Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los
das in ihm nach außen drängende Gelächter unterdrücken mußte, tat Jimmy den Willen. „Entschuldigung, also, mein bester Generalpelztierobertreiber . . ."
„General, das genügt eigentlich, und ist für Sie nicht zu lang", meinte der Watsonschlaks auch schon jovial, „sagen Sie ruhig .General Watson' zu mir!"
Pete in seiner Deckung hielt sich den Mund zu, um nicht loszubrüllen.
„Zur Sache, General Watson . . .", meinte der Mann, der halb Kanada soeben verschenkt hatte. „Schildern Sie uns, wie Sie uns morgen nacht . . ."
„Morgen erst?" unterbrach ihn Jimmy.
„Ja, morgen nacht. Sagen Sie uns bitte, wie Sie uns unauffällig zu dem Hengst führen können!"
Pete Simmers hörte nun, wie der Lümmel genauestens die Örtlichkeit daheim auf der Salem-Ranch beschrieb. Er hörte weiter genau so ausführlich, welchen Plan die Gauner sich zurechtgelegt hatten.
„Die Bezahlung erledige ich selbstverständlich hinterher", sagte zuletzt der Obergauner. „Habe ja sowieso vor, längere Zeit hier in Somerset zu bleiben — meiner Forschungen wegen. Alsdann, lieber Generalpelz . . . äh . . . Verzeihung, lieber General Watson, wären wir fertig. Wir treffen uns morgen nacht Punkt halb zwölf Uhr an diesem Waldstück wieder. Noch etwas . . . Sollten Sie zu irgend jemandem etwas von unseren Abmachungen sprechen, dann . . . dann sind Sie Naturparkschutzdirektor und Generalpelztierobertreiber gewesen ! Übrigens kabele ich noch heute an meine Kanzlei. Spätestens nächste Woche haben Sie die genauen Unterlagen betreffs meiner nun unter Ihrer Obhut stehenden Ländereien in Kanada. Das Gebiet da oben ist so groß wie Arizona, Kalifornien und New Mexico zusammen . . . So long, lieber General Watson!"
Der Watsonschlaks stolzierte davon, als habe er eine Pfauenfeder im Hintern.
Als er weit genug weg war — das heißt, als man ihn gut eine halbe Meile entfernt auf seines Onkels Schindmähre gen Somerset reiten sah — brachen die fünf Gauner in ein schallendes Gelächter aus.
„Hat die Welt schon mal so was Eingebildetes und Blödes gesehen wie diesen Knaben?" schrie Jesse McEvens außer sich vor Lachen. „Hahaha, erblickte ihn gerade früh genug, um rasch noch umzuschalten. Ich glaube, wenn ich ihm 'nen Generalsposten auf dem Mond gegeben hätte, der Blödling hätt's auch gefressen. Nein, so was! Na, haben jedenfalls viel Arbeit gespart und unseren Spaß gehabt. — Übermorgen um diese Zeit reiten fünf brave Gesellen mit vier herrlichen Rappstuten und einem Wunderhengst in Richtung El Paso!"
„Habt ihr gedacht!" murmelte Pete Simmers, als die Galgenvögel aufgebrochen waren.
Jimmy Watson raste im vierten Gang ins Office zurück. Er vermochte die Bremse nicht mehr rechtzeitig zu ziehen, darum rannte er den Tisch um, an dem sein Onkel saß und sich gerade wieder einen genehmigen wollte. Die Whiskyflasche fiel um und ergoß ihren kostbaren Inhalt auf den Fußboden. Jimmy hatte noch so viel Schwung, daß er der Länge nach ebenfalls den Boden maß.
Aber das alles machte ihm nichts aus, auch daß John Watson wie ein wildgewordener Stier brüllte, ließ ihn kalt. Er sprang auf und schrie dreimal „Hurra!"
„Rübe! Lümmel! Stinktier! Verschüttest mir meinen letzten Whisky und brüllst noch Hurra dazu!" wetterte der Gesetzeshüter.
„Kleine Fische, Onkel John, ganz kleine Fische! Wir sind gemachte Leute! Was liegt an den paar Tropfen Whisky? Bitte!"
Der Schlaks nahm sozusagen Haltung an. Erst als John Watson das gräfliche Schreiben zu lesen begann, ahnte er, daß sein Neffe vor sich selber stramm stand.
Der Text der ruhmreichen Ernennung lautete:
„Hiermit ernenne ich mit sofortiger Wirkung Mr. Jimmy Watson aus Somerset, Arizona, zum Direktor meines im Gebiete zwischen Kleinem Sklavensee und südlichem Bogen Saskatchewan-Fluß in West-Canada befindlichen großen Naturparkes.
Direktor Watson wird zugleich der Titel eines General-Pelztierobertreibers verliehen.
Damit hat er das unumschränkte Recht, den Ertrag aller Fänge und Jagden in obengenanntem Gebiet zu seinem eigenen Nutzen zu veräußern oder zu verzehren.
Gegeben zu Somerset am . . . Ermory, Lord Flottaway, Earl of Kensington and Kittnay."
„Was sagst du jetzt, Onkel John?" Onkel John sagte zunächst gar nichts. Er war nämlich sprachlos.
„Ich ... i ... ich verstehe das alles nicht . . . wieso kann dir der Graf . . . diese ungeheuer hohen Posten geben?"
Jimmy warf sich noch mehr in die Brust.
„Ich habe ihm meine Dienste angeboten in
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