltsamen Einladung.
    Sollte ich sie annehmen?
    Mir blieb keine andere Wahl. Ich mußte gehen, man zwang mich auf eine gewisse Weise dazu, obwohl Georgis strickt dagegen war, denn wie auch ich starrte er durch die Öffnung in das geheimnisvolle Dunkel dahinter.
    »Geh nicht, John!« rief er. »Bleib hier. Man wird dich dort vernichten…«
    Aus seiner Sicht war eine verständliche Reaktion. Ich aber wollte mehr wissen. Man hatte mir etwas von einem Orakel von Atlantis gesagt. Ein Orakel ist eine Weissagung, die dem Fragenden Auskunft gibt. Im Altertum existierten mehrere Orakel. Spruchorakel, Zeichen-Orakel, und sie waren besonders bei den Griechen bekannt. Aber auch die alten Ägypter kannten die Orakel und verließen sich des öftern auf ihre Hilfe. Man hat sie nie ganz erforscht, denn die Umgebung der Orakel war oft sehr düster und unheimlich.
    Ich hatte mal gelesen, daß es in Griechenland bei einigen Orakeln regelrechte Irrgänge und Labyrinthe gab, in denen der Fragende umherirrte. Man sprach auch von Rauschzuständen, die den Suchenden erfaßten und ihm eine seltsame Welt vorgaukelten.
    Das alles war Theorie und nicht richtig erforscht worden. Ich aber stand vor einer solchen Stätte und bekam nun die Chance, Antworten auf meine Fragen zu bekommen.
    Diese Gelegenheit mußte ich nutzen.
    Vielleicht war es sogar das älteste Orakel, das überhaupt existierte. Ging ich davon aus, daß es tatsächlich aus Atlantis stammte, dann konnte es 10000 Jahre und älter sein.
    Eine unwahrscheinliche Zeitspanne.
    Und es hatte überlebt.
    Der Untergang des Kontinents, den ich ja auch zum Teil miterlebt hatte, konnte ihm nichts tun.
    »Lüge!« hallte die Stimme des jungen Griechen. »John, das ist doch alles Lüge!«
    »Willst du nicht?« dröhnte mir wieder die andere Stimme entgegen.
    »Hast du Angst, Geisterjäger?«
    Man kannte sogar meinen Namen. »Nein!« rief ich in die Düsternis hinein, »ich habe keine Angst…«
    »Dann komm. Aber beeile dich. Lange ist das Tor nicht mehr geöffnet.«
    Georgis zögerte. Auf seinem Gesicht sah ich die Gefühle, die ihn

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