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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Er hielt Tanners Augen mit den seinen fest und sagte leise: »Es gibt einen Weg. Und ich bin bereit, dir zu helfen.« Er hielt einen Augenblick inne, als suchte er nach Worten, und fing dann wieder zu reden an. »Johnny ...« wieder hielt Osterman inne. Tanner hatte Angst, er würde nicht fortfahren, würde den Mut dazu nicht aufbringen.
    »Nur weiter.«
    »Ich brauche gewisse — Versicherungen, das ist sehr wichtig! « Osterman sprach schnell, seine Worte überstürzten sich.
    Plötzlich wurde die Aufmerksamkeit beider Männer auf das Haus gezogen. Das Licht in Janet Tanners Schlafzimmer war aufgeflammt.

    »Was ist das?« fragte Bernie, ohne den Versuch, seine Unruhe zu verbergen.
    »Nur Janet. Das ist ihr Zimmer. Wir konnten es ihr endlich eintrichtern, daß sie das Licht einschalten soll, wenn sie ins Badezimmer geht. Sonst stößt sie gegen alles mögliche, und wir sind dann zwanzig Minuten wach.«
    Und dann hallte der Schrei durch die Nacht. Schrecklich, ohrenbetäubend. Der Schrei eines Kindes.
    Tanner rannte um den Pool herum und durch die Küchentüre. Die Schreie hielten an, und jetzt flammten in den drei anderen Schlafzimmern die Lichter auf. Bernie Osterman wäre fast mit Tanner zusammengestoßen, als die beiden Männer zum Zimmer des kleinen Mädchens rannten. Sie waren so schnell gerannt, daß Ali und Leila erst in diesem Augenblick aus ihren Zimmern kamen. John stieß gegen die Tür, machte sich gar nicht erst die Mühe, den Türknopf zu drehen. Die Türe flog auf, und sie rannten alle vier hinein.
    Das Kind stand mitten im Zimmer, über den Kadaver von Tanners Welsh Terrier gebeugt. Es konnte nicht zu schreien aufhören.
    Der Hund lag in einer Blutlache da.
    Man hatte ihm den Kopf vom Leib getrennt.
    John Tanner hob seine Tocher auf und rannte in den Korridor hinaus. Sein Verstand funktionierte nicht mehr, es war wie ein Vakuum. Da war nur das erschreckende Bild der Leiche im Wald, mit der sich das Bild des kleinen Hundes abwechselte. Und die schrecklichen Worte des Mannes auf dem Parkplatz hinter dem Howard Johnson’s Motel.
    »Ein abgeschnittener Kopf bedeutet ein Massaker.«
    Er mußte die Dinge in die Hand bekommen, das mußte er.
    Er sah, wie Ali Janet ins Ohr flüsterte, sie hin und her wiegte. Er merkte, daß sein Sohn ein paar Schritte von ihm
entfernt wartete, und sah die Silhouette von Osterman, der ihn tröstete.
    Und dann hörte er die Worte von Leila.
    »Ich nehme Janet, Ali. Geh zu Johnny.«
    Tanner sprang wütend auf. »Wenn du sie anrührst, bringe ich dich um! Hast du gehört, ich bringe dich um!«
    »John!« schrie Ali ihn ungläubig an. »Was sagst du da?«
    »Sie war auf der anderen Flurseite! Begreifst du denn nicht? Sie war auf der anderen Flurseite!«
    Osterman schoß auf Tanner zu, stieß ihn zurück, preßte seine Schultern gegen die Wand. Dann versetzte er ihm eine kräftige Ohrfeige.
    »Dieser Hund ist seit Stunden tot! Und jetzt hör auf!«
    Seit Stunden. Es konnte nicht seit Stunden sein. Es war gerade geschehen. Die Lichter gingen an und der Kopf wurde abgeschnitten. Der Kopf des kleinen Hundes abgeschnitten. Und Leila auf der anderen Seite des Flurs. Sie und Bernie. Omega! Ein Massaker!
    Bernie hielt seinen Kopf fest. »Ich mußte dich schlagen. Du hast durchgedreht... Komm jetzt. Reiß dich zusammen. Es ist schrecklich, wirklich schrecklich, ich weiß. Ich hab’ auch eine Tochter.«
    Tanner versuchte klarzusehen. Zuerst was seine Augen anging, dann in bezug auf seinen Verstand. Alle sahen ihn jetzt an, selbst Raymond, der immer noch schluchzend neben der Tür seines Zimmers stand.
    »Ist denn niemand hier?« Tanner konnte einfach nicht anders. Wo waren Fassetts Männer? Wo in Gottes Namen waren sie?
    »Wer, Darling?« Ali legte ihm den Arm um die Hüften, für den Fall, daß er noch einmal stürzte.
    »Niemand hier.« Das war eine Feststellung, die kam ganz leise.

    » Wir sind hier. Und wir rufen die Polizei. Jetzt gleich rufen wir sie!« Bernie legte Tanners Hand auf das Treppengeländer und führte ihn hinunter.
    Tanner sah den schlanken, kräftigen Mann an, der ihm über die Treppe hinunterhalf. Verstand Bernie denn? Er war Omega. Seine Frau war Omega! Er konnte nicht die Polizei anrufen!
    »Die Polizei? Du willst die Polizei rufen?«
    »Ganz sicher will ich das. Wenn das ein Witz war, dann war es der widerlichste, den ich je erlebt habe. Du hast verdammt recht, daß ich die Polizei rufen will. Du nicht?«
    »Ja. Natürlich.«
    Sie kamen ins Wohnzimmer; Osterman

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