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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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Tourist, der einen Geheimagenten spielt. Es war nicht gerade ein beruhigendes Bild.
    »Ich werde schon ´nervös, wenn ich Ihnen nur zuschaue«, sagte Warne.
    Poole schaute ihn an und entblößte die Zähne. Sie wirkten angesichts seiner Sonnenbräune strahlend weiß. »Gut«, erwiderte er. »Nervös ist gut. Das hält einen wach.« Er ging rasch von der Tür weg, machte langsam eine Runde durch das Büro und schaute sich die Wände und die Deckenplatten an. Als er mit der Runde fertig war, kam er zu Warne und baute sich mit vor der Brust verschränkten Armen hinter ihm auf.
    Warne schüttelte den Kopf. Es kam ihm lächerlich vor, einen Leibwächter zu haben. Na schön: Vielleicht hatten die unbekannten Bösewichter von seinem Hiersein erfahren. Aber ob sie in ihm wirklich eine solche Bedrohung sahen? Vermutlich machte ihnen das Sicherheitspersonal mehr Sorgen. Wer war dieser Poole überhaupt? Warne kam sich immer unwirklicher vor. Er hatte in den letzten Stunden zu viele Überraschungen und zu viele Traumata erlebt.
    »Müssten Sie nicht da drüben stehen, zwischen mir und der Tür?«, fragte Warne. »Um die Kugeln aufzufangen, die für mich bestimmt sind und so?«
    »An meinem freien Tag spiele ich nur ungern Kugelfang. Tun Sie einfach, was Sie tun müssen.«
    Warne musterte eine Weile Pooles unbeteiligtes Gesicht, dann stieß er einen dumpfen Seufzer aus. »Dann tue ich mal, was ich tun muss«, sagte er und drehte sich zu Terri um. Sie saß neben ihm. »Wo fangen wir an?«
    Terri war still. Sie hatte Warne schließlich im medizinischen Zentrum gefunden, als er, mit Poole im Schlepptau, gerade gehen wollte. Als sie erfahren hatte, was in »Finsterwasser« passiert war und was laut Sarah im Park vor sich ging, war sie sichtlich erbleicht. Doch als sie Warnes Blick nun erwiderte, wirkten ihre dunklen asiatischen Augen klar und ausgeglichen. »Nach dem, was Sie mir alles gesagt haben, hört es sich so an, als hätte Sarah Ihnen gleich zwei Aufträge erteilt«, sagte sie. »Sie sollen rauskriegen, welche Roboter manipuliert wurden und wer dafür verantwortlich ist.«
    »Zwei Aufgaben.« Warne wiegte sich vor und zurück und begutachtete den Bildschirm. »Ich glaube, dass das eine zum anderen führt.«
    »Ja? Und auf welche Weise?«
    »Jeder Verbrecher - in diesem Fall: Hacker - hinterlässt eine Spur. Wenn wir rauskriegen, wie die Roboter manipuliert werden, kann uns das vielleicht dienlich sein, um zu verfolgen, wer sie manipuliert hat.«
    »Sollten wir dann nicht mit Barksdale reden? Man hat doch in seiner Abteilung rummanipuliert. Wenn jemand die nötigen Werkzeuge hat, dann er.«
    »Das wissen aber auch diese Kerle. Deswegen müssen sie Vorsichtsmaßnahmen ergriffen haben.« Warne überlegte.
    »Das Problem ist, dass wir nur spekulieren können. Wir haben nicht genügend Informationen.« »Dann bringen Sie nen Kopfschuss an«, mischte Poole sich ein.
    Warne schaute ihn wortlos und fragend an.
    »Bringen Sie nen Kopfschuss an«, wiederholte Poole, als sei alles völlig offensichtlich. »Das war das Erste, was unser Kommandeur uns beigebracht hat. Wenn Sie in einer Kampfsituation sind, müssen Sie sich für ein Ziel entscheiden. Auf welches Ziel schießen Sie?«
    Niemand antwortete.
    »Auf denjenigen, der sich für einen sauberen Kopfschuss anbietet«, beantwortete Poole seine eigene Frage.
    »Ihr Kommandeur«, echote Warne. »Dann kennen Sie also den Dienst an der Waffe?«
    »Und ob ich Waffen kenne.«
    Warne wandte sich an Terri. »Wenn wir die mörderische Einkleidung mal vergessen, schlägt er, glaube ich, vor, dass wir mit dem Naheliegendsten beginnen.«
    »Dass wir den betroffenen Code finden.«
    »Yeah. Wenn wir rauskriegen, wie das Metanet manipuliert wurde, können wir die Prozedur vielleicht rückgängig machen und die betroffenen Roboter lokalisieren.«
    »Dann brauchen wir starke Schaufeln.«
    Warne nickte seufzend.
    »Schaufeln?« echote Poole.
    Warnes linke Schulter pulsierte, aber diesmal machte er sich nicht die Mühe, sich umzudrehen. Dieser Leibwächter zeigte ein ungewöhnliches Interesse an dem, was sein Schützling machte.
    »Wir graben uns durchs System«, erwiderte er. »Wir suchen nach den Krumen, die die Bösen zurückgelassen haben.«
    Terri deutete mit dem Daumen auf den Metallkarren mit den Einzelteilen der durchgedrehten Roboter. »Mit denen könnten wir anfangen«, sagte sie. »Wir nehmen eine Diagnose vor und erstellen eine Liste ihrer letzten Arbeitsvorgänge.«
    »Könnten wir

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