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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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»Ja«, sagte er.
    »Und?«
    »Wenn es schon einer tun muss, kann ich es auch tun.«
    Allocco seufzte schwer. »Herrgott! Tja, dann gebe ich Ihnen eine Sicherheitstruppe mit.«
    Warne schüttelte den Kopf. »Nein. Es wäre mir lieber, wenn diese Truppe meine Tochter bewacht.«
    »Gut«, sagte Poole vom Kaffeeautomaten her. »Eine Sicherheitstruppe würde nur Aufmerksamkeit erregen. Für diesen Job reicht ein kleines Team.«
    »Hab ich Sie um Ihre Meinung gebeten?«, fragte Allocco.
    Seine Stimme klang gepresst und gereizt.
    »Die Leute, mit denen Sie es zu tun haben, sind eindeutig gut vorbereitet«, fuhr Poole fort, als hätte er ihn nicht gehört.
    »Wir können davon ausgehen, dass sie auch gut bewaffnet sind. Wenn sie eine Phalanx von Wachmännern sehen, die sich schützend um einen einzelnen Zivilisten schart. « Er zuckte mit den Achseln und trank einen Schluck Kaffee.
    »Dann brauchten sie nur noch eine kleine Handgranate. Ich würde eine M433A1 Dual Purpose nehmen: 45 Gramm A5-Verbindung. Mit einem Aufschlagzünder. Wenn man eins von diesen Dingern in eine Gruppe wirft - bumm! -, dann gute Nacht, Marie!«
    Allocco stierte finster und schweigsam vor sich hin.
    »Es ist ein Aufklärerjob. Für ein kleines Team. Holen Sie sich den richtigen Mann und geben Sie ihm ne Schrotflinte.«
    »Der richtige Mann«, echote Allocco trocken. »Stimmt. Aber wer könnte das sein?«
    Poole lächelte zurückhaltend und zupfte an seiner Tweedmütze.
    »Trauen Sie diesem Burschen?«, sagte Allocco spöttisch zu Warne.
    »Wenigstens ist er kein Maulwurf. Er ist ein Gast, kein Utopia-Mitarbeiter. Er ist zufällig hier.«
    »Zufällig, aha.« Allocco zog Warne und Sarah abrupt zur Seite.
    »Woher wollen Sie wissen, dass er nicht zu denen gehört?«, fragte er Warne.
    »Wenn er mich umbringen wollte, wäre ich längst tot.«
    Warne zögerte. »Hören Sie, ich bin kein Held. Aber ich bin am besten qualifiziert, um der Sache nachzugehen.«
    Allocco wirkte einen Moment nachdenklich. Dann ließ er die Arme sinken und trat zurück.
    »Ich möchte, dass Sie meinen Mitarbeiter Ralph Peccam mitnehmen«, sagte er. »Er ist unser bester Videotechniker und zudem vertrauenswürdig. Außerdem ist er der einzige Mann bei der Sicherheit, der weiß, was hier läuft. Wenn die etwas haben, womit sie unsere Einrichtungen manipulieren, möchte ich, dass er es zu sehen kriegt.«
    Warne nickte.
    »Ich rufe Fred Barksdale an«, sagte Sarah. »Er soll euch noch einen Netztechniker mitgeben.«
    »Okay«, sagte Warne. »Nein, einen Moment noch! Das dauert zu lange. Terri kennt das Netz aus dem Effeff.« Er drehte sich zu ihr um. »Wollen Sie mitkommen?«
    Terri hob mit versuchsweiser Nonchalance die Schultern.
    »Ist vielleicht sicherer als in meinem Computerraum zu sitzen.«
    Warne musterte Sarah, die einen nach dem anderen anschaute. Dann löste sie den türkisfarbenen Identifikator von ihrem Revers und heftete ihn an sein Jackett.
    »Es ist ein Managementidentifikator«, sagte sie. »Solange du ihn trägst, hält dich niemand auf oder stellt dir Fragen.«
    Sie wandte sich an den Mann im Sessel. »Mr. Smythe, bleiben Sie doch einfach für den Rest des Tages hier. Ruhen Sie sich aus! Legen Sie sich hin, bis es Ihnen besser geht! In Ordnung?«
    Smythe nickte schweigend.
    Warnes Blick fiel auf den neben ihm hockenden Roboter.
    »Flügelmutter, bleib hier!«, befahl er mit ernster Stimme. Die Stereokameras des Roboters richteten sich auf ihn, als bettele er um eine Wiederholung der Anweisung. Da keine kam, gab er frustrierte Geräusche von sich und rollte langsam rückwärts in eine Ecke.
    Sarah sagte zu Warne: »Ich muss John Doe die zweite DVD um 16.00 Uhr im >Holokabinett< übergeben. Danach bleibe ich bei Georgia und beaufsichtige die Sache vom medizinischen Zentrum aus, bis du zurückkehrst. Sei vorsichtig! Tu nichts, was vielleicht Vergeltungsmaßnahmen provozieren könnte! Aber lass mich wissen, was ihr gefunden habt und ob es eine Möglichkeit gibt.«
    »Moment mal«, fiel Warne ihr ins Wort. »Du sollst die Scheibe überbringen?«
    Sarah nickte. »Er hat es ausdrücklich verlangt. Um sicherzugehen, dass wir diesmal keine Tricks versuchen.«
    »Herrgott!« Warne fehlten die Worte. Dann umarmte er Sarah impulsiv. »Pass bloß auf!«
    »Das Gleiche könnte ich zu dir sagen«, erwiderte sie. Sie küsste ihn auf die Wange und löste sich von ihm. Ein kurzer Blick nach hinten zeigte Warne, dass Terri ihn und Sarah mit dunklen Augen konzentriert

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