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Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Titel: Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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wollte. Es sah aus, als habe sich eine Bohnenstange selbständig gemacht.
    „Nichts, gar nichts wird es mit Ihrem Generalfallen-stelleroberkontrolleursposten, nichts!" keifte sie weiter.
    John Watson bewunderte die Zungenfertigkeit, mit welcher die dürre Lady dieses entsetzlich lange Wort meisterte.
    „Bitte, überlegen Sie sich, Mr. Watson, wie Sie mir nun Genugtuung geben können, bitte!"
    Dieses „bitte" war gar kein Bitten mehr — das war schon krassester Befehl!
    John Watson kam sich vor wie ein Fisch an der Angel.
    ,Sie will Genugtuung, Genugtuung!' rumorte es in seinem Hirn. Er kratzte sich nachdenklich auf dem Kopf herum. Dabei verschob sich seine Perücke. Er übersah in der Aufregung ganz, daß ihm das Zeug jetzt schräg auf dem Haupte saß.
    „Ihr falscher Skalp ist verrutscht", krähte die resolute Witwe schadenfroh. „Wo bleibt Ihr Vorschlag, die Genugtuung?"
    Vielleicht wollte sie nur erreichen, daß er sich nun energischer für sie gegen die Vermieterin Mrs. Rattlesnake einsetzen sollte, kam Watson ein Gedanke. Oh Gott, Mrs. Rattlesnake, die war mit ihrer spitzen Zunge ja noch gefährlicher! Und in ganz Somerset war ohnehin schon diese fatale Geschichte mit dem falschen Grafen und dessen verrückten Ernennungen bekannt geworden.
    John Watson schwitzte vor Angst. Plötzlich glaubte er die rettende Idee zu haben. Er gab sich einen Ruck, schob sich die Perücke wieder richtig und sah Witwe

    Shoulderless fest an. In diesem Augenblick war ihm alles „wurscht".
    „Ich habe eine Genugtuung, werte Frau Shoulderless", sagte er dann wie ein Feldherr vor der Kapitulation: „Ah . . . mein Haar . . . übrigens . . . mein Haar, das wächst schon wieder nach . . ."
    „Was hat das mit Genugtuung zu tun?" fragte Deborah Shoulderless bissig.
    „Ich ... ich werde Sie einfach . . . heiraten, Mrs. Shoulderless; dadadas soll dann meine Genugtuung für Ihr ungebührliches Benehmen sein!"
    „Sie werden . . .?"
    „Ja", nickte der stellvertretende Hüter des Gesetzes ergeben.
    Witwe Shoulderless ließ ihren Stock sprachlos zu Boden fallen. Mit ausgebreiteten Armen flog sie dem überraschten John Watson an den Hals.
    „Dann ist ja alles, alles gut. . . mein lieber . .. J o h n", schluchzte sie.
    Der liebe John aber stöhnte vor Überwindung. Witwe Shoulderless jedoch glaubte, er stöhne vor Glück. Sie gab ihm einen schmatzenden Kuß auf das linke Blumenkohlohr, stieß einen hellen Jauchzer aus, raffte ihren Stock auf und eilte hinaus — wahrscheinlich, um halb Somerset sogleich von ihrem Glück zu erzählen.
    Erschöpft sackte John Watson mit einem Seufzer auf seinen Stuhl. Wie ein Verdurstender griff er nach der Whiskyflasche und trank so lange, bis er vor seinen Augen ein Flimmern spürte.
    Zorn über sich selber kam in ihm hoch.
    „Ich Generaltrottel!" schimpfte er. „Ich Obergeneraltrottel! Diese dürre Ziege ... die sich eilen muß, wenn sie unter der Brause steht, um von einem Tropfen bis zum anderen zu kommen . . . diese spitzmäulige Schnattergans . . .! Oh, Gott, ich werde sie mit meinem Kleiderständer verwechseln, ihr meinen Hut auf ihren Geierkopf stülpen, wenn ich abends heimkomme — und zum Garderobeständer werde ich guten Abend sagen . . . Nicht auszudenken ... ich ... i ... ich Obertrottel!"
    „Was haben Sie denn jetzt schon wieder ausgefressen, Watson?" ließ sich plötzlich die energische Stimme Sheriff Tunkers vernehmen, den der Hilfssheriff in seinem Kummer gar nicht bemerkt hatte. Lachend stand Tunker auf der Türschwelle.
    „Ich ... ich habe mich soeben mit Witwe Deborah Shoulderless . . . verlobt", stöhnte John Watson.
    Da blieb selbst Tunker die sogenannte Spucke weg.
    Bald war es so weit. Noch eine knappe halbe Stunde, und der Zug, der die fünf Gauner ins Tucsoner Gefängnis bringen sollte, mußte eintreffen.
    Ganz Somerset war auf den Beinen, als die Galgenvögel, die Hände hinterm Rücken gefesselt, durch ein von Sheriff Tunker bestelltes Aufgebot in Richtung Bahnhof geführt wurden.
    Am Himmel drohten dunkle Wolken. Ein starker Wind fegte von West herüber. Die Männer mußten sich immer wieder ihre breitrandigen Hüte festhalten, wenn ein besonders kräftiger Stoß kam.
    Jesse McEvens trottete mit finsterem Gesicht voran.

    Ihm folgte, stolz wie ein Hidalgo, der hochaufgeschossene Mexikaner. Ab und zu biß sich dieser Bursche vor Wut in die Oberlippe. Dann machte sein eleganter Spitzbart jedesmal eine Bewegung, als wolle er auf und davon.
    Hinter diesem Mex kamen sein

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