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Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Titel: Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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war nicht verschlossen.
    Jesse McEvens konnte also die Dietrichsammlung, welche er bereits aus der Tasche gezogen hatte, wieder einstecken.
    Als er die Tür aufmachte, quietschte sie ein wenig in den Angeln. Doch auch jetzt noch blieb alles still. Der langaufgeschossene Mexikaner, den seine Kumpane mit „Hacendado" anredeten, ließ eine starke Stablampe aufblitzen. Der Lichtkegel bestrich die Wände und blieb an der dunklen Tür zum Stall hängen.
    „Okay", flüsterte der „Graf", und sie schlichen auf diese Tür zu. „Hacendado" knipste seine Stablampe wieder aus. McEvens öffnete langsam. Der Geruch, der jeden Pferdestall kennzeichnet, duftete den Männern in die Nasen. In der Nähe stampfte ein Gaul.
    „Hier gehen jetzt drei Stufen hinunter", raunte Jimmy Watson.
    Jesse McEvens blieb noch stehen. Auch Dean Dester hatte den Eindruck, in ihrem Rücken ein Geräusch gehört zu haben. Er raunte es dem Boss hauchleise zu.
    In der nächsten Sekunde flammte helles Licht auf, überall, im Stall vor ihnen wie in der Scheune selbst.
    „Eine Falle!" schrie McEvens, fluchte und griff unter seine Jacke. Auch die anderen nahmen die Colts zur Hand. Aber sie kamen nicht mehr dazu, sie zu heben.
    Jimmy Watson vergaß seine ganze Generalpelztierobertreiber-Würde und schrie laut um Hilfe.
    Die Falle war vollkommen. Im Halbkreis drängten die Cowboys der Salem-Ranch heran; es gab keine Lücke, durch die jemand schlüpfen konnte. Ehe es sich die fünf Biedermänner und ihr Leithammel versahen, waren sie durch die Tür in den Stall befördert. Dort wurden sie von mehr als einem Dutzend kräftiger Männer und von ungefähr zwanzig Fäusten des Bundes der Gerechten gebührend empfangen. Die Jungen griffen sich das „Stinktier" heraus, das wie am Spieße schrie.
    Aber noch jemand war da! Breit und schwer, schwarz wie ein Schlotfeger drängte sich dieser Jemand durch das

    Getümmel. Es war Mammy Linda, die statt ihres beliebten nassen Handtuchs diesmal ein Bettuch durchs Wasser gezogen hatte.
    „Wo ist Mann mit schiefe Maul, wo mich genannt eine zentnerschwere Niggerweib?" überbrüllte sie alle Flüche, alles Getümmel.
    Und dann holte sie sich Dean Dester heraus.
    Solche Senge, wie Jesse McEvens und seine vier Kumpane in dieser Nacht bezogen, hatte es in der Geschichte Arizonas noch nicht geregnet, und das wollte doch schon etwas heißen. Die Pferdediebe wurden weich wie Butter. Sie flehten zuletzt auf allen vieren, endlich mit diesem „Segen" aufzuhören.
    Die dickste Senge aber bezogen das Stinktier Jimmy und Dean Dester. Jimmy lag über Bill Osbornes Knie, und Sammy Dodd ließ einen extra dafür zurechtgemachten Haselnuß-Stecken auf seinem Podex Foxtrott, Ländler und Walzer tanzen. Jeden Hieb begleitete er mit einem treffenden Wort. Der Watsonschlaks bekam bei dieser Gelegenheit alle Titel zu .hören, die er im Laufe der Zeit bekommen hatte. Nach jedem dritten Schlage aber brüllte Sommersprosse: „Und den hier für den Generals-Vogel!"
    „Für einen Titel verkauft dieses elende Stinktier noch seine eigene Seele!" brüllte Joe Jemmery, der sich wieder einmal daheim per Lasso aus seinem Schlafzimmerfenster gemacht hatte.
    Doch der kleine Regenwurm wurde schon wieder von Mammy Linda überplärrt. Die gute Köchin traktierte gerade Dean Dester, der gar nicht zur Gegenwehr kam,

    so lange mit dem nassen Bettuch, bis dieser freiwillig zu den Cowboys hinüberfloh, welche die vier anderen bereits hübsch „konserviert" hatten.
    „By gosh!" stöhnte er. „Lieber ins nächste Jail als noch eine Minute unter das nasse Bettuch . . . dieses . . ."
    Er hatte wahrscheinlich schon wieder „zentnerschweren Niggerweibes" sagen wollen, schloß aber lieber den Mund schnell wieder, da Mammy Linda ihre „Spezial-abwehrkanone" noch immer drohend auf ihn gerichtet hielt.
    „Das Stinktier dabei! Der gehört auch ins Gefängnis!" schrie Bill Osborne wütend, der an seines Vaters vier Zuchtstuten dachte, die ja auch auf der „gräflichen" Liste gestanden hatten.
    „Gnade!" stammelte Jimmy Watson. „Gnagnadedede!"
    „Stop! Genug!" übertönte Pete Simmers seinen Verein. „Jimmy ist blöd, saublöd sogar; dieser Döskopf hat an den ganzen Schwindel geglaubt! Hab's ja selber gehört. Der hat wirklich geglaubt, diese Gauner holen sich die Gäule nur, um sie dann auch später zu bezahlen. Jimmy hat sein Teil weg, laßt ihn jetzt laufen!"
    „Schlimm genug, daß . . . daß ich den Posten in Ka . . . Kanada jetzt doch nicht kriege . . .",

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