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Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren

Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren

Titel: Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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ja nichts passieren!"
    „Wenn Sie unter meinem Schutz stehen, sind Sie so sicher wie in Abrahams Schoß", beruhigte ihn der Detektiv.
    Trotzdem wurde Watson immer nervöser. Er hatte nun

    einmal stets, wenn sich ein „gefährliches Abenteuer" vorbereitete, Lampenfieber.
    Endlich waren die zwei Stunden herum. Die beiden erhoben sich und schlenderten, um keinen Verdacht zu erregen, langsam aus dem Lokal. „Ich glaube, daß ich von Ihnen noch viel lernen kann", meinte Watson, und Schnappzu nickte, obwohl er sich hier im „Wilden Westen" nicht ganz so sicher fühlte wie in der Großstadt. Dies aber behielt er schön für sich.
    Sie sattelten ihre Tiere und ritten zum Städtchen hinaus. Eine himmlische Ruhe herrschte hier weit und breit; nur manchmal heulte in der Ferne ein Kojote, oder der Ruf einer Eule war zu vernehmen. Sie ritten nicht sehr schnell, schon um ihre Pferde zu schonen, denn wie leicht konnten diese in eines der tückischen Erdlöcher der Präriehunde treten. Die Red River-Wiese lag nicht weit ab. Sie erreichten sie schon fünfzehn Minuten vor elf. Das war auch Schnappzus Absicht gewesen, denn jetzt konnte er sich mit seinem Pferd in aller Ruhe im Gebüsch verstecken. John Watson stand wie bestellt und nicht abgeholt mitten auf der Wiese und bibberte vor Angst nur so.
    Eine Viertelstunde verging; dann wurde Hufgetrappel laut. Sofort tastete John Watson verstohlen nach seinem Colt. Man konnte ja nie wissen ...
    Tatsächlich näherte sich jetzt jemand der Red River-Wiese. Die Gestalt war völlig in Schwarz gekleidet und trug einen mächtigen mexikanischen Sombrero. In ihrem Gürtel steckte malerisch eine Peitsche, die sie jetzt mit sicherem Griff herauszog. Vor Watson stoppte der Vermummte sein Pferd und stieg bedächtig aus dem Sattel. Er schien die Ruhe weg zu haben!
    „Wer sind Sie?" fragte John Watson mit belegter Stimme weil ihn die Stille unerträglich quälte. Der „Mexikaner" zeigte seine weißen Zähne. „Oh, Senor, ich bin ein Caballero. Man nennt mich auch EL LUBRO!" „Und woher kommen Sie? — Was wollen Sie von mir?" rief Watson.
    „Nicht so stürmisch, Senor, nicht so stürmisch!" EL LUBRO machte sich an seiner Satteltasche zu schaffen und holte ein Paket heraus. Feierlich öffnete er es und ... belegte Brote wurden sichtbar.
    „Uff", tat Watson enttäuscht und ließ sich ins Gras sinken. Wie EL LUBRO unter seiner Maske grinsen mußte, konnte er nicht sehen.
    „Darf ich Ihnen ein schönes Abendbrot anbieten, Caballero?" fragte der „Bandit", denn das es einer war, darüber war sich Watson nicht im Zweifel. Doch warum sollte er nicht zulangen, wenn ihm etwas angeboten wurde. Als er den ersten Bissen im Munde hatte, zögerte er. Wenn das Zeug nun vergiftet war? — Ach was, der Mexikaner aß ja auch davon, und Watson vertilgte nun das Brot mit Heißhunger. „Sie leben nicht schlecht, Mr. EL LUBRO", meinte er und schielte begehrlich auf die restlichen Brote, was der Caballero geflissentlich übersah.
    „Haben Sie schon mal im Gefängnis gesessen?" fragte der Hilfssheriff unverblümt.
    Der Maskierte brach in ein teuflisches Gelächter aus.
    „Na, Sie sind mir aber einer, Senor! Es ist nicht gut, wenn man zu neugierig ist! Ist eine hübsche Senorita

    neugierig, gut, dann bin ich einverstanden, aber ein Caballero ...? Zügeln Sie ruhig Ihre Neugier, Sheriff. Ich sage nichts weiter, nein, ich verrate Ihnen auch nichts!"
    John Watson wurde mißtrauisch; jetzt glaubte er, den gesuchten Ausreißer vor sich zu haben. Nur komisch, daß in dessen Steckbrief nichts von EL LUBRO gestanden hatte. Na egal, daß war wohl in der Hast vergessen worden. „Und was wünschen Sie von mir, EL LUBRO?" fragte John Watson schon ungnädiger, denn das Gras hier war feucht; er begann an der Rückfront zu frieren.
    „Ich will von Ihnen", platzte der Mexikaner heraus, „daß Sie die Suche nach mir aufgeben! Schenke Ihnen hundert Dollar dafür; aber wehe, wenn ich Sie noch einmal ..."
    „EL LUBRO, was denken Sie von mir!" rief Watson bestürzt. „Ein Sheriff muß unbestechlich sein. Auch wenn Sie mir tausend Dollar bieten, tue ich Ihnen nicht den Gefallen. Man soll mir auf der Straße nicht nachrufen, ich sei käuflich! Außerdem habe ich keine Lust, Ihrer lumpigen hundert Dollar wegen meinen Posten zu verlieren. Das würde mir meine ganze Karriere verderben, denn schließlich will ich ja noch Polizeipräsident werden!"
    „So ist das also!" grinste EL LUBRO und zog ganz langsam und bedächtig einen Dolch

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