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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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höher als das der Tanners. Jeder konnte das sehen. Aber Tremayne wußte warum.
    Ein Pool würde genau ein Statussymbol zu viel sein. Zu viel für vierundvierzig. Es reichte schon, daß sie nach Saddle Valley gezogen waren, als er erst achtunddreißig war. Ein Vierundsiebzigtausend-Dollar-Haus mit achtunddreißig Jahren. Mit einer Fünfzigtausend-Dollar-Anzahlung. Ein Pool hatte Zeit bis zu seinem fünfundvierzigsten Geburtstag. Dann würde es gehen.
    Woran die Leute – seine Klienten – natürlich nicht dachten, war, daß er sein Examen an der Yale-Universität unter den besten fünf Prozent seiner Klasse gemacht hatte und dann drei Jahre auf der untersten Rangstufe seiner gegenwärtigen
Firma tätig gewesen war, ehe er angefangen hatte, Geld zu verdienen. Als er dann freilich anfing, kam es reichlich und schnell.
    Tremayne ging hinaus. Ginny und ihre dreizehnjährige Tochter Peg stutzten an einem weißen Spalier Rosen. Sein ganzer Hinterhof, der fast einen halben Acre ausmachte, war gepflegt, ja beinahe manikürt. Überall gab es Blumen. Der Garten war Ginnys Zeitvertreib, Hobby, Vergnügen – neben Sex ihre große Leidenschaft. Gegen Sex kam eben nichts an, dachte ihr Mann und lächelte unbewußt.
    »Hier! Laßt euch helfen«, rief Tremayne und ging auf sie zu.
    »Du fühlst dich wohl wieder besser«, sagte Virginia und lächelte.
    »Schau dir die an, Daddy! Sind die nicht schön?« Seine Tochter hielt ihm einen Bund roter und gelber Rosen hin.
    »Reizend sind sie, Liebes.«
    »Dick, habe ich dir das schon gesagt? Bernie und Leila kommen nächste Woche nach Osten. Sie sind Freitag hier.«
    »Johnny hat es mir gesagt... Ein Osterman-Weekend. Ich muß sehen, daß ich noch in Form komme.«
    »Ich dachte, du hättest gestern abend geübt.«
    Tremayne lachte. Er entschuldigte sich nie dafür, wenn er sich einmal betrunken hatte; es geschah zu selten, und er war dann auch nicht unangenehm. Außerdem hatte er es gestern abend verdient. Es war wirklich eine scheußliche Woche gewesen. Sie gingen zu dritt zum Haus zurück. Virginia schob ihre Hand unter seinen Arm. Wie groß Peggy geworden ist, dachte ihr Vater und lächelte. Das Telefon auf der Terrasse klingelte.
    »Ich geh’ schon hin!« Peg rannte los.
    »Warum auch nicht?« fragte ihr Vater gespielt verzweifelt. »Es ist ja doch nie für uns!«

    »Wir müssen ihr einfach ein eigenes Telefon besorgen.«
    Virginia Tremayne kniff ihren Mann verspielt in den Arm.
    »Ihr treibt mich noch ins Armenhaus.«
    »Es ist für dich, Mutter. Mrs. Cardone.« Plötzlich legte Peggy die Hand über die Sprechmuschel. » Bitte sprich nicht so lang, Mutter. Carol Brown hat gesagt, sie würde mich anrufen, wenn sie zu Hause ist. Du weißt doch, ich hab’ es dir gesagt. Der Choate-Junge.«
    Virginia Tremayne lächelte wissend und warf ihrer Tochter einen verschwörerischen Blick zu. »Carol wird schon nicht von zu Hause ausreißen, ohne es dir zu sagen, Darling. Wahrscheinlich braucht sie mehr als das Taschengeld für eine Woche dazu.«
    »Oh, Mutter!« Richard beobachtete die beiden amüsiert. All das tat ihm ungemein gut. Seine Frau leistete wirklich prima Arbeit mit ihrem Kind. Niemand konnte da etwas sagen. Er wußte, daß es Leute gab, die Ginny kritisierten, die sagten, sie kleide sich ein wenig auffällig. Er hatte das schon ein paarmal gehört und wußte, daß es da noch eine versteckte Nebenbedeutung gab. Aber die Kinder. Die Kinder umschwärmten Ginny förmlich. Das war heutzutage sehr wichtig. Vielleicht wußte seine Frau etwas, das die meisten anderen Frauen nicht wußten.
    Die Dinge liefen gut, dachte Tremayne.
    Selbst was die äußere Sicherheit betraf, wenn man Bernie Osterman glauben durfte.
    Es war ein gutes Leben.
    Er würde mit Joe telefonieren, wenn Ginny und Betty ihr Gespräch je beendeten. Dann würde er John und Ali anrufen. Nachdem Johnnys Fernsehshows vorüber waren. Vielleicht konnten sie alle sechs in den Club fahren, dort gab es sonntags immer ein Buffet.
    Und dann fiel ihm plötzlich wieder der Streifenwagen
ein... Er tat den Gedanken gleich wieder ab. Er war nervös gewesen, gereizt, verkatert. Eigentlich war das doch ganz normal, dachte er. Schließlich war es Sonntagnachmittag und der Stadtrat hatte darauf bestanden, daß die Polizei die Wohngebiete an den Sonntagnachmittagen besonders gründlich überprüfte.
    Komisch, überlegte er. Er hatte gar nicht gedacht, daß die Cardones schon so bald wieder zurückkommen würden. Vielleich hatte Joe einen

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