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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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auf die Felsenberge zu. Kurz davor liegt's."
    Oh, waren da wilde Boys darunter! Drei von ihnen rissen, kaum daß er es ausgesprochen hatte, rücksichtslos ihre Gäule herum und drängten die aufbäumenden Tiere durch die dichte Traube von Reitern und Fußgängern. Schon nach fünf Minuten war die Straße vorm Office wieder blitzsauber. Nur ein paar „Denkmäler" zierten den Platz, aber nicht lange; denn Nachbar Smith war ein treuer Anhänger der natürlichen Gartendüngung und nahm besagtes „Obst" sofort auf seine Schippe.
    Während die wilde Horde der fremden Tunichtgute gen Norden preschte, formierte sich an einer anderen Ecke des Town ein ungefähr zwanzig Mann starker Zug. So rasch hatte sich das herumgesprochen, was jene sieben Zecher des gestrigen Abends am kleinen Hügel sich vorgenommen hatten. Als der Zug, mit Körben, Säcken, Spaten, Hacken und Schaufeln bewehrt, am westlichen Townausgang anlangte, war er schon auf fast das Doppelte angewachsen.
    Dort wo die Straße in die Wiesen hinausführte, hatte der greise Reverend Thomas schon gewartet und stellte sich nun dem Zug in den Weg.
    „Freunde, Männer von Somerset, ich beschwöre euch, laßt die Finger vom tödlichen Staub, der Gold heißt! Es nimmt kein gutes Ende, w e n n es überhaupt da oben im Forst eine Goldader gibt, woran ich nie und nimmer glaube! Freunde, begreift ihr nicht, daß hier mal wieder irgendein Spaßmacher mit euch einen faulen Zauber treibt?"
    Einer aus der Menge machte sich zum Sprecher. Er trat ruhig auf den alten Herrn zu:
    „Reverend! Seid immer ein lieber und feiner Gent gewesen. Habt uns jetzt auch die Leviten gelesen. Well, habt eure Pflicht getan. Nun laßt uns die unsere tun. Sollen unsere Frauen sagen, daß wir zugesehen haben, wie uns fremde Elemente das Gold vor der Nase wegnehmen? Sollen's uns die Kinder nachtragen, weil wir s versäumt haben, ihnen eine noch bessere Zukunft zu geben? So long, Reverend, wenn ihr recht habt, daß alles nur ein verrückter Spuk war, gut, dann war's eben ein Spuk. Aber untersuchen müssen wir die Sache wenigstens."
    Dann gebe Gott, daß k e i n Gold in unseren Wäldern und Bergen liegen möge", sagte der alte Herr ernst und trat beiseite. „Friends, ich meine es wirklich gut mit euch . . .", rief er noch den Davontrottenden nach.
    In den Wiesen überholte ein Reiter den Zug. Es war John Watson, der auf seinem Borsty vorüber preschte. Er tat, als ginge ihm das Biest durch. Dabei wußten sie in Somerset genau, wie gefügig Borsty seinem Herrn war. Aber sie grinsten ein wenig schelmisch und auch ein wenig böse, denn der Herr Hilfssheriff hatte ebenfalls Schürf- und Buddelgerät am Sattel hängen. Vielleicht machte das metallene Geklapper den Gaul tatsächlich heute besonders nervös.
    Am Osteingang von Somerset aber kreuzte um diese Zeit ein einspänniger Eselskarren auf. Auch der ziemlich zerlumpte Boy, der auf dem Seitenbrett hockte, erkundigte sich beim erstbesten Menschen, der ihm begegnete, nach dem Grabe Mathew Cannimores. Dieser erstbeste war jedoch der lange Engländer.
    „Grab schon zerstört, Mann. Gold abgeschleppt. Umfahren, sind schon zu viele Narren da!"
    Mr. Huckley drehte sich um und schlenderte scheinbar uninteressiert weiter. Aber als er dann den Eselskarren munter in der bisherigen Richtung weiterfahren sah, bis er vorm Office hielt, schmunzelte er doch. ,Sitzt wahrhaftig schon zu tief in den Bumsköpfen!' Er rieb sich die Hände. .Endlich Betrieb hier herum!'
    Vergebens rüttelte der Karrenfahrer an der Officetür.
    Mr. Huckley blieb stehen.
    „Eh, Sheriff hinter Goldräubern her! Finden kein Gold und keinen Sheriff mehr die nächste Zeit . . ."
    Der andere bestieg unverdrossen wieder seinen Karren. Plötzlich schwenkte er ein paar Zeitungen in der Linken.
    „Ich weiß, was ich weiß, Gent!" rief er und lachte. „Mich jagt ihr nicht ins Bockshorn!"
    „Schon drin!" murmelte der andere, aber so leise, daß es der Karrenfahrer nicht verstehen konnte. „Probe stimmt! Es sitzt fest in den Köpfen."
    Mr. Huckley schlenderte zum „Weidereiter" hinüber und nahm ein opulentes Frühstück ein, wobei ihm, wie gewöhnlich, der Watsonschlaks Gesellschaft leistete, der heute reichlich spät gekommen war. Jimmy sah noch sehr verschlafen aus. Von dem, was sich bis zur Stunde ereignet hatte, wußte er nichts. Er wunderte sich nur maßlos, daß sein Dollargeber, als er einmal nach oben ging, hinterher einen schweren altrussischen Colt im

    Gürtel seines viel zu gepflegten

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