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Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Titel: Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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flüsterte der Mestize unlustig. „Da schleicht was über Flur."
    Tatsächlich vernahmen sie von jenseits der nur angelehnten Tür her ein Geräusch, das von schleichenden Schritten eines Menschen, aber auch vom Tappen eines Tieres, etwa eines großen Hundes, herrühren konnte.
    „Wenn man nur wüßte, wo ihr Zimmer liegt", murmelte Dean Dester verärgert. „Der Boss und die anderen werden ihre Freude haben, wenn wir zwei nichts ausgerichtet haben."
    Auf dem Flur wurden jetzt trippelnde Schrittchen vernehmbar.

    „Das ist Cat Power", raunte Dester. „Los!"
    Pancho Martinez riß geschickt die Tür schnell auf, ohne daß viel Geräusch entstand. Dester drängte hinter ihm in den Flur.
    Nichts war zu sehen. Alle Türen schienen geschlossen. Hinter welcher befand sich jetzt Cat Power, alias Miss Miranda Cat . . .?
    „Wir müssen die Zimmer der Reihe nach absuchen."
    Durch die beiden Seitenfenster war der Flur einigermaßen hell.
    Die beiden Gauner setzten die Füße gerade über die schwelle. Aber sie zuckten blitzschnell in das leere Zimmer zurück. Ein drohendes Knurren kam von links.
    In diesem Augenblick gellte ein greller Schrei auf. Den konnte nur ein weibliches Wesen in höchster Not ausgestoßen haben.
    „Santisima Virgen ... er hat sie aufgefressen . . ." zischte der Mestize.
    „Wer?"
    „Der . . . äh . . . das Bestie da draußen . . ."
    „Wen?"
    „Na, das Cat!"
    „Verrückt!" knurrte Dean Dester. —
    Jimmy rannte so rasch er konnte heimwärts. Er war völlig fertig. Nicht wegen des etwas „anrüchigen Unfalls" — nein, etwas viel Schlimmeres quälte ihn. Was hatten diese beiden fremden Schleicher in der Arizona-Hall vor? Anständige Leute steigen nicht durch das Fenster ein, sondern gehen durch die Tür hinein!

    Da sie sich den ersten Stock aufs Korn genommen hatten, waren sie gewiß hinter Miss Miranda Cat her. Am Ende wollten sie ihr die Geheimpläne für die superklimatische Düngungsanlage des Lord Flottaway, Earl of Kensington and Kittnay, stehlen!
    Jimmy spürte es förmlich, daß diese Nacht sein ferneres Leben grundlegend beeinflussen würde. Ja, so konnte es nur sein. Die Pläne! Wenn einer sie retten konnte — die Pläne und die gräfliche Sekretärin — dann war er es, er, Jimmy Watson, Neffe des so berühmten „ehemaligen" Untersheriffs von Somerset.
    Klar, wenn er Miss Miranda half, dann war er der große Mann, der Freund des Lords und Günstling seiner Sekretärin. Und dann sollte es Onkel John auch nicht schlecht gehen.
    Er raste, wie er nie in seinem Dasein gerast war. Jede Sekunde war kostbar. Er mußte so bald wie möglich zum Hotel zurück, um einzugreifen.
    Jimmy glaubte in diesen Augenblicken tatsächlich an seine Courage; schade nur, daß ihn diese immer im entscheidenden Moment verließ. Er glaubte auch an den Grafen und seine „wissenschaftlichen" Untersuchungen. Er ahnte nur nicht, daß er das einzige superklimatische Wesen weit und breit bleiben sollte, an dem sich soeben wenigstens eine recht volkstümliche „Düngungsverbesserung" vollzogen hatte.
    Ihm blieb, wollte er die Sekretärin des reichen Lordgrafen und den Geheimplan — der nur in seinem Kopf existierte — retten, nichts anderes übrig, als sich in seinen Sonntagsanzug zu werfen. Denn in seinem augenblicklichen ramponierten Zustand konnte er doch nicht

    vor diese stets so wohlhabend duftende junge Lady aus Chicago treten.
    Jimmy hastete die Treppe hinauf. Unterwegs hatte er die Jacke bereits auf den Boden geworfen. Als er die Tür seiner Kammer aufriß, fiel die Hose nach, dann das Hemd. Jimmy riß in seiner Bedrängnis den bastgeflochtenen Bettvorleger an sich und rieb sich damit trocken. Oh, es blieb noch viel „superklimatischer Duft" an seiner Haut hängen. Zusammen mit ihm schlüpfte Jimmy in seinen Sonntagsanzug. Dann eilte er wieder hinunter. Plötzlich kam ihm sogar ein minutenrettender Einfall. Er rannte zum Stall und holte seines Onkels kahle Mähre heraus, die sich dieser auf halbem Wege nach Littletown am Nachmittag wieder eingefangen hatte. Er schwang sich hurtig auf den kahlen Rücken des Tieres, das nun ohne Sattel gut gehorchte. Fragte sich nur, wie lange! —
    John Watson fuhr aus seinem Schlaf hoch, als er vom Hof her das Davongaloppieren eines Pferdes vernahm. Rasch schlüpfte er in seine Hosen, riß den Gürtel mit Colt an sich und eilte nach draußen. Aber er kam nicht weit. Schon mit seinem ersten Satz sprang er auf die feuchte Jacke seines Neffen und glitt aus. Aber im Fallen

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