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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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erste zu sein, der seinen Fisch vorweisen konnte. Sonderbarerweise war es Jimmy, der diesmal Glück hatte. Er zog einen Hecht aus dem Wasser, der seine zehn Pfund wog. Als er dann später die Geschichte in Somerset erzählte, waren dreißig Pfund daraus geworden, aber Jimmy war nun einmal so.
    Zehn Minuten darauf hatten sie sechs oder sieben Fische gefangen. Der Fischreichtum des Sees war unermeßlich.

    „Nun gehen wir an Land", verkündete Mr. Dudley. „Die Angelruten werden mitgenommen!"
    „Warum denn das?" fragte die Sommersprosse verblüfft. „An Land angeln?"
    „Werdet gleich sehen, was los ist", lachte der „alte Knabe". „Wer von euch hat Salz bei sich?"
    „Salz?" fragten dreizehn verwunderte Stimmen gleichzeitig.
    Dudley griff in die Tasche. „Wenn ich nicht an alles gedacht hätte!" sagte er schmunzelnd. Er hielt ein Blechdöschen hoch. „Das reicht für alle! Keine Sorge! Und nun wollen wir unserm guten Kaumi folgen!"
    Sie drangen, mit ihren Angelruten und den gefangenen Fischen bewaffnet, in die Insel ein. Ein schmaler Pfad führte durch dichtes Strauch- und Buschwerk voran. Sie hatten nicht weit zu gehen; dann hielt Kaumi.
    „Allerhand!" staunte Pete, der dicht hinter der alten Rothaut her ging.
    „Alle Fische an die Angeln!" befahl der Konservenkönig. „Warum, das werdet ihr gleich selbst heraushaben! Ich ließ mir sagen, daß es nur fünfzehn Minuten dauert."
    Sie standen an einer heißen Quelle, die mitten auf der Insel entsprang; diesmal eine, die nicht sprudelte. Und es war tatsächlich so: Sie brauchten ihre Fische nur an die Angeln zu hängen und in das brodelnde Wasser zu halten, um sie nach kurzer Zeit gekocht wieder herauszuziehen! Natürlich hatte keiner von ihnen Hunger, aber keinem wäre es eingefallen, das einzugestehen! Selbstgefangener Fisch, in einer Quelle gekocht und dann nicht gegessen — das gab es ganz einfach nicht! Sie stopften die Fische in sich hinein, auch wenn es ihnen noch so viel Mühe machte.
    Sam stöhnte zum Schluß, als ob er sterben wollte. „Du wirst heute mein Leben retten müssen, Pete!" bat er den Freund. „Wenn ich hinterher um Hilfe rufe, umklammere meinen Bauch so fest du kannst, sonst platzt er!"
    Als sie nach diesem Ausflug wieder zum Hotel zurückkehrten, wartete ihrer eine neue Überraschung, die der Konservenkönig allerdings in seinem Programm nicht vorgesehen: Ernest Jordan, der Sohn des alten Oberst von „Three Oaks", stand plötzlich da!
    „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, daß ich Ihnen nachkam, Mr. Dudley", entschuldigte er sich. „Ich kam am zeitigen Nachmittag von ,Three Oaks' zu .Dudleys Peace' hinüber, um zu sehen, wie es Miss Isabelle ginge, und erfuhr von diesem Ausflug an den Yellowstone-See! Da überfiel mich die Lust, den See auch einmal zu sehen — und da bin ich nun! Wenn ich lästig falle, schicken Sie mich getrost wieder fort! Aber ich hoffe, Sie werden es nicht tun!"
    In der Nacht erwies sich dann, daß nicht nur die Gegend um „Cartys Ruh" herum das Betätigungsfeld des grauen Reiters zu sein schien. Heraufbeschworen wurde dieser natürlich wieder durch Jimmy, der sich in seiner bekannten Großsprecherei vermaß, jedem Spuk innerhalb weniger Stunden ein Ende zu bereiten, wenn er sich nur

    einmal richtig dahinterklemmte. Daß er keine Angst vor Gespenstern hatte, hatte er ja bereits bewiesen — auch wenn er das falsche Gespenst erwischt und nur seinen Onkel gefangen hatte.
    Während Jimmy aufschnitt, blickte Sam Pete aus halb zusammengekniffenen Augen vielsagend an, und Pete zwinkerte zurück, worauf die beiden sich bereits einig waren, ohne überhaupt ein Wort gewechselt zu haben. Sie warteten, bis alle anderen Jungen schliefen. Dann stand Sam auf und verschwand vom Heuboden. Das geschah sehr leise; es lag ihm nichts daran, Zeugen zu haben.
    Er machte sich die Sache dann recht einfach. Einen Umhang, der im Dunkel der Nacht grau aussah, fand er schnell in der Kleiderablage; einen passenden Hut dazu ebenfalls. Da er die Sache möglichst naturecht starten wollte, überlegte er, wie er zu einem Totenkopf kam. Er machte auch das ganz billig, indem er zwei kreisrunde Papierscheiben schnitt und in jede von ihnen mit einer dicken Nadel ein kleines Loch piekte. Diese Papierkreise klebte er sich vor die Augen. Er bildete sich ein, sie würden im Dunkel der Nacht wie Augenhöhlen wirken, und wenn er sie richtig angebracht hatte, konnte er durch die Löcher sogar hindurchsehen. Dann machte er sich auf den Weg. Die Sache

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