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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sie das mit dem Zimmer arrangiert?« »Vor fünfundvierzig Minuten«, sagte Brown und nickte. »Ich habe kein Zimmer, sondern eine Suite reserviert. Die hat nämlich zwei Telefone. Nur für den Fall, daß Sie in Versuchung geraten, mir einen Bären aufzubinden, werde ich alles mithören, was er sagt.« »Sie setzen mich unter Druck, Junge.«
    »Darauf will ich jetzt nicht eingehen. Sehen Sie es lieber so: Wenn der heutige Tag vorbei ist, werden Sie entweder mit oder ohne ihn nach Washington zurückkehren. Wenn Sie ihn haben, schön. Wenn nicht, werde ich es ausbaden. Man gibt im Pentagon etwas auf mein Urteil; unter den gegebenen Umständen wird die Lösung womöglich das äußerste Mittel erfordern, und man wird sie akzeptieren.« »Sie kennen sich aus, wie?«
    »Bis auf ein paar hundert Widersprüche. Machen Sie sich ein angenehmes Leben, Herr Oberstratege. Fühlen Sie sich wohl und zufrieden. Geben Sie Ihre Kommentare lieber aus der Distanz ab, und überlassen Sie den Außendienst uns. Auf die Weise leben Sie besser.«
    Ogilvie unterdrückte das leichte Zucken im Gesicht. Er konnte den scharfen Schmerz spüren, der durch seine Brust schoß und tief in seiner Kehle brannte. Jeden Tag breitete sich die Krankheit ein wenig weiter aus - unbezähmbar. »Danke für den Rat«, sagte er.

9
    Der Palatin, einer der sieben Hügel Roms, liegt hinter dem Konstantinbogen. An den sanft ansteigenden Hängen sind Ruinen aus der antiken Vergangenheit verstreut; das war der Treffpunkt. Einen halben Kilometer nordwestlich des Gregorius-Tors lag ein altes Arborium mit einer Büste des Kaisers Domitian auf einem Podest am Ende eines Plattenweges, den zu beiden Seiten die marmornen Überreste einer halbzerfallenen Mauer säumten. Zweige wilder Olivenbäume fielen in Kaskaden über den behauenen Felsen, während braune und grüne Schlingpflanzen am Boden entlangkrochen, jede Spalte füllten und ein Netzwerk gleich dem einer Spinne über den zersprungenen Marmor breiteten. Am Ende des Plattenwegs, hinter dem strengen Gesicht des Domitian, waren die Überreste eines Brunnens zu erkennen, der in den Hügel hineingebaut war. Dort endete der Laubengang plötzlich; es gab keinen Ausgang. Das friedliche Bild ließ Szenen einer alten Epoche lebendig werden: Kleine, aber imposant wirkende Männer, in Togen gewandet, die unter den ineinander ve rschlungenen Ästen im gefilterten Sonnenlicht auf und ab schreiten und über die Staatsgeschäfte Roms parlieren. Zwischen drei und halb vier, wenn die Sonne den mittleren Punkt am westlichen Himmel einnahm, würden sich hier, an diesem idyllischen, geschicht strächtigen Ort, zwei Männer begegnen, jeder mit einem anderen Ziel, beide im Wissen, daß diese unterschiedliche Zielsetzung den Tod des einen oder des anderen verursachen konnte.
    Noch zwanzig Minuten. Havelock hatte sich hinter der Gruppe von Büschen auf dem nächsten Hügel postiert, von wo aus er den Laubengang überblicken konnte. Er war nervös und zornig, während Blicke über den Plattenweg und die wilden Felder jenseits der Mauern schweiften. Vor einer halben Stunde hatte er von einem Straßencafe gegenüber dem Hotel >Excelsior< auf der Via Veneto das gesehen, was er befürchtet hatte. Binnen Sekunden, nachdem der rothaarige Ogilvie durch die Glastür auf das Pflaster hinausgetreten war, hatten ein Mann und eine Frau sich ihm an die Fersen gesetzt. Sie waren auffallend zufällig und ein wenig zu schnell aus einem Juweliergeschäft nebenan gekommen. Der Laden hatte einen breiten Eingang mit Schaufenstern, so daß die Beobachter alles gut überblicken konnten. Der Mann aus Washington war kurz nach rechts abgebogen und stehengeblieben, ehe er sich in den Fußgängerstrom eingereiht hatte. Niemand würde den Apatschen aus der Menge herausholen, ehe er den Palatin erreichte. Ogilvie hatte damit gerechnet, daß der Versuch gemacht würde, er hatte nicht die Absicht, die Kontrolle zu verlieren, und deshalb hatte er vorgesorgt. Am Telefon hatte der ehemalige Agent, jetzt ein hochrangiger Stratege, ihm nur Hilfe geboten. Er hätte wichtige - wenn nicht sogar streng geheime -Informationen zu übergeben; darunter würden auch die Ant worten zu finden sein, die Michael suchte. Keine Sorge, Navajo. Wir reden miteinander.
    Aber vernünftige Erklärungen erforderten keinen Schutz; sie waren selbst der Schutz. Warum hatte Ogilvie so bereitwillig dem abgelegenen Treffpunkt zugestimmt? Warum hatte er nicht einfach vorgeschlagen, sich auf der Straße zu

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