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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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schützte.
    Das attraktive Paar in Reithosen, Stiefeln und roten Blazerjacken galoppierte über das Feld. Ihre Pferde hatten die Nüstern gebläht, und ihre langen Beine trommelten auf die harte Erde. In der Ferne, rechts von ihnen, war ein Staketenzaun zu sehen, der die Grenze des benachbarten Anwesens markierte. Und dahinter ein weiteres Feld, das in eine Mauer aus hohen Ahornbäumen und Eichen überging. Der Mann wies auf den Zaun, lachte und nickte. Die Frau gab sich zuerst überrascht und zierte sich, dann riß sie ihr Pferd plötzlich nach rechts und trieb es an, preschte vor ihrem Begleiter einher, hoch im Sattel aufgerichtet, und raste auf den Zaun zu. Sie segelte darüber hinweg, der Mann nur wenige Meter hinter ihr, dann ritten sie schnell auf den Waldrand zu, wo beide ihre Pferde zügelten. »Verdammt«, rief plötzlich die Frau. »Ich habe mir an der Wade eine n Muskel gezerrt.«
    »Steig ab und bewege dich. Du darfst nicht sitzenbleiben.« Die Frau schwang sich aus dem Sattel, der Mann griff nach den Zügeln und glitt selber vom Pferd. Seine Begleiterin ging im Kreis herum, sie hinkte und fluchte bei jedem Schritt. »Du großer Gott, wo sind wir?« fragte sie.
    »Ich glaube, das Land hier gehört den Heffernans. Was macht dein Bein?«
    »Tut scheußlich weh.« »Du kannst damit nicht weiterreiten.« »Ich kann kaum auftreten, du Esel.«
    »Reg dich nicht auf. Komm schon, suchen wir ein Telefon.« Der Mann und die Frau gingen auf die Bäume zu, wobei der Mann beide Pferde führte. »Hier binde ich sie an«, sagte er und deutete auf einen dünneren Baumstamm. »Ich hol sie später. Die laufen nicht weg.«
    »Dann kannst du mir helfen. Das Bein schmerzt gemein.« Als die Pferde angebunden waren und grasten, setzten die Reiter ihren Weg fort. Jetzt konnten sie zwischen den Bäumen die Umrisse der breiten Zufahrt erkennen, die in einem Bogen um den Vordereingang des großen Hauses verlief. Sie sahen auch die Gestalt eines Mannes, der plötzlich aus dem Nichts aufzutauchen schien. Er trug einen Gabardinemantel und hatte beide Hände in den Taschen. Als er ihnen gegenüberstand, sagte er: »Kann ich Ihnen behilflich sein? Das ist Privatbesitz.«
    »Ich bin sicher, daß wir alle Privatbesitz haben«, erwiderte der Reiter und stützte die Verletzte. »Meine Frau hat sich bei unserem letzten Sprung einen Muskel gezerrt und kann nicht weiterreiten.«
    »Was?«
    »Unsere Pferde sind dort hinten angebunden. Wir sind die Strecke einmal abgeritten, um uns auf den kommenden Samstag vorzubereiten, und ich fürchte, wir haben einen Sturz gebaut, wie man so sagt. Bringen Sie uns bitte zu einem Telefon.« »Nun, ich ... ich ...«
    »Das ist doch das Gutshaus von Heffernans, nicht wahr?« fragte der Ehemann.
    »Ja, aber weder Mr. noch Mrs. Heffernan sind hier, Sir. Wir haben Anweisung, niemand hineinzulassen.«
    »Scheiße!« explodierte die Frau. »Jetzt stellen Sie sich doch nicht so an! Mein Bein tut weh, Sie Esel! Jemand muß mich zum Club bringen.«
    »Einer der Männer wird Sie gerne fahren, Madam.« »Mein Chauffeur kann mich ebensogut abholen, verdammt! Wirklich, wer sind denn diese Heffernans? Sind das Mitglieder, Liebling?«
    »Ich glaube nicht, Buff. Schau, der Mann hat seine Anweisungen; die sind zwar lächerlich, aber es ist nicht seine Schuld. Geh du nur mit ihm, dann bringe ich die Pferde zurück.« »Hoffentlich versuchen sie nicht, Mitglied zu werden«, sagte die Frau, während die beiden Männer sie in der Einfahrt zu einem Wagen führten.
    Der Mann ging durch den Wald zu den Pferden zurück, band sie los und führte sie über das Feld, wo er die Gatterstangen herunterließ und sie ins hohe Gras trieb. Dann legte er das Gatter wieder auf, stieg auf seinen Braunen und trottete mit dem Pferd der Frau im Schlepptau in südlicher Richtung über den Kurs, den sie am Samstag reiten würden. Er griff unter den Sattel, zog ein Funksprechgerät heraus und drückte einen Schalter.
    »Da sind zwei Wagen«, sagte er ins Mikrofon, »ein schwarzer Lincoln, Zulassungsnummer 740 MRL, und ein dunkelgrüner Buick, Zulassung 137 GMJ. Das ganze Anwesen ist von Wachen umstellt, und es gibt keine Hinterausgänge. Das Glas ist so dick, daß man eine Kanone brauchte, um sie wegzublasen. Und wir sind von Infrarotgeräten entdeckt worden.«
    »Verstanden«, kam die Antwort über den winzigen Lautsprecher. »Wir interessieren uns in erster Linie für die Fahrzeuge. Übrigens, ich kann den Buick jetzt sehen.«
    Der Mann, an dessen

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