Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete
Soße! Es muß auch ohne ihn gehen. Wir trommeln einfach alle Boys vom Bund zusammen und hauen die Schreckensbande in die Pfanne. Pete wird sich freuen."
„Das glaube ich nicht." Johnny blieb pessimistisch. „Ich weiß nicht einmal, ob das gut ist. Stell dir vor, wir verprügeln die .Schrecklichen'; dann heißt es sofort im Town: ,Da seht ihr es ja wieder! Der .Bund der Gerechten' ist doch eine Bande, die über wehrlose Kinder herfällt'."
Joe Jemmery legte sein Gesicht in Falten. Er mußte zugeben, daß der Freund recht hatte. Von dieser Seite
hatte er die Sache noch nicht beleuchtet. „Aber was sollen wir tun?" fragte er verzweifelt. „Wir können doch nicht die Hände in den Schoß legen und ruhig zusehen, wie diese Banausen unseren Pete in die Enge treiben. Viele Hunde sind des Hasen Tod!"
„Tuen wir ja auch nicht, Regenwurm. Wir reiten heimlich los und versuchen Pete zu finden. Vorher aber geben wir Mammy Linda und Mr. Dodd Nachricht. Ich fresse einen Besen, wenn die Schrecklichen nicht zuerst auf die Salem-Ranch reiten."
„Okay, dann los!"
Schon saßen die Boys im Sattel und preschten zum zweitenmal an diesem Morgen in Richtung Salem-Randi davon. —
Jimmy Watson trommelte um diese Zeit seine „Schrecklichen" zusammen. Wie lange hatten die Dreckfinken schon darauf gewartet, dem Häuptling des „Bundes der Gerechten" mit amtlicher Erlaubnis eins auswischen zu können!
John Watson saß jetzt wieder in seinem Office. Sein Rollstuhl stand hinter dem Schreibtisch, während die „Schrecklichen" vor ihm standen, um die nötigen Instruktionen zu empfangen.
„Mein lieber Jimmy", sagte der Hüter der Ordnung, „du handelst heute erstmalig als mein Vertreter! Vergiß das nicht! Sei ein Mann: hart, gerecht und edel. Und ihr", wandte er sich an die anderen, „gehorcht ihm aufs Wort; denn nur einer kann befehlen!"
Das Stinktier wuchs über sich hinaus. Er kam sich plötzlich vor wie der Präsident der Staaten. „Männer", sagte er mit Würde, „wir gehen in einen schweren
Kampf, aber wir werden ihn bestehen! Alles hört auf mein Kommando. Wir werden den Verbrecher einbringen, lebend oder tot!"
„Tot auf keinen Fall", lenkte Onkel John sofort ein, „tot kommt gar nicht in Frage, Jimmy. Seht zu, daß ihr ihn lebendig kriegt."
„Gut, Onkel John, wir werden ihn dann lebendig bringen. Aber wir werden ihn fesseln, daß ihm die Knochen knacken, so wie deine Knochen geknackt haben!"
„Meine? — Was? — Ach so, ja! — Hm, ganz so schlimm braucht ihr es nun auch nicht machen. Seit aber schlau, der Pete reitet ein Satan von Pferd." John Watson war gerade eingefallen, daß sein Borsty dagegen nur eine Schnecke war.
„Liebwerter Onkel", sagte er geziert, „du bist in einem Irrtum befangen. Sein Pferd ist nur halb so schnell wie meine treffsicheren Gedanken! Ich werde seine Wege im voraus berechnen und ihn stellen, bevor sein Black King überhaupt einen Huf zu heben vermag."
John Watson sah seinen Neffen mit großen Augen an. Was war in diesen Jungen gefahren? Das waren ja ganz tolle Redewendungen. Wo hatte er die nur her? Unglaublich!
„Reite wohl, mein tapferer Held und kehre gesund zurück! Denke daran, daß dich in Somerset ein klopfendes Onkelherz erwartet!"
Die „Schrecklichen" salutierten vor John Watson und latschten dann wie eine Hammelherde zur Tür hinaus. Draußen kletterten sie wie müde Fliegen in die Sättel. Dann ging die Reise los. Voran Jimmy auf Borsty. Stolz erhoben trug er sein Haupt. Lehrer Tatcher, der zufällig aus dem Fenster sah, schüttelte den Kopf. „Eine Erziehungsanstalt bauen?" knurrte er. „Reinster Blödsinn! Eine Idiotenanstalt wäre in Somerset dringender erforderlich!"
Jimmy Watson aber ritt mit seiner Leibgarde zum Town hinaus. Um sich Mut zu machen, pfiff er schrill das Lied vom „Helden von Arizona".
Joe Jemmery und Johnny Wilde hatten bald die Salem-Ranch erreicht. Regenwurm war recht zappelig und aufgeregt. Das war ja auch kein Wunder. So einen Schlag hatte man bisher noch nicht gegen den „Bund der Gerechten" geführt.
Und ?n allem dem war nur jener Mr. Zeigefinger schuld. Dabei hatte er, Joe Jemmery, doch genau gesehen, daß John Watson das Fenster der Sonntagsschule zertrümmert hatte. Damit hatte schließlich doch der ganze Rummel angefangen. Der Stein, der durch das Fenster flog, war eben der „Stein des Anstoßes" gewesen!
„Was meinst du, Johnny", sagte der Kleine aus diesen Gedanken heraus, „werden wir die Sache wieder ins richtige
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