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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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Cowboydreß' stecken hatte.
    „Cannimores Grab. Kleiner Spaziergang!" schnarrte er.
    Da fühlte sich der Watsonschlaks denn doch verpflichtet, sein nächtliches Abenteuer von den Indianern und von dem Tier zu erzählen, das sie bei sich gehabt hatten.
    Huckley hörte sich diese neue „Story" ruhig an. Zuletzt meinte er mit verbissenem Gesicht:
    „Können nur wilde Sioux gewesen sein . . . Klar!"
    „Soll ich mir nicht lieber ein Beil mitnehmen, Sir?" fragte der Schlaks, als sie am Office vorüber kamen. „Weil . . . wenn die Indsmen doch wohl Tomahawks... mitführen . . ."
    „All right", nickte Huckley ernst, und so schleppte denn der Watsonschlaks eine schwere Axt mit über die Wiesen hinaus.

    Fünftes Kapitel EIN WAHRER GOLDRAUSCH BRICHT AUS
    Keiner will fehlen — Sogar die Frauen machen sich auf —Witwe Poldis wandernder Wald — Die genarrten Digger — Knallt den „Sheriff von Somerset" zusammen —Der Indianerboy Sitka lacht sich eins ins Fäustchen — Mrs. Rattlesnake glaubt immer noch an ihren Goldprinzen — Der Maler Irenäus verkriecht sich unters Bett und sein kleiner Freund MacMurry in eine fremde Wohnung — O dieser Curacao! — Eine peinliche Verwechslung — Das blaue Auto rast davon!

    In jeder menschlichen Siedlung gibt es jene Frauentypen, welche Haare auf den Zähnen und einen eigensinnigen Schädel haben. In Somerset gehörte zu diesen zweifellos Mrs. Rattlesnake. Sie hatte zwar den Auflauf vor dem Office nicht persönlich miterlebt, sah aber gerade noch, wie die wilden Reiter und nach ihnen andere Fremde mit Sack und Pack gleich Gehetzten nach Norden drängten. Es gehörte nicht viel Klugheit dazu, diesen Run zu deuten. Mrs. Rattlesnake flitzte aufgeregt zu Mrs. Nightingale, die sich bereits in angeregter Unterhaltung mit Mrs. Timpedow befand.
    „Habt ihr sie gesehen, diese wilden Horden, die Goldjäger?" fragte sie, seelisch fast so aufgelöst wie ihr hinterer Haarknoten. „Ich sage euch, unsere Somerseter Männer sind allesamt Trottel, oder sie sind Schlingel und wollen alles Gold nur für sich haben. Doch ich glaube eher, daß sie dumm sind!"
    „Wieso denn?"
    „Nun, diese vielen Fremden, die doch gewiß aus den großen Städten kommen, hatten größtenteils die neuesten Zeitungen bei sich. Ihr könnt Gift darauf nehmen, liebe Freundinnen, die Presse weiß es besser! Während unsere Männer zum westlichen Forst gingen, jagen die Fremden in den Nordforst und . . . und . . ."
    „ ... finden Grab und die Goldadern ..." nickte Mrs. Nightingale verstehend.
    „Schrecklich, so was", piepste Mrs. Shoulderless, die sich inzwischen auch noch eingefunden hatte.
    „Der Somerseter Forst ist groß . . . und die Gents, welche letzte Nacht das Grab gefunden haben wollen, haben bestimmt nur damit geprahlt, wie eben Männer sind, wenn sie was getrunken haben."

„Also sind die Fremden auf dem richtigen Weg!?" kreischte Witwe Poldi, die bisher keine der Ladies bemerkt hatte, aufgeregt dazwischen. „Schnell, mir nach! Auf zum Nordwald! W i r holen das Gold, ehe es fremde Elemente rauben!"
    Oh, man bemerkte sofort, daß Witwe Poldi die Präsidentin des „Vereins für Frauenrechte" war. Im Nu hatte sie das Heft in die Hand genommen.
    Es dauerte dann auch nicht lange, da befanden sich ungefähr zwanzig Frauen beieinander. Teils gehörten sie den „Hüterinnen der Tugend", teils dem Frauenrechtler-Club an. Manche von ihnen besuchten sogar beide Versammlungen, wenn es sich lohnte.
    „In fünf Minuten treffen wir uns hier wieder, aber mit Hacke und Schaufel!" überschrie die herrschsüchtige Mrs. Poldi das tumultuöse Geschnatter.

    Und so geschah es.
    Witwe Poldi musterte den schnatternden Haufen, ehe sie sich an die Spitze setzte. Sie übersah großzügigerweise, daß sich Mrs. Rattlesnake — wohl in Verkennung der Sachlage — mit einer kleinen Kohlenschippe bewaffnet hatte, wie man sie am Herd gebrauchte. Eine andere trug außer einer ziemlich verbeulten Jäthacke einen wunderbar blank geputzten Suppenlöffel bei sich.
    „Ich wohne, wie jeder weiß, in der Nähe vom Office", meldete sich Mrs. Catters. „Ich habe deutlich gehört, wie einer von den Wilden schrie: ,V o r den Felsenbergen liegt es!'"
    „Dann liegen w i r ja richtig!" nahm ihr Witwe Poldi schon wieder das Wort aus dem Mund. „Los, Freundinnen, schneller! Wir müssen diese Räuber überflügeln!"
    Anfangs ging es wirklich recht schnell voran. Aber das Gestolpere über Wurzelwerk, Bodenwellen, Steine und Geröllhalden ließ

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