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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Streichholzbriefchen heraus. Er schüttelte eine Zigarette in seine rechte Hand und klappte den Deckel des Streichholzbriefchens auf; es war leer. »Scheiße«, murmelte er. »Haben Sie Feuer?«
    Michael griff in die Tasche, holte Streichhölzer heraus und hielt sie dem Strategen hin. »Was Sie zu sagen haben, sollte recht einleuchtend sein ...«
    Ob es nun die leichte Bewegung des rothaarigen Kopfes unter ihm war oder die seltsame Haltung von Ogilvies rechter Hand oder ein Sonnenstrahl, der sich in der Cellophanhülle der Zigarettenpackung spiegelte, würde er nie erfahren, aber das Zusammenwirken dieser unerwarteten Faktoren machte ihm klar, daß die Falle zugeschnappt war. Sein linker Fuß schoß nach vorne, traf den rechten Arm des Strategen, warf ihn zurück, so daß Ogilvie von der Bank flog. Plötzlich war die Luft mit einer kreisförmigen wallenden Nebelwolke erfüllt. Michael warf sich neben den Plattenweg, hielt die Luft an, schloß die Augen und rollte auf dem Boden weiter, bis er gegen die alte Mauer stieß. Die Kapsel war in der Zigarettenpackung verborgen gewesen; der beißende Geruch, der die Laube durchzog, verriet ihm, was die Kapsel enthalten hatte: ein Nervengas, das dem Opfer jede Kontrolle über seine Muskeln raubte, wenn es eingeatmet wurde. Die Wirkung hielt meistens eine Stunde, maximal drei Stunden an. Das Gas wurde fast ausschließlich für Entführungen benutzt, ganz selten, wenn überhaupt, als Vorspiel zu einer Liquidierung.
    Have lock schlug die Augen auf und richtete sich halb auf, er kniete jetzt und schützte sich an der Mauer. Hinter der Marmorbank schlug der Mann aus Washington um sich, hustete, versuchte aufzustehen, schien von Krämpfen geschüttelt zu werden. Er hatte ein wenig von dem Gas abbekommen, genug, um für einen Augenblick kampfunfähig zu sein. Aber lange würde die Behinderung nicht anhalten.
    Michael erhob sich und sah zu, wie sich die blaugraue Wolke in der Luft über dem Palatin auflöste, und wartete ab, bis der Wind auch die letzten Reste weggeweht hatte. Er knöpfte sein Jackett auf und spürte die Hautabschürfungen und Druckstellen, die ihm die Magnum unter seinem Gürtel zugefügt hatte, als er sich zu Boden geworfen hatte. Er holte die Waffe mit dem dicken, durchlöche rten Zylinder am Lauf heraus und ging etwas unsicher über das Gras auf Ogilvie zu. Dem rothaarigen Mann bereitete das Atmen Schwierigkeiten, aber sein Blick war klar; er stellte seine Bemühungen ein, sich aufzurichten, und starrte zuerst Havelock, dann die Pistole an, die Michael in der Hand hielt.
    Nur zu, Navajo«, sagte er mit einer Stimme, die kaum lauter als ein Flüstern war. »Sparen Sie mir die Mühe.«
    »Das habe ich mir gedacht«, erwiderte Havelock und blickte in das hagere, von Furchen durchzogene Gesic ht des ehemaligen Agenten, dem die kalkige Blässe des Todes anhaftete. »Denken Sie nicht. Schießen Sie.«
    »Warum sollte ich? Es leichter machen, meine ich. Oder schwerer, was das betrifft. Sie sind nicht hergekommen, um mich zu töten, um mich zu holen. Sie haben überhaupt keine Antworten auf meine Fragen.«
    »Ich habe sie Ihnen gegeben.« »Wann?«
    »Vor ein paar Minuten ... Havlicek. Der Krieg. Die Tschechoslowakei. Prag. Ihr Vater, Ihre Mutter. Lidice. All die Dinge, die nicht richtig sind.«
    »Wovon, zum Teufel, reden Sie?«
    »Sie sind krank im Kopf, Navajo. Ich lüge da nicht ...«
    »Was?«
    »Sie haben die Karras nicht gesehen. Sie ist tot.« »Sie lebt!« schrie Michael und packte Ogilvie am Revers seiner zerknautschten Jacke. »Verdammt noch mal, sie hat mich gesehen! Sie ist vor mir weggerannt!«
    »Nein«, sagte Ogilvie und schüttelte fast traurig den Kopf. »Sie waren nicht der einzige an der Costa Brava, da war noch jemand. Wir haben seinen Bericht; er hat Beweise gebracht ... Fetzen ihrer Kleidung, Blut der richtigen Blutgruppe. Sie ist an der Costa Brava umgekommen.«
    »Das ist eine Lüge! Ich war die ganze Nacht dort. Ich bin zur Straße hinuntergegangen, zum Strand. Dort waren keine Kleidungsstücke; sie ist weggerannt, keiner hat sie angerührt, erst nachdem sie tot war, nachdem die Kugeln sie getroffen hatten. Wer auch immer diese Frau war, ihre Leiche ist unversehrt weggeschleppt worden, da war nichts zerrissen, da blieb nichts am Strand zurück. Wie könnte es auch? Und warum? Dieser Bericht ist eine Lüge!« Der Stratege lag reglos da, und sein Blick bohrte sich in Havelocks Augen, sein Atem ging jetzt gleichmäßiger. Es war offensichtlich, daß

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