Das Paradies ist woanders! (German Edition)
zusammengeschlagen hat, macht sich Sorgen um mich? Er schickt den Arzt zu mir . Er kann es nicht recht glauben, schüttelt verwundert den Kopf..
Rodriguez nickt einmal kurz, dann sieht er ihm direkt ins Gesicht.
„Hör zu, mein Junge. Wir haben vielleicht etwas Zeit, aber nicht unbegrenzt. Ich möchte mich, da ich schon einmal hier bin, um deine Verletzungen kümmern. Dazu müsstest du dich aber noch einmal ausziehen, wenn es dir nicht allzu viel ausmacht. Jetzt und hier, wenn wir alleine sind, werde ich dich nicht dazu zwingen, solltest du es vorziehen, dich nicht behandeln zu lassen. Treffen wir beide aber offiziell zusammen, kann ich auf diese Dinge keine Rücksicht nehmen. Du musst dann gehorchen, wenn du größeren Ärger vermeiden willst. Sofort, wenn man dich zu etwas auffordert.“ Als er das erwähnt, sieht er Joshua mit einem ernsten Blick an, wartet kurz, bis der Junge kurz nickt.
„Ich kann dir in dieser Hinsicht nicht helfen, die Befehle gelten für alle Insassen ...“, fügt er erklärend hinzu, „ ... und die Aufseher hier, kennen viele Wege, einen Gefangenen gefügig zu machen. Die wenigsten davon sind wirklich zu empfehlen, mein Junge. Also gebe ich dir den guten Rat, dich an ihre Anweisungen zu halten, wenn du das alles hier einigermaßen gesund überstehen willst. Ich habe gehört, du willst selbst einmal Arzt werden?“
Joshua nickt auch daraufhin kurz, dann erhebt er sich vom Boden, und geht herüber zu einer der Pritschen an der Wand. Langsam beginnt er damit, sich auszuziehen. Er sieht den kleinen Mann, Doktor Rodriguez, währenddessen nicht an, spürt aber, dass dieser ihn dabei beobachtet. Als er fertig ist, dreht er sich zu ihm um und blickt ihm fragend ins Gesicht.
Der Arzt kommt daraufhin zu ihm herüber, nimmt eine der Decken vom Stapel und breitet diese auf der schmalen Liege aus. Geduldig wartet er ab, bis Joshua sich hingelegt hat, dann beginnt er vorsichtig, seinen Körper abzutasten.
„Nur damit du weißt, was ich mache, mein Junge. Rico hat mir berichtet, was geschehen ist. Er hat mir erzählt, dass du versucht hast, abzuhauen. Das war wirklich dumm von dir. Tu mir bitte den einen Gefallen, und versuche solche Dummheiten nicht auch hier, im Gefängnis.
Er hat mir also gesagt, dass sie dich mit dem Schlagstock verprügelt haben. Hat mir aber dabei versichert, dass er sehr bemüht war, dir keine wirklich schweren Verletzungen zuzufügen ...“
Als Joshua sich auf diese Bemerkung hin erstaunt ein wenig aufrichtet, schüttelt der Arzt nur kurz den Kopf.
„Junge, Junge, du hast aber auch keine Ahnung davon, was man mit solch einem Stock anrichten kann, oder? Wenn Rico es darauf angelegt hätte, dich ernsthaft zu verletzen, hätte ihn das wahrscheinlich nicht einmal besonders viel Mühe gekostet.
Knochenbrüche, dabei oftmals ziemlich gemeine Splitterbrüche, schwerwiegende, innere Verletzungen, all diese netten Dinge kann man damit verursachen.
Es ist also eher eine Kunst, jemanden nur ein wenig zu verprügeln, ... ihn sozusagen außer Gefecht zu setzten, damit er sich selbst nicht weiter schaden kann!“
Joshua hört sich die Ausführungen des Arztes schweigend an, nickt ab und zu ... Eigentlich genügen mir die Schmerzen, die ich jetzt empfinde, durchaus, egal, was der Arzt mir jetzt erzählt ... Als Rodriguez ihn gründlich untersucht hat, behandelt er die Prellungen mit einer Salbe, gibt ihm noch eine Spritze gegen die Schmerzen, und wünscht ihm anschließend eine gute Nacht.
Erst als der Arzt die Zellentür hinter sich schließt, wird Joshua bewusst, dass er kaum eine Wort mit dem Mann gewechselt hat. Ich habe ihm überhaupt keine Fragen gestellt, hoffentlich ergibt sich bald wieder die Gelegenheit, ihn zu treffen, Es gibt so vieles, was ich noch wissen möchte . Wenig später schläft er erschöpft ein.
Am nächsten Morgen
Die Wache weckt ihn früh. Er weiß im ersten Moment gar nicht, wo er sich befindet. Er hat von seinem Großvater geträumt, davon, dass er mit ihm und seinem großen Bruder einen weiten Ausritt macht, in den Bergen seiner Heimat. Es schien alles so wirklich, dass er einige Minuten benötigt, um sich zurechtzufinden. Der Wachmann sieht ihn kurz an, fragt, ob alles in Ordnung wäre. Joshua nickt nur einmal, die Wache ist damit zufrieden. Der Mann sagt ihm, dass er sein Bett machen muss, dann zeigt er ihm die Duschräume und Toiletten, sieht ihm dabei zu, wie er sich wäscht und auch, als er seine Notdurft verrichtet.
Er reicht ihm
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