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Das Paket mit dem Totenkopf

Das Paket mit dem Totenkopf

Titel: Das Paket mit dem Totenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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gewisse Krankheiten.
Aber wer aus Genußsucht immer wieder danach greift, wird süchtig.“
    „Was ist eigentlich Haschisch?“
fragte Klößchen.
    „Das Harz aus den Blattdrüsen
der Hanfpflanze“, antwortete Karl, in dessen Supergedächtnis wirklich alles
Platz hatte. „Die Hanfpflanze, canabis sativa, wächst in Indien, Südamerika und
Afrika — vorzugsweise.“
    „Und was ist Heroin?“ wollte
Klößchen noch wissen.
    „Ein halbsynthetisches Opiat,
chemisch Diacethyl-Morphium. Es ist das gefährlichste und stärkste Opiat, weil
es sehr schnell abhängig macht.“
    „So, jetzt wissen wir’s“, sagte
Gaby. „Aber Tarzan weiß das Neueste noch nicht. Vielleicht kommen wir mal
darauf zu sprechen. Es geht nämlich um Detlef Egge“, wandte sie sich an Tarzan.
„Du wirst es nicht glauben, aber Evi kennt ihn.“
    „Wer?“ Im Moment wußte Tarzan
nicht, wer gemeint war.
    „Evi Pertigol, meine Cousine,
die vorhin ankam. Ich bin schon ganz sauer. Ich hatte ja keine Ahnung, wie sie
zu diesem Egge steht. Für einen Moment dachte ich schon — Karl und Klößchen
hatten auch das Empfinden —, Evi sei nur seinetwegen hergekommen. Nicht wegen
mir und meinen Eltern. Stell’ dir vor: Als sie Ostern das letzte Mal hier war,
hat sie den Egge kennengelernt. In irgendeiner Diskothek. Beide waren schon 16.
Mir hat sie das nicht erzählt — naja, damals war ich ja noch kleiner. Aber in
der ganzen Zeit hat sie sich mit ihm geschrieben. Sie gibt zwar zu, daß er ein
Angeber ist. Aber sie meint, er sähe gut aus. Geschmacksache, finde ich.“
    „Habt ihr Evi was erzählt?“
fragte Tarzan.
    „Über unsere Sache nicht. Wohin
denkst du.“ Gaby klappte den Lammfellkragen ihrer Jacke hoch und kuschelte sich
hinein. Sie trug keine Mütze, und die Schneeflocken setzten sich ganz sacht auf
ihr Goldhaar.
    „Sie ist richtig in Egge
verknallt“, sagte sie ärgerlich. „Morgen abend gibt er wieder ein großes
Faschingsfest. Bei sich zu Hause. In seiner Schwimmhalle, sagt Evi. Sie ist
natürlich eingeladen. Und freut sich wie verrückt. Sie würde die große
Attraktion sein, hat Egge ihr geschrieben. Damit lockt er sie. Evi hat ihr
Kostüm mitgebracht und spinnt dauernd von dem Fest. Sie könnte mitbringen, wen
sie wollte, sagt sie. Ob ich Lust hätte. Und ob ich sonst noch wen wüßte.“
    „Mit Kostüm?“ fragte Tarzan.
„Maskiert?“
    „Klar.“
    „Das lasse ich mir durch den
Kopf gehen“, meinte er. „Vielleicht können wir uns dort einschleichen. Und
erfahren Sachen, an die wir sonst nicht rankommen. Als was geht denn deine
Cousine?“
    „Als Zigeunerin. Der Typ ist
sie.“
    „Leute!“ meinte Klößchen. „Wäre
doch prima, wenn wir uns dort einschleichen. Vielleicht kriegt jeder zur
Begrüßung eine Prise Heroin. Wenn wir uns richtig maskieren, erkennt uns
keiner. Ich gehe als...“
    „... Hungerkünstler“, fiel
Tarzan ihm lachend ins Wort. „Brauchst nur mal eine Stunde zu fasten. Dann
knurrt dein Magen so laut, daß jeder weiß, was dein Kostüm bedeutet.“ Er sah
auf die Uhr. „Allmählich, Willi, müssen wir in die Penne zurück. In einer
halben Stunde ist der verlängerte Ausgang beendet. Die Verlängerung verdanken
wir auch nur dem Besuch meiner Mutter.“
    „So geht eben alles zu Ende“,
bedauerte Klößchen.
    „Kein Grund zur Traurigkeit“,
meinte Tarzan. „Wo’s doch heute nacht rundgeht.“
    „Wie denn? Was denn? Noch ein
Faschingsfest. Oder...?“ Klößchen blinzelte ihn an. „Moment mal! Du warst doch
bei Egge. Hast aber noch gar nichts erzählt. Bist du ihm auf die Spur
gekommen?“
    „Natürlich!“ rief Gaby. „Deiner
Mutter wurde doch der Dokumentenkoffer gestohlen. Haben wir ja ganz vergessen —
wegen der Sache mit Frank. Nun erzähl’ aber endlich!“
    Während sie durch die weich
wirbelnden Flocken stadteinwärts gingen, berichtete Tarzan von seinem Besuch
bei Detlef Egge und von den tollen Informationen, die er erfahren hatte, als er
Toni Wiedemann und Dieter Lembke, den Chef der SUPER-SOUND-DISCO, belauschte.
    Die drei waren sprachlos.
    „Mann!“ flüsterte Klößchen. „Um
Mitternacht in der Pennerbaracke hinterm Westfriedhof. Das ist die schaurigste
Gegend. Ein bewaffneter Erpresser, der den Rauschgiftdealern 50 000 Mark
abknöpft. Sowas muß man sich vorstellen. Und Toni Wiedemann überbringt das
Geld. Und du, Tarzan, hockst hinter einem Grabstein und beobachtest alles, wie
ich dich kenne. Du, da möchte ich mit.“
    „Ich auch!“ sagte Gaby. „Aber
das geht

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