Das Parsifal-Mosaik
entkommt?«
»Das wird nicht passieren.« »Ihre Meinung oder Hellseherei?« »Tatsache.«
»Nein. Das ist eine Vermutung, auf die ich nicht bauen will.« »Sie haben keine Wahl, Soldat. Das Oberkommando hat gesprochen.«
»Dann will ich Ihnen etwas sagen, Zivilist. Reden Sie mit mir nicht über Oberkommando. Ich hab' mir in dieser Armee der Weißen so lange meinen schwarzen Hintern aufgerissen - in einer Armee, die oben weiß und unten schwarz ist -, bis die mich zu diesem wichtigen Posten befördern mußten. Und jetzt kommen Sie mit Ihrer Geheimagententour und einem Codenamen, mit dem ich nichts anfangen kann, der mir nicht weiterhilft. Wenn Sie Havelock nicht zu fassen kriegen und er entkommt, dann bin ich die Zielscheibe. >Kaffeegesicht< ist schuld an der Schlappe; sein Agentennetz ist bloßgestellt. Suspendiert ihn, wird es sofort heißen.« »Sie heuchlerischer Bastard«, sagte der Mann aus Washington angewidert. »Sie sind doch nur interessiert daran, Ihre eigene Haut zu retten.«
»Aus etlichen Gründen, die viel zu hoch sind, als daß Sie sie verstehen könnten. Es wird mehr Leute wie mich geben, nicht weniger Wo auch immer Sie in dieser Stadt hingehen, ich werde nicht weit hinter Ihnen sein. Holen Sie ihn sich auf Ihre Art, dagegen habe ich nichts. Ich werde Sie nach Palombara zurückbringen und Sie beide persönlich in einen Düsenjet setzen, mit einem Empfehlungsschreiben in lateinischer Sprache. Aber sollten Sie es nicht schaffen, und er richtet Unheil an, wird er auf meine Art eliminiert werden.« »Das klingt aber nicht nach dem Mann, der ihm seine Story geglaubt hat.«
»Ich habe nur berichtet, was er mir gesagt hat. Und ob ich ihm glaube oder nicht, macht keinen Unterschied. Er ist eine Gefahr für mich und meine Funktion hier in Rom und für einen großen Teil des Netzes, das ich auf Anweisung meiner Regierung und auf Kosten der amerikanischen Steuerzahler aufgebaut habe.« Der Colonel hielt inne und lächelte. »Das ist alles, was ich wissen muß, um angemessen zu reagieren.« »Sie könnten es weit bringen.«
»Das habe ich auch vor. Dazu muß ich Punkte sammeln.« Ogilvie trat einen Schritt zurück und blickte an dem dichten Blätterwerk der Eiche vorbei auf die Parkanlagen im Hintergrund. Er sprach jetzt ganz leise, und seine Stimme war ausdruckslos. »Ich könnte Sie verlieren, wissen Sie. Sie töten, wenn ich müßte.« »Richtig«, sagte der Offizier. »Ich werde das also mit dem >Excelsior< vergessen. Nehmen Sie sich ein Zimmer auf meinen Namen, und wenn der Anruf von Havelock kommt, geben Sie vor, Sie wären ich. Er erwartet, mich dort vorzufinden, ich soll Ihre Anwesenheit bestätigen. Er weiß, daß für mich einiges auf dem Spiel steht.« »Ich kann Sie anzeigen, dann droht Ihnen garantiert ein Kriegsgerichtsprozeß. Wegen Befehlsverweigerung im Dienst.« »Wegen eines Gesprächs, das nie stattgefunden hat? Oder vielleicht hat es stattgefunden, und ich habe eine militärische Entscheidung getroffen. Das Subjekt fand den Kontakt nicht akzeptabel; ich wollte einen anderen Mann in Rom. Was halten Sie von der Version?«
Ogilvie ließ sich mit der Antwort fast eine Minute Zeit. Er warf seine Zigarette weg, trat sie aus und zermahlte sie mit dem Absatz im Sand. »Sie haben Talent, Colonel«, sagte er schließlich. »Ich brauche Sie.« »Sie wollen ihn wirklich, wie?«
»Ja.«
»Das habe ich mir gedacht. Aus Ihrer Stimme am Telefon konnte ich das schon hören. Ich wollte die Bestätigung, Herr Oberstratege. Betrachten Sie mich einfach wie eine Versicherungspolice, die Sie nicht haben wollen, aber von der Ihr Steuerberater sagt, daß Sie sie brauchen. Wenn ich Rede und Antwort stehen muß, ist nichts verloren. Ich kann das Ganze besser rechtfertigen als irgend jemand an einem Konferenztisch in Washington. Schließlich bin ich der einzige, der mit ihm gesprochen hat. Ich weiß, was er getan hat und was nicht.« »Aber schon nach kurzer Zeit könnte sich herausstellen, daß Sie unrecht haben.«
»Das Risiko gehe ich ein. Sehen Sie, so sicher bin ich meiner Sache.« »Das brauchen Sie gar nicht. Man wird Sie nicht zur Rechenschaft ziehen, weil ich ihn nicht entkommen lasse.« »Das freut mich zu hören. Abgesehen von dem Paar, das sich an Ihre Fersen heften wird, sobald Sie das Hotel verlassen - was benötigen Sie sonst noch?«
»Nichts. Ich habe meine Ausrüstung mitgebracht.« »Was werden Sie ihm sagen?« »Was er hören will.« »Was werden Sie einsetzen?«
»Meine Erfahrung. Haben
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