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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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heim."
    Jack Barding aber und Dave Brown wollten von diesem Vorschlag nichts wissen.
    „Abgemacht ist abgemacht, Sommersprosse! Ihr habt uns erzählt, daß vorher schon viele Männer hier oben waren. Wer garantiert uns denn, daß sich unter denen

    nicht auch so ein verrücktes Huhn befindet wie der Watsonschlaks."
    „Recht habt ihr", nickte Sommersprosse ein wenig beschämt. Nun ja, er hatte es gut gemeint.
    „Gute Wache!" verabschiedeten sich Sam und Johnny Taylor.
    Pete hatte mit seinen Mannen verabredet, daß tagsüber nur einer, der abkömmlich war, als Wache zurückblieb. Dieser sollte, sobald etwas Besonderes geschähe, ihm dann sofort Bescheid geben.
    Sam und Johnny wußten, was für den nächsten Morgen geplant war. Schon am „Grabe" dieses Mathew Cannimore hatten die sieben, acht Somerseter Männer davon gesprochen, daß sie in der Frühe gleich nach dem Golde buddeln wollten.
    Sofort nach Ankunft auf der Ranch weckte Sam den „Chef" und teilte es ihm mit.
    „Ich glaube, da kommt irgendein dickes Ende hinterher", meinte Pete. „Nun, wir haben ja den ganzen Zauber nicht erfunden!"
    So ganz wohl war keinem der beiden.
    „Es gibt nur eins", sagte Pete fest: „Schweigen!"
    In Somerset sahen dann am frühen Morgen die Bewohner, als sie ihre Köpfe aus den Fenstern steckten, um frische Luft zu schöpfen, mit Staunen, was sich tat.
    Reiter — meist verwegen aussehende Gesellen — darunter eine Anzahl Mestizen, preschten durch die Straßen, als suchten sie etwas.

    „Hallo, Mam!" rief einer der streitbaren Witwe Poldi zu, als diese gerade ihr unfrisiertes Gesicht zum Fenster hinausstreckte. „Wo geht's hier zum Grab von Mathew Cannimore weiter?"
    Zwar war ja schon seit den Ereignissen des Vortages das ganze Town über die neueste „Story" der Watsons im Bilde, aber die Witwe Poldi liebte nun einmal die Höflichkeit, besonders bei anderen Menschen.
    So schrie sie, als jener Fremde zum zweitenmal recht unhöflich fragte: „Auf den Mond!" Wütend schlug sie ihr Fenster zu.
    Sogar ihre beiden Gänse „Darling" und „Sweetheart" regten sich über solchen Benimm auf. Sie begannen zu schnattern, als wollten sie das Kapitol von Somerset retten.
    Aber die beiden Tierchen vermochten auch das andere fremde Gelichter, das ebenfalls an diesem Morgen im Town seinen Einzug hielt, nicht davon abzuhalten, Somersets „Kapitol", das Office, zu umlagern und im wüsten Sprechchor zu schreien: „Wir wollen den Sheriff von Somerset sehen!"
    Ein halbes Dutzend niedriger Wagen, einige mit typischem Goldgräbergerät beladen, hielten auf dem Platz vor dem Amtsgebäude. Mindestens zwei Dutzend Desperados zu Pferde und ebenso viele zu Fuß rotteten sich dort zusammen.
    Da es ihnen nicht schnell genug ging, jagten sogar ein paar ganz Kühne blinde Schüsse in die frische Morgenluft.
    Erst als sich ein Fenster öffnete und das noch recht verschlafene Gesicht der stellvertretenden Amtsgewalt

    sichtbar wurde, trat Ruhe ein. Aber dann brach plötzlich ein gellendes Gelächter los.
    „He! Du willst hier Sheriff sein? Laß dir erst mal die Ohren stutzen!"
    „Machs Maul zu!" schrie ein anderer.
    John Watson benahm sich in dieser entscheidenden Stunde eigentlich vorbildlich, ohne eigene Schuld natürlich. Zunächst war er sprachlos vor Überraschung über den unverschämten, ausgelassenen Spott dieser fremden Galgenvögel. Außerdem machte ihn der unerwartete Anblick dieser vielen Desperadogesichter irgendwie bedrückt. Aber was ihn zur schnellen Tat beflügelte, war die Bemerkung: „Du willst hier Sheriff sein?"
    In atemloser Hast zog er sich die leichte Jacke über, auf deren linker Brust immer der Sheriffsstern prangte. Dann zeigte er sich wieder im Fensterrahmen.
    „Was wollt ihr?" fragte er streng, schnitt dabei aber eine solche Grimasse, daß die Fremden erneut in Gelächter ausbrachen. John Watson wußte ja nicht, daß er, wenn er so unnahbar streng tat, eben aussah wie ein Mann, der auf einen übersauren Hering beißt. In der Aufregung begannen auch noch seine riesigen Ohrmuscheln zu wackeln, was die Lachmuskeln der Tramps da draußen nur noch mehr kitzelte.
    Endlich ergriff einer von ihnen das Wort zur Sache:
    „He, Mann des Gesetzes, wir suchen das Grab des scheintot gewesenen Mathew Cannimore, den ihr auf die Goldader gelegt habt! Wo finden wir das?"
    Rachegelüste, nicht kluge Überlegung war es, was Watson als Antwort gab:

    „Das Grab Cannimores findet ihr, wenn ihr von hier aus stracks nach Norden reitet ...

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