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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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übernahm das Kommando.
    »Ali, du rufst die Polizei an! Wenn du die Nummer nicht kennst, dann rufe die Auskunft!« Dann ging er in die Küche.
    Wo waren Fassetts Männer?
    Alice ging zu dem beigefarbenen Telefon hinter dem Sofa. Im nächsten Augenblick war klar, daß sie nicht zu wählen brauchte.
    Der Lichtbalken eines Scheinwerfers zuckte durch das Fenster und tanzte über die Wohnzimmerwand. Endlich waren Fassetts Leute eingetroffen.
    Als die Türglocke anschlug, riß Tanner sich von der Couch los und ging in den Korridor.
    »Wir haben Schreie gehört und dann gesehen, daß das Licht an war. Alles in Ordnung?« Das war Jenkins, er konnte seine Angst kaum verbergen.
    »Sie kommen ein wenig spät!« « sagte Tanner leise. »Kommen Sie besser herein! Omega war hier.«
    »Seien Sie ganz ruhig.« Jenkins trat, gefolgt von McDermott, in den Vorraum.
    Osterman kam aus der Küche.

    »Herrgott! Sie sind aber schnell!«
    »Die Schicht von zwölf bis acht, Sir«, sagte Jenkins. »Wir haben gesehen, daß Licht brannte und Leute herumliefen. Das ist um diese Stunde ungewöhnlich.«
    »Sie sind sehr aufmerksam, und wir sind Ihnen dankbar... «
    »Ja, Sir«, unterbrach ihn Jenkins und ging ins Wohnzimmer. »Ist etwas, Mr. Tanner? Können Sie es uns sagen, oder möchten Sie lieber alleine mit uns sprechen?«
    »Es gibt hier nichts Geheimes, Officer.« Osterman folgte dem Polizeibeamten und sprach, ehe Tanner antworten konnte. »Im Obergeschoß liegt ein Hund im ersten Schlafzimmer auf der rechten Seite. Er ist tot.«
    »Oh?« Jenkins war sichtlich verwirrt. Er wandte sich wieder Tanner zu.
    »Man hat ihm den Kopf abgeschnitten. Wir wissen nicht, wer es getan hat.«
    Jenkins blieb ganz ruhig. »Ich verstehe... Wir erledigen das.«
    Er blickte zu seinem Partner hinüber, der noch im Flur stand. »Hol eine Decke, Mac.«
    »Richtig.« McDermott ging hinaus.
    »Darf ich Ihr Telefon benutzen?«
    »Natürlich. «
    »Captain MacAuliff sollte informiert werden. Ich muß ihn zu Hause anrufen.«
    Tanner begriff nicht. Das war doch keine gewöhnliche Polizeiangelegenheit. Hier ging es um Omega! Was machte Jenkins da? Warum rief er MacAuliff an? Fassett sollte er verständigen! MacAuliff war ein Polizeibeamter von Saddle Valley; durchaus akzeptabel, aber im wesentlichen von Politikern ernannt. MacAuliff war dem Stadtrat von Saddle Valley verantwortlich, nicht der Regierung der Vereinigten
Staaten. »Glauben Sie, daß das notwendig ist? Um diese Stunde? Ich meine, ist Captain...«
    Jenkins schnitt Tanner abrupt das Wort ab. »Captain MacAuliff ist der Polizeichef. Er würde es als höchst ungewöhnlich ansehen, wenn ich ihm das nicht direkt meldete.«
    Jetzt begriff Tanner. Jenkins hatte ihm den Schlüssel gegeben.
    Was auch immer geschah, wann auch immer es geschah und wie auch immer es geschah – es durfte keine Abweichung von der Norm geben, dem Üblichen.
    Dies war der Abgrund des Leders.
    Und außerdem kam Tanner jetzt in den Sinn, daß Jenkins wegen Bernard und Leila Osterman telefonierte.
     
    Captain MacAuliff betrat das Haus der Tanners und machte sofort klar, wo hier die Autorität lag. Tanner beobachtete ihn dabei, wie er den Polizeibeamten mit leiser Stimme seine Instruktionen erteilte. Er war ein hochgewachsener, beleibter Mann mit einem dicken Hals, so dick, daß er ihm über den Hemdkragen trat. Auch seine Hände waren dick, aber seltsam unbeweglich. Sie hingen ihm an der Seite herunter, wenn er ging – das Zeichen eines Mannes, der jahrelang zu Fuß Streife gegangen ist und dabei immer wieder den schweren Knüppel von einer Hand in die andere verlegte.
    MacAuliff stammte von der New Yorker Polizei und war das lebende Beispiel des richtigen Mannes für den richtigen Job. Vor Jahren hatte der Stadtrat beschlossen, daß es an der Zeit war, einen tüchtigen Mann herzuholen, jemanden, der dafür sorgen würde, daß Saddle Valley von unerwünschten Elementen freigehalten wurde. Und die beste Verteidigung in diesen Tagen der Laschheit war der Angriff.
    Saddle Valley hatte einen Söldner gewollt.
    Es hatte sich einen Fanatiker eingestellt.

    »All right, Mr. Tanner. Ich hätte gerne eine Aussage. Was ist hier heute nacht passiert?«
    »Wir – wir hatten eine kleine Party für unsere Freunde.«
    »Wie viele?«
    »Vier Ehepaare. Acht Leute.«
    »Irgendwelche Hilfskräfte.«
    »Nein... Nein, keine Hilfskräfte.«
    MacAuliff sah Tanner an und legte dann sein Notizbuch beiseite. »Kein Mädchen?«
    »Nein. «
    »Hatte Mrs. Tanner am

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