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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Offensichtlich, weil Joe kein Trinker war, Alkohol nicht mochte, und seine Stimme eine Spur lauter war, als sie das normalerweise gewesen wäre.
    »Bernie! Leila! Willkommen im Herzen des Establishments der Ostküste!«
    Betty Cardone, behäbig, adrett, gepflegt puritanisch, stimmte in die Begeisterung ihres Mannes ein, wie es sich gehörte, und alle vier umarmten sich.
    »Betty, du siehst bezaubernd aus«, sagte Leila. »Joe, mein Gott, Joe! Wie kann ein Mann so gesund aussehen? – Bernie hat sich eine Turnhalle gebaut und seht euch an, was ich habe!«
    »Mach bloß meinen Bernie nicht schlecht!« sagte Joe, den Arm um Ostermans Schulter gelegt.
    »Sag es ihr nur, Joe.« Bernie ging auf Cardones Frau zu und erkundigte sich nach den Kindern.
    Tanner setzte sich in Richtung Küche in Bewegung und begegnete Ali im Flur. Sie trug ein Tablett mit Hors d’œuvres.
    »Alles fertig. Wir können jederzeit essen, also setze ich mich noch eine Weile. Holst du mir etwas zu trinken, Liebster? «
    »Sicher. Joe und Betty sind da.«

    Ali lachte. Hab’ ich mir doch fast gedacht. – Was ist denn los, Darling? Du siehst so komisch aus.«
    »Nein, nichts. Ich hab’ nur gedacht, ich sollte vielleicht im Studio anrufen.«
    Ali sah ihren Mann an. »Bitte, alle sind jetzt da. Unsere besten Freunde. Wir wollen uns amüsieren. Vergiß doch den Mittwoch, bitte, Johnny.«
    Tanner beugte sich über das Tablett mit Hors d’œuvres und küßte sie. »Du dramatisierst das«, sagte er und erinnerte sich an Fassetts Rat. »Ich muß wirklich im Studio anrufen.«
    In der Küche trat Tanner erneut ans Fenster. Es war kurz nach sieben, und die Sonne war hinter den hohen Bäumen bereits untergegangen. Schatten lagen über dem hinteren Teil seines Gartens und dem Pool. Und jenseits der Schatten wachten Fassetts Männer.
    Das war es, worauf es ankam.
    Wie Ali gesagt hatte, sie waren jetzt alle da. Die besten Freunde.
     
    Das Currybuffett mit einem Dutzend kleiner Nebengerichte war wie üblich ein Triumph für Ali. Die Frauen stellten die üblichen Fragen, und Ali sonnte sich in ihren kulinarischen Fähigkeiten – wie gewöhnlich. Die Männer führten die üblichen Streitgespräche über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Baseballteams, und zwischendurch verbreitete sich Bernie über die spaßigen – und ungewöhnlichen – Arbeitsmethoden von Hollywood.
    Während die Frauen das Geschirr abtrugen, benutzte Tremayne die Gelegenheit, Tanner über den Einbruch auszufragen. »Was zum Teufel war denn letzten Mittwoch los? Mal ganz offen. Ich glaube die Einbruchsgeschichte nicht.«
    »Warum nicht?« fragte Tanner.
    »Weil sie keinen Sinn ergibt.«

    »Niemand benutzt Gas«, fügte Cardone hinzu. »Einen Totschläger, eine Augenbinde, einen Schuß in den Kopf vielleicht, aber nicht Gas.«
    »Ihr denkt da vielleicht fortschrittlicher. Mir ist es offengestanden lieber, daß die ein harmloses Gas eingesetzt haben und keinen Totschläger.«
    »Johnny.« Osterman senkte seine Stimme und blickte zum Speisezimmer hinüber. Betty kam gerade aus der Küchentür und holte noch ein paar Teller. Sie lächelte. Er erwiderte ihr Lächeln. »Arbeitest du vielleicht an etwas, womit du dir Feinde machst?«
    »Ich denke, das tu ich irgendwie immer.«
    »Ich meine, so etwas wie diese San-Diego-Geschichte.«
    Joe Cardone musterte Osterman aufmerksam und fragte sich, ob jetzt wohl Einzelheiten kommen würden. San Diego war eine Mafia-Angelegenheit gewesen.
    »Nicht, daß ich wüßte. Ich habe natürlich Leute auf viele Bereiche angesetzt, aber nichts von der Sorte. Ich glaube wenigstens nicht. Die meisten meiner besten Leute haben da ganz freie Hand. Versuchst du, das, was Mittwoch war, mit meiner Arbeit in Verbindung zu bringen?«
    »Bist du nicht auch auf die Idee gekommen?« fragte Tremayne.
    »Nein, zum Teufel! Ich bin Journalist. Bist du etwa beunruhigt, wenn du an einem schwierigen Fall arbeitest?«
    »Manchmal schon.«
    »Ich hab’ von deiner Show am letzten Sonntag gelesen.« Cardone nahm neben Tremayne auf der Couch Platz. »Ralph Aston hat hochgestellte Freunde.«
    »Das ist verrückt.«
    »Muß nicht sein.« Cardone hatte mit dem Satz einige Schwierigkeiten. »Ich kenne ihn persönlich. Ein schwieriger Mann.«

    »Aber verrückt ist er doch nicht«, warf Osterman ein. »Nein, so etwas ist es bestimmt nicht.«
    »Warum sollte es überhaupt etwas sein? Ich meine, etwas anderes als ein Einbruch?« Tanner zündete sich eine Zigarette an und versuchte, die

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