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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Pete.
    „Wir sahen ein Feuer. An dem Feuer stand Mr. Watson und--"
    „Lügen! Lauter Lügen!" schrie jetzt Lee Crawler, der ein stadtbekannter Tagedieb und Säufer war. „Ich habe die ganze Nacht mit Mr. Watson im .Weidereiter' gesessen."
    „Stimmt", rief jetzt auch Mr. Dodge, der Storebesitzer, „ich kann das ebenfalls bezeugen. Mr. Watson hat gestern abend den ,Weidereiter' nicht verlassen!"
    Jetzt brach ein unbeschreiblicher Tumult los. Pete Simmers hatte also doch gelogen! Wenn Mr. Dodge das sagte, war an der Wahrheit nicht zu zweifeln. Auch diejenigen, die bis zuletzt an Petes Ehrlichkeit geglaubt hatten, schienen jetzt zu Mr. Zeigefinger und John Watson überzuschwenken. Das Sprichwort: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht" bewahrheitete sich mal wieder. In der Menge rumorte es. schon streckten sich Arme aus, um Pete zu fassen.
    Doch jetzt bewies Mr. Zeigefinger, daß er sein „Geschäft" verstand. Schützend stellte er sich vor Pete hin und ruderte wild mit den Armen. Es dauerte Minuten, bis sich das Volk beruhigt hatte. Dann trat er vor und sagte scheinheilig:
    „Wir wollen den jungen Burschen noch nicht verurteilen. Wir wollen ihm großzügigerweise eine letzte Chance geben. Vielleicht kann er Zeugen für seine Behauptung beibringen. Nun, Pete Simmers, wer war dabei, als du John Watson im Walde sahst?"
    „Sam Dodd", antwortete Pete ruhig.
    „Der lügt genau so!" schrie Jimmy Watson dazwischen.
    „Wo ist dieser Sam Dodd?" wollte der Ziegenbart wissen.
    „Bei der Herde auf den Weiden der Salem-Ranch."
    „Aha! Der Bursche hat sich also schon verdrückt. So, wer war noch dabei?"
    „Die Witwe Poldi!" platzte Pete nach kurzem Überlegen heraus.
    „Man hole die Frau her!" rief Mr. Zeigefinger streng.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Nachricht kam, die Witwe Poldi sei spurlos verschwunden. Jetzt erreichte die Aufregung ihren Höhepunkt! Die Witwe Poldi war spurlos verschwunden? Wie war das möglich? Und dieser Pete wollte sie nachts im Walde gesehen haben?
    Jetzt hob John Watson mühsam die Hand. Sofort trat Ruhe ein. Alle waren gespannt auf die ersten Worte des „Schwerkranken".
    „Dann hat er sie umgebracht!" kam es mit brüchiger Stimme.
    „Was? _ Wer? — Wen?" schrie Mr. Zeigefinger
    entsetzt.
    „Mein Kombinationsgefühl sagt es mir!" sagte Watson schwach, anschließend schwieg er wieder.
    Jetzt gab es kein Halten mehr. John Watson, der „Seher", hatte zwar nicht genau gesagt, wer wen umgebracht haben sollte, aber alle glaubten, daß Pete gemeint war. Die Menschenmenge drängte vor. Ein Sturm auf den Vorbau setzte ein. Mr. Zeigefinger schrie wie ein Berserker, aber er konnte die wütende Menge nicht mehr halten. Ein gutes Dutzend Arme auf einmal streckten sich nach Pete aus. Oh, es stand in diesem Augenblick verdammt schlecht um den Anführer des „Bundes"! Gab es denn keine Rettung mehr?
    Pete zeigte jetzt, wer er war. Mit einem wahren Panthersatz sprang er vor! Im nächsten Augenblick hing er am Vorbaudach des Office. Ein Klimmzug, ein gekonnter Aufschwung — und schon lag er auf dem Dach! Im selben Augenblick stieß er einen grellen Pfiff aus. Black King stellte die Ohren. Der edle Hengst mochte ahnen, daß sein Herr in Gefahr war. Er wieherte schrill auf und stieg hoch. Wie in den Tagen seiner Freiheit wirbelten die Vorderhufe durch die Luft! Ein vielstimmiger Schrei brandete auf. In panischer Angst drängten die Menschen zur Seite. Frauen kreischten, Kinder greinten, Männer brüllten heiser. Der Hengst aber hatte Luft! Mit einem gewaltigen Satz stand er unter dem Vorbau! Pete sprang genau in den Sattel! Kaum spürte der gewaltige Hengst den Aufprall der leichten Last auf seinem

    Rücken, als er auch schon davon jagte! Alles ging blitzschnell. Die Menschen kamen erst wieder zur Besinnung, als nur noch eine Staubfahne von der „Flucht des vermeintlichen Verbrechers" kündete.
    Mr. Zeigefinger stand unsagbar blöde da. Er sah sich nach John Watson um. Der aber war vor Staunen aus seinem Rollstuhl hochgefahren und drehte seine „gebrochenen" Arme wie Windmühlenflügel. Entsetzt wollte Mr. Zeigefinger seinem „Patienten" Einhalt gebieten, aber schon war es zu spät!
    „Seht mal Watson", schrie eine helle Jungenstimme, die ohne Zweifel Joe Jemmery gehörte, „er ist plötzlich wieder verdammt gesund!"
    Doch bevor die Menge ihr Erstaunen äußern konnte, hatte Mr. Zeigefinger schon geschaltet. „Ein Wunder!" schrie er in den Tumult, „es ist ein Wunder geschehen! Ein

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