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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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den Rom geschickt hatte. Er trat vom Lancia zurück und ging auf die Winde zu, um die orangerote Schranke zu öffnen. »Ich habe meine Vorschriften. Sie dürfen jetzt zu Ihrem Wagen zurückkehren. Alles ist in Ordnung.« Der blonde Mann ging an den Fenstern des Wachhäuschens vorbei und achtete kaum auf die verärgerten Rufe der Soldaten drinnen; er hatte jetzt keine Zeit für Belanglosigkeiten. Ein Plan war gescheitert, eine sorgfältig ausgearbeitete Strategie vergebens gewesen; nun drängte es ihn, den Schauplatz so schnell wie möglich zu verlassen. Nur noch eins galt es zu erledigen, etwas, das der offizielle Agent nicht wissen durfte. Er kurbelte die orangerote Schranke hoch, trat sofort wieder in die Mitte der Durchfahrt und holte ein Notizbuch und einen Bleistift aus der Tasche, ein Grenzposten, der die Zulassungsnummer eines Fahrzeugs notierte. Auch das war ein Signal. Sekunden noch.
    Jenna und ihre beiden Begleiter stiegen ins Auto, die Gesichter der zwei Männer verrieten Verblüffung und Erleichterung zugleich. Als die Türen zuknallten, schob sich die Gestalt eines kleinen, drahtigen Mannes langsam auf der anderen Straßenseite aus dem Blattwerk und bewegte sich auf das Heck des Lancia zu; aber seine Aufmerksamkeit galt nicht dem Wagen, sondern dem Wald jenseits der Straße. Er hob die rechte Hand an die Hüfte, schüttelte zweimal sein Handgelenk und registrierte verwirrt, daß niemand auf sein Signal reagierte. Einen Augenblick lang stand er da, mit gefurchter Stirn. Er war irritiert, aber keineswegs in Panik. Männer in seinem Beruf begriffen, daß Geräte manchmal nicht funktionierten; so etwas geschah plötzlich und konnte tödlich sein. Deshalb reisten die zwei Spezialisten auch als Team. Er sah schnell zur Grenzstation hinüber; der Killer war ungeduldig. Der Mann kniete nieder, wechselte einen Gegenstand von der linken Hand in die rechte und langte unter den Wagen, dorthin, wo der Benzintank saß.
    Jetzt hatte er nicht einmal Sekunden.
    Havelock hatte den Mann vor der Kimme seiner Magnum und drückte ab; der Spezialist schrie auf, der Aufprall des Projektils warf ihn gegen den Kotflügel. Das Sprengstoffpaket fiel aus seiner Hand, als sein Arm nach hinten gerissen wurde. Die Kugel hatte sich in seine Wirbelsäule gebohrt, sein Körper bäumte sich in loderndem Schmerz nach hinten. Der Killer neben dem Lieferwagen fuhr herum und zog eine schußbereite Automatic aus der Tasche. Michael wälzte sich ins Unterholz. Schüsse hallten, Kugeln pflügten den Boden auf, als Havelock die Magnum hob und die letzte Patrone im Magazin abfeuerte. Dem gedämpften Knall folgte ein lautes Stöhnen von dem Mann neben dem Lieferwagen; die Kugel hatte seinen Hals zerrissen.
    »Di dove? Dove!« rief der blonde Killer und rannte um den Lancia herum.
    In dem Moment ließ eine gewaltige Explosion die Luft erzittern, und ein greller Lichtschein erhellte den Wald. Michaels Plastiksprengstoff war detoniert. Der Killer warf sich zu Boden, die Waffe gezogen, und schoß blind um sich. Der Motor des Lancia brüllte auf, die Räder drehten durch, dann raste die Limousine auf die Brücke zu. Jenna war frei!
    Michael erhob sich und rannte aus dem Wald heraus, die leergeschossene Magnum im Gürtel, die Llama in der Hand. Der Killer sah ihn im Licht der sich im Wald ausbreitenden Flammen, richtete sich auf und zielte auf Havelock, den rechten Arm auf die linke Hand gestützt. Er feuerte schnell hintereinander, die Kugeln pfiffen, prallten vom Felsgestein ab, während Michael hinter dem Lieferwagen Deckung suchte. Da hörte er Schritte hinter sich, wirbelte herum, den Rücken gegen die Tür. Jetzt sprang der Fahrer auf ihn zu, hob die Waffe und drückte ab. Havelock ließ sich zu Boden fallen, zielte und gab zwei Schüsse ab. Er spürte einen eisigen Schmerz an der Schulter, wußte, daß er getroffen war, ahnte aber nicht, wie ernsthaft die Wunde war. Der Fahrer wälzte sich blutend und stöhnend am Straßenrand. Von ihm drohte keine Gefahr mehr. Plötzlich spritzte vor Michael die Erde auf; der blonde Killer hatte wieder zu schießen angefangen. Havelock warf sich unter den Lieferwagen und kroch, von Panik getrieben, auf die andere Seite. Er sprang auf und schob sich seitwärts zur Fahrertür. Jetzt sah er die verstörten Gäste, die sich unten vor dem Eingang des Berggasthofs drängten. Er hatte wenig Zeit; Männer würden aus der Kaserne gerannt kommen, vielleicht jetzt schon unterwegs sein. Er riß die Tür auf; die Schlüssel

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