Das Paradies auf Erden
könnte sich beunruhigen. “
Nachdem das erledigt war, kehrten sie zum Cottage zurück und nutzten die Wartezeit, um den Garten zu erforschen. Er war ziemlich groß, auf der einen Seite führte ein holpriger Weg zu einer Scheune.
“Vermutlich die Garage”, meinte Claudia. “Und dort drüben … ein Gewächshaus wie bei Onkel William, und dort ist sogar ein kleiner Sommerpavillon! O Thomas, was sagst du nur?”
Der Makler, ein väterlicher Typ in mittleren Jahren, schwenkte schon von weitem ein großes Schlüsselbund. Als Thomas sich wegen der sonntäglichen Störung entschuldigte, winkte er ab.
“Keine Ursache, es ist ja nicht weit von Blandford. Kommen Sie herein. Das Haus ist in gutem Zustand. Das Dach wurde vor einigen Jahren neu gedeckt, die Backsteinmauern sind, wie üblich, mit Strohlehm verputzt, die sanitären Anlagen entsprechen dem Durchschnitt. Die alte Dame, die hier zuletzt zur Miete gewohnt hat, ist vor einem halben Jahr in ein Pflegeheim gezogen und hat alles in tadellosem Zustand hinterlassen.”
Der Makler schloss die Haustür auf und trat mit einer einladenden Geste beiseite, um Claudia und Thomas vorzulassen.
Der Flur war schmal, an der linken Seite führte eine Treppe nach oben. Claudia öffnete die erste von drei Türen. Sie führte in das größte Zimmer, mit Fenstern nach vorn und zum Garten, einer Kaminecke und tief hängenden Deckenbalken.
Claudia blieb in der Mitte stehen und versuchte, sich den Raum fertig eingerichtet vorzustellen - mit Teppichen und Gardinen, einem knisternden Holzfeuer, gemütlichen Sesseln, kleinen Lampentischen und Bücherborden zwischen den Fenstern. Ein Wohnzimmer nach ihrem Herzen.
Jenseits des Flurs lag ein kleineres Zimmer mit Anrichten rechts und links vom Kamin und ebenfalls Balken an der Decke. “Das Esszimmer”, sagte Claudia halblaut zu sich selbst und ging weiter in die Küche, die überraschend geräumig war. Außer dem Herd und einem blank gescheuerten Tisch gab es einen großen Geschirrschrank und mehrere Wandborde, die jetzt leer waren. Die Tür, die Claudia schon von außen gesehen hatte, führte tatsächlich in den Garten.
Oberhalb der schmalen Treppe lagen drei Räume, zwei kleinere und eins von mittlerer Größe. Dazwischen befand sich ein Badezimmer, das altmodisch wirkte, aber - wie der Makler versicherte - über modernste Installationen verfügte.
Während die Männer unten geschäftliche Dinge besprachen, wanderte Claudia weiter in den oberen Räumen umher. Als Thomas endlich kam, um sie zu holen, stand sie am Fenster des einen Schlafzimmers und malte sich aus, in welches Paradies sie den Garten verwandeln würde.
“Gefällt es dir immer noch?” fragte er. “Ich habe dem Makler ein Angebot gemacht. Er will mir morgen mitteilen, wie der Besitzer darüber denkt.”
“O Thomas, wirklich?” Claudia fiel ihm mit beiden Armen um den Hals und küsste ihn. Das hatte sie noch nie getan, und darum ließ sie ihn sofort wieder los.
“Entschuldige”, sagte sie und wusste vor Verlegenheit nicht, wo sie hinsehen sollte. “Das war unbeherrscht von mir.”
Thomas gestattete sich nicht, etwas von seinen Gefühlen zu verraten. Der Kuss hatte ihn verwirrt, aber er sagte nur: “Hoffentlich wird etwas aus dem Kauf.”
Er ist kein Mann, der Gefühle zeigt oder sich leicht aus der Ruhe bringen lässt, dachte Claudia, während sie die Treppe hinunterging. Zum Glück gefällt ihm das Haus. Wir werden es zusammen einrichten und glückliche Tage darin verleben. Und mit jedem Tag werden wir uns besser kennen lernen.
9. KAPITEL
Mrs. Willis kam vor die Haustür, um ihre Gäste zu begrüßen.
“Darling! ” rief sie erleichtert. “Wodurch seid ihr aufgehalten worden? Thomas sprach am Telefon nur von einer unerwarteten Verzögerung. Aber kommt erst mal herein. Mrs. Pratt hat Kaffee und Apfeltaschen vorbereitet.”
Es wurde ein fröhlicher Tag, wie Claudia immer wieder dankbar feststellte.
Mrs. Pratt und Tombs lauschten in der Küche ihren Neuigkeiten und nahmen überrascht und dankbar die Geschenke entgegen - mit dem Versprechen, sie vor Weihnachten nicht auszupacken.
Nach dem Essen spazierte Claudia mit Rob und Harvey zum Gutshaus hinüber, um Jenny zu begrüßen und auch ihr ein Weihnachtsgeschenk zu bringen. Doch die schönsten Stunden verbrachten sie zu viert im Wohnzimmer, wo Thomas und George medizinische Probleme erörterten, während Claudia mit ihrer Mutter über persönliche Dinge sprach.
Das Cottage in Child Okeford bildete
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