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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Tür.
    Ein scharfes Geräusch ertönte hinter ihm, Unheil verheißend. Er fuhr herum und sah, wie die lange Klinge eines riesigen Messers auf ihn zuschoß, direkt auf seine Brust. Der Alte hatte sich die zerdrückte Brille vom Gesicht gerissen und hielt das Heft des Messers in der Hand. Die Waffe war in dem Polstersessel versteckt gewesen. Michael sprang zurück; die rasiermesserscharfe Schneide zerfetzte sein Jackett, schnitt in das Fleisch und zog eine Blutbahn über sein weißes Hemd.
    Seine rechte Hand griff nach der Pistole unter dem Jackett. Wieder wich er dem Messer aus, hob die Waffe und zielte auf das breite Gesicht.
    Er feuerte zweimal; der alte Mann fiel zu Boden, der Kopf von Blut überströmt. Die Kugeln hatten den Mörder von Lidice zum Schweigen gebracht, aber da war keine Freude; es bedeutete ihm nichts mehr.
    Es ging nur um Jenna. Er hatte sie gefunden; jetzt konnte sie ihn nicht mehr daran hindern, sie zu finden. Vielleicht würde sie ihn töten, aber zuerst würde sie ihm in die Augen sehen müssen. Er schob die Llama zurück in den Gürtel, steckte das grüne Notizblatt ein und eilte aus dem Apartment ins Freie.

20
    »Broussac ist der Name, Mr. President . Regine Broussac«, sprach Emory Bradford in das Mikrofon auf seinem Schreibtisch im Außenministerium. »Quai d'Orsay, Sektion vier. Sie hat vorgestern abend mit der Botschaft Verbindung aufgenommen und beorderte einen Funkwagen in die Umgebung von Argenteuil, mit dem Auftrag, einen ehemaligen Mitarbeiter der amerikanischen Abwehr aufzugreifen, der sich dort mit ihr treffen sollte. Unter höchst unorthodoxen Umständen, sagte sie.« »Havelock?«
    »Ja, das hat sie zugegeben.« »Und?«
    »Der Wagen fuhr die ganze Nacht die Straßen von Argenteuil ab. Man hat ihn nicht kontaktet.«
    »Was hat diese Broussac gesagt? Ich nehme an, daß man sie befragt hat.«
    »Sie war wütend. Sie behauptet, er wäre nie aufgetaucht.« »Nun?«
    »Unsere Leute glauben, daß sie lügt.« »Warum?«
    »Einer unserer Männer hat sie in ihrer Wohnung besucht und ihr einige Fragen gestellt. Er erfuhr, daß sie gegen ein Uhr früh nach Hause zurückgekehrt ist. Wenn das der Fall war - und das war es offenbar, denn zwei Nachbarn haben ihre Aussage bestätigt -, weshalb hat sie dann nicht die Botschaft angerufen und den Wagen abbestellt?«
    »Hat man sie danach befragt?«
    »Nein, Sir. Unsere Leute warten auf Instruktionen. Es ist unüblich, daß Angehörige der Botschaft Besuche machen und heimlich Fragen über hohe Beamte des Quai d'Orsay stellen.« Charles Berquist überlegte einen Augenblick und erklärte dann mit Bestimmtheit: »Veranlassen Sie, daß Botschafter Richardson Madame Broussac anruft und sie mit allem Respekt bittet, unsere Botschaft so bald wie möglich aufzusuchen; wenn es geht, innerhalb einer Stunde. Der Präsident der Vereinigten Staaten wünscht in einer vertraulichen Angelegenheit mit ihr zu sprechen.« »Mr. President ...« »Tun Sie nur, was ich sage.« »Ja, Sir.«
    »Und ... Emory?«
    »Sir?«
    »Was macht die andere Sache? Ich meine, die Diplomaten, die während des >spanischen Problems< nicht in Washington waren?« Bradford zögerte einen Moment, ehe er antwortete. Und als er dann sprach, war offensichtlich, daß er sich Mühe gab, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. »Bis zur Stunde fehlen fünf.« »Was?«
    »Ich wollte erst am Mittag darüber reden, wenn ich alle Informationen habe. Aber der letzte Bericht läßt darauf schließen, daß neunzehn Personen nicht im Ministerium waren. Vierzehn sind gecheckt worden, fünf noch nicht.«
    »Dann machen Sie weiter. Besorgen Sie sich alle Informationen.« »Ich gebe mir Mühe.« »Bis Mittag.«
    Der kalte Regen der vergangenen Nacht hatte bis zum Morgen angehalten, wenn er auch etwas schwächer geworden war. Der Himmel vor den Fenstern des Oval Office war dunkel. Ein Absinken der Temperatur nur um ein oder zwei Grad, und der Rasen des Weißen Hauses würde mit Schnee bedeckt werden. Berquist stand am Fenster und dachte kurz darüber nach, wie hoch die Schneewehen wohl in Mountain Iron, Minnesota, sein mochten. Wie sehr wünschte er sich, jetzt dort zu sein. Sein Telefon summte. Er sah auf die Uhr, als er zum Schreibtisch ging; es war 11.15 Uhr. »Ja?«
    »Ihr Gespräch mit Paris, Sir.«
    »Danke.« Berquist drückte den roten Knopf. »Madame Broussac?« »Oui, Monsieur le President. Das ist eine Ehre für mich, Sir. Ich fühle mich geschmeichelt, daß man mich zu einem Gespräch mit Ihnen

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