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Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren

Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren

Titel: Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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aus der Scheide. Watsons Augen wurden vor Schreck ganz starr: „Was haben Sie mit mir vor ..."
    „... ich will nur dieses Brot hier in der Mitte durchschneiden", erklärte der Mexikaner, „ich will kameradschaftlich mit Ihnen teilen, denn ihre Grundsätze imponieren mir!"

    John Watson ließ sich nicht lange nötigen, dann verzehrte er mit Behagen auch diese Hälfte des übrigens ganz erstklassig belegten Brotes.
    „Ein Hochgenuß, so etwas zu essen", gestand er, und EL LUBRO meinte: „Ja, wir Banditen verstehen zu leben. Sie haben eben Ihren Beruf verfehlt, Mr. Watson! Wollen Sie noch ein Brot?" Ja, Watson wollte noch ein Brot, und im Kauen meinte er: „Ganz schön und gut, Mr. BOBO — Verzeihung Lubro — aber die größte Zeit seines Lebens sitzt solch ein Verbrecher doch hinter Schloß und Riegel!"
    „Oh, ich habe erst zehn Jahre hinter mir und muß sagen, das hat mir nichts geschadet. Jedesmal, wenn ich gesessen, ist mir ein neuer Plan eingefallen."
    „Ach, Unsinn, Verbrechen lohnen sich nicht!" wehrte Watson energisch ab, „und wenn Sie mir nun nicht endlich sagen, was sie von mir wollen, dann gehe ich nach Hause ... in mein warmes Bett!"
    „Ich wollte Ihnen doch nur einen Vorschlag unterbreiten, aber wenn Sie unbestechlich sind, dann lassen wir es eben! Sie haben meinen Vorschlag abgelehnt; gut! Heute lasse ich Sie noch einmal laufen; kommen Sie mir aber nie mehr über den Weg, sonst ..."
    „Sonst?"
    „Nun, dann spendiere ich Ihnen keine belegten Brote mehr; dann erhalten Sie höchstens eine Portion blaue Bohnen! Die sollen übrigens sehr schlecht verdaulich sein! Gut, Senor, wollen uns dann für heute verabschieden. Werde später noch mal nachfragen. Können sich ja mein
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    Angebot inzwischen überlegen. Zahle vielleicht auch zweihundert Dollar!"
    Während dieses Gesprächs hatte sich Mr. Schnappzu langsam aus dem Gebüsch herausgearbeitet und krabbelte nun auf dem Bauch immer näher heran. Er glaubte dies völlig geräuschlos zu tun, aber EL LUBRO hatte gute Ohren! Fest umspannte er den Griff seiner gefährlichen Peitsche. „Übrigens wollte ich Ihnen noch etwas sagen, Mr. Sheriff! Wenn Sie zum Beispiel mir hier eine Falle gestellt hätten, wäre es schlecht für Sie ausgegangen. Ja, ich hätte Ihnen nicht einmal verziehen, wenn Sie heimlich noch eine Person zu Ihrer Sicherheit mitgebracht hätten. Kann so etwas nun mal nicht leiden, Senor!"
    „Ich bin — ich bin — ich bin eben ein sehr fairer Gegner", stotterte Watson, denn er hatte den Detektiv Schnappzu soeben entdeckt.
    Dieser kam sich schon wie ein Indianerhäuptling vor, dabei verriet ihn dauernd das Knacken seiner Gelenke und das Rascheln im Gras.
    Nun glaubte der gute Detektiv nahe genug heran zu sein. Er richtete sich plötzlich auf und zog einen Revolver unter seiner Achselhöhle hervor. „Hände hoch!" rief er, und EL LUBRO hob gehorsam die Arme.
    John Watson stieß ein höhnisches Gemecker aus: "Ja, mein lieber Caballero, jetzt sitzen Sie in der Falle. Hinter Ihnen steht Schnappzu, der Meisterdetektiv der Staaten!"
    „Er stand hinter mir!" rief der Maskierte. Ein sausender Schlag, und die Waffe des „Meisterdetektivs" flog in hohem Bogen durch die Luft und klatschte ins Wasser.

    Jetzt mußte Waffe zwei herhalten. Wieder ein Schlag — und weg war sie! Dann schlug EL LUBRO ganz sanft zu, so daß sich die Schnur um Schnappzus Beine wickelte. Ein rascher Zug — und der Detektiv purzelte fluchend ins Gras!"
    „Alle Wetter!" brüllte Watson und riß seinen Colt heraus, aber schon hatte ihn El Lubro unterlaufen. Wenig später landete er im kühlen Red River.
    Der „Mexikaner" lachte schadenfroh auf, ergriff seine Peitsche, schwang sich auf sein Tier und preschte wie der Leibhaftige davon. John Watson aber spie angeekelt das Wasser aus und krabbelte an Land. Der Meisterdetektiv hockte noch immer auf der Erde und kam gar nicht auf die Idee, seine restlichen Waffen auszuprobieren.
    „Das ist ja 'ne schöne Pleite!" meinte Watson verärgert, „aber mit Ihrem Schutz ist es eben nicht weit her. Lächerlich, wie Sie sich haben überrumpeln lassen!"
    „Bitte, nicht ungerecht sein!" verwahrte sich der Detektiv, den dieser Vorwurf bitter zu kränken schien. „Ich habe diesen Burschen eben unterschätzt. Er sah so harmlos aus, als er mit Ihnen belegte Brote aß!"
    „Oh, ja, die Brote waren sehr nahrhaft", rief Watson und verdrehte wie ein liebestoller Hund die Augen.
    „Na, dann haben S i e wenigstens Ihren Spaß gehabt", seufzte

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