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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Lot kriegen?"
    „Klarer Fall", lachte dieser, „bisher war es ja noch immer so, daß wir zuletzt die Lacher auf unserer Seite hatten!"
    „Aber diesen Mr. Zeigefinger dürfen wir nicht unterschätzen. Ich glaube nicht, daß der so ohne weiteres aufgibt. Das ist eine harte Nuß für uns." Joe senkte traurig den Kopf.

    „Hat Pete ja von Anfang an gesagt. Er kennt die Menschen. Und gerade weil er sie kennt, findet er immer Mittel und Wege, das Richtige im richtigen Augenblick zu unternehmen." Damit sprach Johnny ein großes Wort gelassen aus.
    Jetzt ritten sie in den Hof ein. Auf der Veranda stand Dorothy, Petes Schwester, und winkte den Ankommenden entgegen. Es war lange Mittagszeit, und sie konnte sich nicht erklären, wo ihr Bruder steckte.
    „Habt ihr den Obergerechten nicht gesehen", rief sie ihnen daher schon von weitem zu.
    „Gesehen schon", meinte Johnny lakonisch, „aber wir wissen nicht, wo er sich im Augenblick aufhält."
    „Wieso? Ist etwas passiert?" Dorothy sah an den Mienen der Jungen, daß etwas im „Busch" war.
    Eine Viertelstunde später wußte sie alles. Mammy Linda hatte die beiden hungrigen Wölfe natürlich gleich richtig versorgt, und während ihnen die dampfenden Knödel förmlich im Halse stecken blieben, berichteten sie stockend, was in Somerset vorgefallen war.
    Dorothy schüttelte ein über das anderemal den Kopf. Mammy Linda aber fing vor Zorn an zu weinen. Die gute Schwarze konnte einfach nicht begreifen, wieso man ausgerechnet ihrem Pete eine solche Schmach antun mußte. Ihn öffentlich als einen Lügner hinzustellen, wo doch jedes Kind im Distrikt wußte, wie genau gerade er es mit der Ehrlichkeit nahm! Plötzlich aber versiegten ihre Tränen. Gewaltig hob und senkte sich ihr Busen. Dann fuhr ihre Faust auf den Tisch, daß die Knödel durchs Zimmer flogen.
    „Sollen nur kommen!" schnaubte sie. „Ich werden empfangen sie! Ich werden halten strenges Gericht! Fürchterliche Gericht! Ich werden zeigen, was Recht!"
    Wie Donnersgrollen dröhnte die Stimme der gewaltigen Frau. Joe und Johnny wurden immer kleiner vor Schreck. Beide dachten in diesem Augenblick dasselbe! „Armer, armer Jimmy Watson, was hast du dir da eingebrockt! —
    Und dann war es so weit. Auf dem Hof erklang das Getrappel vieler Pferdehufe. Mammy erhob sich zornbebend.
    „Ihr bleiben hier", herrschte sie die anderen an. „Ich machen alles allein!"
    Joe, Johnny und Dorothy nickten stumm. Sie blieben am Tisch sitzen und waren neugierig, wie sich die Sache nun entwickeln würde. —
    Mammy Linda erschien auf der Veranda des Ranchhauses, als Jimmy gerade aus dem Sattel rutschte. Sie sprach kein Wort. Wie eine gewaltige Statue stand sie da, die Fäuste in die Hüften gestemmt, und sah mit ihren großen Telleraugen auf die acht „Schrecklichen".
    Den Burschen schien schon jetzt das Herz in die Hosen zu rutschen. Mammy Linda! Daß sie auch daran nicht gedacht hatten! Ängstlich scharte sich das Häuflein um ihren Führer. Die Luft war dick wie vor einem Gewitter. Tiefe Stille herrschte auf dem großen Hof. Aber dann gab Jimmy Watson sich einen Ruck. Er dachte an seinen Onkel und daran, daß er jetzt dessen „Amtsperson" vertrat. Eine Amtsperson aber durfte man nicht schlagen, das wäre ja Widerstand gegen die Staatsgewalt.
    Jimmy trat also entschlossen vor, wenn ihm auch die Beine zitterten. Seine „Männer" standen aber hinter ihm
    «

    wie ein Mann. Das kam aber nur daher, weil einer sich hinter dem anderen versteckte. In respektvoller Entfernung blieb der Schlaks stehen. Dreimal holte er tief Luft.
    Mammy Linda sagte immer noch nichts. Ihre Augen funkelten nur wie die einer Eule bei Nacht.
    „Hm — Hm —", räusperte Jimmy sich jetzt und sah sich vorsichtshalber noch einmal nach seiner Garde um. Gott sei Dank, sie war noch da! „Hm —" machte er wieder, dann fing er erst mal an zu husten.
    Mammy Linda wartete immer noch. Sie hatte heute eine unwahrscheinliche Ruhe im Leibe. So kannte man sie noch gar nicht. Aber das war die Ruhe vor dem Sturm! Und den kannte man auch noch nicht. Denn sie war eigentlich noch nie so r i c h t i g böse gewesen. Jetzt aber war das etwas anderes. Man hatte in Somerset „ihren liebe Baby" schändlichst beleidigt! Man hatte gewagt, ihren Pete zum Verbrecher zu stempeln! Jimmy Watson ahnte nicht, wie es im Herzen der Frau aussah, sonst hätte er sich schnell bis an das Ende der Welt verkrochen.
    „Wir suchen", faßte der Schlaks jetzt Mut, „einen gewissen Pete Simmers. Wo

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