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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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er fieberhaft überlegte. »Es war dunkel«, sagte er monoton. »Sie konnten das nicht feststellen.«
    »Als ich zum Strand hinunterging, war die Sonne aufgegangen.« Ogilvie zuckte zusammen. Ein brennender Schmerz schoß durch seine Brust, seinen Arm hinunter. »Der Mann, der den Bericht geliefert hat, ist drei Wochen später an einem Herzinfarkt gestorben« sagte der Stratege, und seine Stimme war kaum mehr als ein angestrengtes Flüstern. »Er ist auf einem Segelboot im Chesapeake gestorben ... Wenn Sie wirklich recht haben, dann gibt es in Washington ein Problem, von dem weder Sie noch ich etwas wissen. Helfen Sie mir. Wir müssen nach Palombara.«
    »Gehen Sie nach Palombara. Ich komme nicht mit, solange ich keine Antwort habe. Das habe ich Ihnen gesagt.«
    »Das müssen Sie! Weil Sie nämlich ohne mich hier nicht herauskommen; das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.« »Sie haben nachgelassen, Apatsche. Diese Magnum habe ich dem hübschen Kind weggenommen, das Sie angeheuert haben. Übrigens, ihr gumbar ist auch bei ihr, beide ruhen sich in dem alten Marmorbecken aus.«
    »Nicht die beiden meine ich. Ihn!« Der Mann aus Washington schien plötzlich beunruhigt. Er stemmte sich auf die Ellbogen und drehte den Hals. Dann kniff er die Augen zusammen und suchte den Hügel oberhalb der Laube ab. »Er wartet dort draußen und beobachtet uns«, flüsterte er. »Nehmen Sie die Kanone herunter! Schnell!«
    »Wer? Warum? Wo?«
    »Um Himmels willen, tun Sie, was ich sage! Schnell!« Michael schüttelte den Kopf und richtete sich auf. »Sie sind voller mieser Tricks, Red, aber Sie sind zu lange aus dem Geschäft. Sie haben den gleichen Gestank an sich, den ich vom Potomac bis hierher riechen kann ...«
    »Nicht! Nein!« schrie der ehemalige Agent, die vor Angst geweiteten Augen auf den höchsten Punkt des Hügels gerichtet. Und dann schnellte er plötzlich in die Höhe, packte Havelock am Jackett und zog ihn zur Seite.
    Michael hob die Magnum und wollte damit gerade nach Ogilvie schlagen, als das knackende Geräusch kam, dann noch einmal, zwei Laute wie ein halbersticktes Husten. Der rothaarige Agent stöhnte und stieß hörbar den Atem aus und fiel schlaff rückwärts ins Gras. Seine Kehle war aufgerissen; er war tot, hatte eine Kugel aufgehalten, die für einen anderen bestimmt war.
    Havelock warf sich gegen die Mauer; drei weitere Schüsse fielen, rings um ihn zersplitterten Steine. Er rannte ans Ende der Mauer, die Magnum schußbereit, und spähte durch eine Ritze im Stein hinaus. Stille.
    Ein Arm. Eine Schulter. Hinter einem Busch. Jetzt. Er zielte sorgfältig und gab schnell hintereinander vier Schüsse ab. Eine blutige Hand fuhr in die Höhe, gleich darauf war eine Schulter zu sehen. Dann sprang die Gestalt eines verwundeten Mannes aus dem Blattwerk heraus und rannte hinkend über den Hügelkamm. Aber die Beine konnten den verletzten Körper nicht so schnell davontragen, wie das Auge des Beobachters ihn erfassen konnte. Das Haar des Flüchtenden war kurz geschoren und schwarz, und die Haut am Nacken tiefbraun. Der Mann, der Ogilvie auf dem Palatin getötet hatte, war der Verbindungsmann in Rom, zuständig für den Nordsektor des Mittelmeers. Hatte er im Zorn oder aus Furcht den Abzug betätigt, oder hatte beides ihn gesteuert. Besorgnis und Wut darüber, daß seine Tarnung und sein Netz auffliegen sollten? Oder hatte er nur cool einen Befehl ausgeführt?
    Havelock drehte sich um und lehnte sich gegen die Mauer, erschöpft, verängstigt. Er kam sich ebenso verletzlich vor wie ... wie damals in der schrecklichen Zeit. Er blickte auf Red Ogilvie hinunter - John Philip Ogilvie, wenn er sich richtig erinnerte. Minuten zuvor war er noch ein sterbender Mann gewesen, jetzt war er ein toter Mann. Der Apatsche wollte den Navajo nicht erledigen, sondern ihn retten. Aber bei den Strategen in Washington fand man keine Rettung. Sie waren von Lügnern programmiert worden. Lügner hatten die Kontrolle.
    Warum? Zu welchem Zweck?
    Keine Zeit. Er mußte Italien verlassen und zur Grenze am Col des Moulinets, und wenn er dort keinen Erfolg hatte, nach Paris. Zu Jenna. Jetzt mehr denn je.

10
    Die zwei Telefongespräche aus zwei verschiedenen Zellen im überfüllten Leonardo-da-Vinci-Flughafen nahmen insgesamt siebenundvierzig Minuten in Anspruch. Das erste galt dem Büro des direttore von Roms Amministrazione di Sicurezza, Italiens Abwehrzentrale gegen feindliche Geheimdienstaktivitäten. Nach ein paar kurzen, gezielten Hinweisen

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