Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

auf. Da stellte sich dann rasch heraus, daß Jimmy Watson wieder ziemlich über trieben hatte. Vom Bund der Gerechten hatten ganze sieben Mitglieder die Schlacht mitgemacht.
    „Hat einer von euch die Feinde gezählt?" fragte Pete sicherheitshalber.
    Die Jungen schüttelten die Köpfe.
    „Es waren vierzehn Burschen!" brüllte Mr. Highland nun sehr sicher dazwischen. „Vierzehn Kerle und alle älter als ihr! Kommt her und holt euch eure Hüte!"
    Zehn Minuten später marschierten die sieben Jungen mit nagelneuen Hüten aus dem Laden, von den Umstehenden stürmisch umjubelt.
    „Eure fehlenden Freunde können sich auch so einen Hut abholen!" schrie Mr. Highland ihnen noch nach und strahlte über das ganze Gesicht. Fabelhaft, wie propper die Buben ausschauen! Für ihn sicher die beste Reklame.
    „Und hier ist euer Käse!" Mr. Stinking trat heran, vielmehr keuchte heran. Sieben große Kilobüchsen Käse haben nämlich ein beträchtliches Gewicht!
    Die Jungen nahmen ihre Büchsen in Empfang und zogen dankend die neuen Hüte. Wahrhaftig, ein Tag
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    voller Triumphe! Dann kam endlich auch Dorothy wieder zu Wort.
    „Ihr müßt euch beeilen, wenn ihr verschwinden wollt!" sagte sie trocken. „John Watson, der Fremde und die Freunde von Jimmy werden gleich hier sein!"
    Pete blinzelte vergnügt.
    „Jimmy und seine Kumpane sicher nicht!" rief er so laut, daß es alle verstehen konnten. „Die haben für heute genug! John Watson soll ruhig kommen — schließlich haben die anderen ja angefangen. Man wird sich ja noch seiner Haut wehren dürfen, wenn man angefallen wird, nicht wahr?"
    „Was für einen Fremden meinst du eigentlich?" forschte Bill Osborne neugierig. „Vielleicht den mit dem komischen Auto?"
    „Genau den, er soll Professor der Medizin sein und sechs verschiedene Sprachen sprechen. Watson hat ihn eben als Kurarzt für Somerset eingestellt!"
    Erstauntes Gemurmel kam von den Fenstern her. Donnerwetter! Ein Professor? Ein leibhaftiger Professor als Arzt für Somerset? Und noch dazu einer, der sechs verschiedene Sprachen redete?
    Die Neugier der Leute wurde bald gestillt, denn John Watson und seine neue Errungenschaft erschienen bald höchstpersönlich auf dem Plan.
    „Was geht hier vor?" dröhnte es schon von weitem. „Vielmehr . . . was, zum Teufel, ging hier vor?! — Pete Simmers!!!!" Watson rollte wutschnaubend die Augen.

    „Hier!" Pete hob die Rechte, aber sie war geballt. „Ruft da jemand?"
    „Da ist er ja" flüsterte der Professor der Amtsgewalt zu. „D e r war es! Der hat mich zu Ihnen geschickt und gesagt, Sie seien ein Neger!"
    „Jawohl!" John Watson nickte grimmig und machte einen schnellen Schritt auf Pete zu, der aber ebenso rasch zurückwich. „Hier ruft dich jemand, du unverschämter Bursche! — Was hast du mit Jimmy angestellt?"
    „Jimmy?" Pete schnitt ein Gesicht wie die Kuh, wenn's donnert. „Ich höre wohl nicht recht? Ich habe
    Jimmy seit gestern mittag nicht mehr gesehen!--—
    Oder . . . meinen Sie vielleicht diesen komischen Polynesier mit den roten Haaren?"
    „Poly .. . Poly ... was?" Watson schnaufte zornig. Das war ja ein Wort, daß man sich daran die Zunge verknoten konnte. „Du weißt ganz genau, wen ich meine! Heraus mit der Sprache! Was habt ihr mit den, äh Polennasiern gemacht!"
    „Polynesier bitte!" korrigierte der „Professor der Medizin" leise. „Polynesier! Das sind australische Eingeborene, die wild leben und heute sogar noch Menschen fressen!"
    „Unsinn!" knurrte der Hilfssheriff ungehalten zurück. „Das waren mein Neffe Jimmy und seine Freunde, die nichts anderes essen als Sie und ich! Wenn ich . . ."
    „Ihr linkes Ohr ist ja ganz schwarz, Watson!" rief der Fleischer Tinfad in die eingetretene Stille. „Donnerwetter, ein schwarzes Ohr!"

    „Kümmern Sie sich gefälligst um Ihre Horchgeräte!" schrie Watson zornig zurück, griff sich aber sofort an das schwarze Ohr, um es zu verdecken. Er sah nun aus wie ein Schwerhöriger. „Pete, zum Teufel, was habt ihr mit den Polennasiern gemacht?"
    „Wir?" fragte Pete verblüfft und schüttelte den Kopf. „Entschuldigen Sie, Mr. Watson, aber ich habe Sie im Verdacht, etwas angeheitert zu sein. Sie duften nämlich ziemlich nach Alkohol!"
    Watson wäre am liebsten wie eine Bombe zwischen die Jungen gefahren, so geladen war er. Angesichts der vielen Zuschauer aber konnte er das nicht wagen! Hier half also jetzt nur noch Diplomatie. „Das hat andere Gründe, auf die ich noch bei Gelegenheit zurückkomme. Ich habe