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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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dir! Außerdem war es Alloccos Plan. Du hast ihn nur gebilligt.«
    »Und dafür bin ich verantwortlich.« Sie schüttelte den Kopf, weigerte sich, getröstet zu werden. »Weißt du noch, was du gesagt hast, als wir vor der >Galaktischen Reise< standen? Du hast gesagt, unser Plan sei gefährlich. Unverantwortlich.
    Du hast gesagt, es sei unsere erste Pflicht, die Besucher zu schützen. Das habe ich in meiner Hast, John Doe zu stellen, vergessen.«
    Barksdale schwieg.
    »Mir geht ständig im Kopf herum, wie er in mein Büro gekommen ist und mit mir geredet hat. Ich kann es nicht erklären. Mir war, als würde er mich irgendwie kennen; als wüsste er, was ich hören will; als wüsste er, was mir wichtig ist. Mir persönlich. Ich weiß, es klingt komisch, aber er hat mit mir geredet, als wollte er nur das Beste für mich - und gleichzeitig hat er ständig sein Messer gewetzt. Und das Komischste war, dass ich ihm glauben wollte.« Sie seufzte.
    »Gott im Himmel, wer ist dieser Typ? Und warum quält er ausgerechnet uns?«
    Barksdale antwortete nicht. Er sah mitgenommen aus.
    »Freddy?« Sarah erschrak, als sie sah, wie sehr ihr Kummer ihn beschäftigte.
    Barksdales blassblaue Augen schauten sie wieder an.
    »Hat eigentlich Shakespeare nichts zu unserer momentanen Lage zu sagen?« Sarah zwang sich zu einem Lächeln.
    »Irgendwas Tröstendes oder Aufbauendes?«
    Barksdale blieb noch immer stumm. Dann richtete er sich auf. »Du meinst aus seinem Stück >Die beiden Terroristen von VeronaEnde gut, alles gut.<«
    Er wirkte, als würde er innerlich mit etwas ringen. »Sarah«, sagte er plötzlich. »Was ist, wenn wir einfach abhauen? Einfach alles hinter uns lassen?«
    Sarah schaute ihn an. »Machen wir. Wenn alles vorbei ist, gehen wir fort. Irgendwohin, wo es kein Telefon gibt und alle Menschen barfuß gehen. Wir suchen uns eine kleine Bucht nur für uns zwei. Für uns allein. Für eine Woche, vielleicht auch für zwei. Okay?«
    »Nein«, erwiderte Barksdale. »Das habe ich nicht gemeint.
    Ich...« Er hielt inne. »Meinst du es ernst, Sarah?«
    »Natürlich.«
    »Egal, was auch passiert?«
    Angesichts seines Kummers kehrte Sarahs Kraft irgendwie zurück. »Es passiert schon nichts. Wir stehen es durch. Das verspreche ich dir.«
    »Ich kann nur hoffen, dass du Recht hast«, sagte er so leise, dass sie es kaum hören konnte.
    Der Augenblick verging. Sarahs Blick fiel auf das Bett.
    »Warnes Tochter, nicht wahr?« Barksdales Blick folgte dem ihren. »Wie geht es ihr?«
    »Sie hat ein paar Schrammen davongetragen, sonst geht es ihr gut.«
    Barksdale nickte. Sarah löste eine Hand aus seinem Griff, strich ihm übers Gesicht und beugte sich vor, um ihn zu küssen.
    »Die Sache wird so oder so bald zu Ende sein. Du solltest dich wieder an die Arbeit machen.«
    »Natürlich«, sagte Barksdale. Er hielt ihrem Blick eine Weile stand, dann drehte er sich zum Vorhang um.
    »Vergiss mein Versprechen nicht!«
    Barksdale zögerte. Dann nickte er, ohne sich umzudrehen, und verschwand.
    Sarah lauschte seinen Schritten. Sie verschmolzen mit den allgemeinen Hintergrundgeräuschen. Dann richtete sie Georgias Laken, streichelte die Stirn des Mädchens und wollte gehen. Im gleichen Moment teilte sich der Vorhang und eine Krankenschwester streckte den Kopf herein.
    »Mr. Allocco ist am Telefon, Miss Boatwright. Er sagt, es ist wichtig.«
    »In Ordnung.« Als sie der Schwester folgen wollte, summte leise das Funkgerät in ihrer Tasche.
    Sarah, noch in der Erholungsnische, blieb sofort stehen und wartete, bis ihre Glieder sich entspannten. Dann griff sie nach dem Gerät und schaltete es ein.
    »Sarah Boatwright.«
    »Sarah.« John Doe sprach langsam. Er klang fast honigsüß und wieder umgänglich.
    »Ja?«
    »Ich hoffe, die Lektion war Ihnen nicht zu schmerzhaft.«
    »Nicht alle sind dieser Meinung.«
    »Ich wollte eigentlich noch etwas grober werden. Nehmen Sie die Sache als Patzer zu Ihren Gunsten - sozusagen.« Ein trockenes Lachen. »Beim nächsten Mal haben Sie allerdings weniger Glück.«
    Sarah sagte nichts.
    »Ich meine das nicht als Drohung. Ich möchte nur, dass Ihnen die Konsequenzen jeder weiteren unverantwortlichen Handlung genau bewusst sind.«
    Sarah schwieg weiterhin, hörte nur zu.
    »Sie haben doch nichts dagegen, Ihren Betrug wieder gutzumachen, oder?«, fragte John Doe sanft.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Eine

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