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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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geeilt war.
    Langsam, zögernd nur war er ihr gefolgt. Als er sie zusammengekauert in der Laube sitzen sah, zog sich sein Herz vor Mitleid zusammen. Sie war eine so wunderbare Frau, die Schwester des Gutsherrn! Warmherzig, großzügig, klug und dazu noch bildschön. Schon bei der ersten Begegnung hatte Mathew Browling sein Herz an sie verloren, sich aber nie zu offenbaren gewagt.
    Hannah schien sein Kommen nicht zu hören, er räusperte sich verhalten. »Bitte erschrecken Sie nicht, ich bin es nur.«
    Hannah hob den Kopf, rasch versuchte sie, die Tränenspuren zu tilgen. »Verzeihen Sie, aber ich … ich habe kurzfristig die Fassung verloren.«
    Â»Nicht Sie sind es, die um Verzeihung bitten muss.« Er blieb ein paar Schritte entfernt stehen. »Wenn Sie es wollen, ziehe ich mich gleich wieder zurück. Doch wenn ich Ihnen helfen kann, so verfügen Sie über mich.«
    Hannah zögerte, dann bat sie: »Setzen Sie sich ruhig zu mir.« Sie sah kurz zum Gutshaus hinüber. »Ich mag jetzt noch nicht zurückgehen.«
    Â»Wenn ich nicht störe …« Er ließ sich in geringer Entfernung von ihr nieder. Eine Weile blieb es still, dann begann Mathew: »Das Schicksal kann oft sehr grausam sein. Ich kann Ihren Kummer – und den der gesamten Familie – sehr gut nachempfinden.«
    Â»Sie verstehen nicht …« Hannah schüttelte den Kopf.
    Â»Dann erklären Sie es mir. Vielleicht erlauben Sie mir auch, Ihnen zu helfen.« Er rückte ein wenig näher. Behutsam zog er ihre Hände an die Lippen. »Hannah, wie gern wäre ich für Sie da.« Er zögerte, doch da sie ihm die Finger nicht entzog, da sie sich auch nicht gegen die vertrauliche Anrede verwahrte, wagte er es, weiterzusprechen. »Lassen Sie mich Ihr Freund sein. Vertrauen Sie mir, es würde mich stolz machen.«
    Eine Weile war es still zwischen ihnen, nur ein paar Grillen zirpten im Gras. Hannah löste ihre Hände aus den seinen, strich sich den taubenblauen Rock, zu dem sie eine weiße Bluse mit Spitzeneinsatz trug, glatt. Ihr war ein wenig kalt, obwohl die Temperaturen draußen noch recht hoch waren. Es war wohl eine innere Kälte, die sie erfasst hatte. Im Park ertönte das Krächzen von zwei Raben, dann erklang der Ruf eines Käuzchens. Hannah zuckte zusammen, und spontan legte Mathew ihr den Arm um die Schultern.
    Sie ließ es geschehen; es war angenehm, den Mann neben sich zu spüren. Er wirkte ruhig, kraftvoll. Vertraueneinflößend.
    Â»Mein Bruder kann den Verlust seines Kindes nicht verkraften«, begann sie leise. »Er leidet. Leidet auf seine Art. Er tobt und hadert mit Gott und der Welt. Ich verstehe ihn, aber …« Sie biss sich auf die Lippen, dann fuhr sie leise fort: »Es gibt ihm aber noch nicht das Recht, andere zu verletzen.«
    Â»Sie müssen ihm verzeihen, er weiß gewiss nicht, was er sagt in seinem Schmerz.«
    Hannah schüttelte den Kopf. »Da bin ich nicht Ihrer Meinung. Er … er hat genau gewusst, wie sehr er mich mit seinen Worten getroffen hat.« Tränen stiegen ihr erneut in die Augen, rasch tupfte sie sie fort. »Sie müssen wissen, dass auch ich schon einmal Mutterfreuden entgegengesehen habe. Mehrfach sogar. Aber ich habe meine Kinder verloren.« Jetzt weinte sie doch wieder. Es war ein leises Weinen, das dem Mann ins Herz schnitt. Der Druck seiner Hand wurde fester, doch er sprach nicht.
    Â»Meine Ehe ist daran zerbrochen, dass ich dem Hause Davenshire keinen Erben schenken konnte.« Sie zuckte mit den Schultern. »Es hat eine Weile gedauert, bis ich begriff, dass mein Mann sich von mir entfremdete. Ein paar kleinere Liebschaften, Geschäfte, die ihn für länger von mir fortführten … schließlich eine Liaison mit einer jungen Frau, die ihm den ersehnten Sohn schenkte … für mich war kein Platz mehr in seinem Leben.«
    Noch immer sagte Mathew nichts, doch er zog Hannah behutsam fester in seinen Arm. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter, als sie fortfuhr: »Ich kam schließlich für immer nach Hause zurück. Hier, am Kap, habe ich meinen Seelenfrieden wiedergefunden. Zumindest rede ich es mir immer aufs Neue ein.«
    Â»Und dann hat Ihr Bruder in seinem Schmerz Ihre kaum vernarbte Wunde aufgerissen.«
    Â»Ja. Er ist grausam.«
    Â»Er ist verzweifelt und verdient unser Mitleid.«
    Hannah sah ihn nur an. Und als er sich

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