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Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Titel: Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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wird gleich weitergegraben ... der Schatz gehört mir! —

    „Zieht mich doch hier raus!" rief John Watson mit beschwörender Stimme. „Brent! Settier! Plumrose! Wo steckt ihr denn? Wollt ihr mich hier elend verschmachten lassen?"
    Der wackere Hilfssheriff steckte in einem tiefen Erdloch an der — von der Landungsstelle aus gesehen — anderen Seite des Inselfelsens, in einem Loch, das ihm bis weit über den Kopf reichte und in das er auf seiner Flucht vor den Gespenstern der Insel in der Dunkelheit kopfüber hineingestürzt war.

    „Verdammte Schufte! Verräter! Mich so im Stich zu lassen! Die Kuhle ist doch halb voll Wasser gelaufen. Ich versaufe ja! Ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten, und wenn ich zusammensacke, ist's aus mit meiner Herrlichkeit! Ach Gott, ach Gott, wäre ich doch in Somerset geblieben! Jetzt hat's mich endgültig erwischt! Meine Stelle hab ich verloren! Die Ehre ist futsch! Und Jimmy — oh, mein lieber, tapferer Neffe, was soll aus dem nun werden! Ich wollte ihn zum Präsidenten machen. Statt dessen muß er jetzt ins Waisenhaus. Einsam sterbe ich auf diesem verdammten Pirates Island. Zu Hilfe! Holt mich doch aus diesem Loch! Ich gehe unter!"
    Der Unglückliche war total durcheinander: das, was er seit gestern nachmittag erlebt hatte, war selbst für einen gefahrgewöhnten Hilfssheriff zu viel.
    Da sein Schreien nichts half, versuchte er zum zwanzigsten Male, mit eigener Kraft aus der Grube zu kommen. Aber die Wände waren zu glatt; er rutschte ab und stürzte klatschend in den Tümpel, der sich am Boden des Erdloches gebildet hatte.
    „Admiral! Exzellenz! Eh, Brent - Plumrose - Settier!"
    Die Sonnenstrahlen, die jetzt wieder von oben in sein Gefängnis fielen, gaben ihm neuen Mut. Jedenfalls verschwand die Angst vor den Gespenstern mit dem wiederaufgekommenen Tageslicht. Bisher hatte er immer noch gefürchtet, die bärtige Fratze des alten Blackbeard könnte plötzlich über den Rand des Erdlochs erscheinen.
    Da! Endlich! Eine Stimme!
    „Wo bist du denn, Watson? Ich kann dich nicht sehen."

    Das war Brent. Und ganz in seiner Nähe rief einer tief aus der Erde.
    „Hier, hier, Brent! Hier! In der Hölle!"
    Die Gestalt, die sich jetzt über den Abgrund beugte, bot einen furchtbaren Anblick: zerfetzt, zerrissen, zerschunden, ohne Hut und triefend naß. Ein Bild trostlosen Jammers.
    „Mensch, Watson! Wie siehst du bloß aus! Du hast ja keinen heilen Fetzen mehr am Leibe!"
    Der Hilfssheriff schnappte trotz seiner Not sofort ein.
    „Besieh du dich erst mal selbst im Spiegel, Brent! Die reinste Vogelscheuche bist du!"
    Jetzt wurde der Hufschmied wütend.
    „Na, wenn das so ist — dann hilf dir man selbst!"
    „Nein, nein", heulte Watson auf. „Ich machte doch nur Spaß! Jeder sieht dir noch immer den Gent an, lieber Joe! Komm! Reich mir die Hand, mein Leben! Ich stehe bis über die Knie im Wasser und erstarre, komme um. Ich, ich —"
    Und der arme Teufel bekam einen richtigen Schüttelfrost.
    „Na, dann los!" sagte Brent besänftigt.
    Es gelang ihm tatsächlich, den unglücklichen Landsmann an die Oberwelt zurückzubeordern. Die kleine Lichtung inmitten des Inselwaldes glich in ihrem wilden Durcheinander von im Sturm geknickten Bäumen einem kaum passierbaren Urwald.
    „Wo ist — wo ist —", stotterte Watson und schielte ängstlich nach dem Felsgipfel mit dem „Jolly Rogger". Aber der war verschwunden — einfach fortgeweht. Und auch von dem Feuer, das ihn so geheimnisvoll beleuchtet hatte, war keine Spur mehr vorhanden.
    „Du, John", sagte der Hufschmied. „Ob das nicht alles nur eine Sinnestäuschung war in dieser Nacht?"
    Der grelle Sonnenschein ließ wirklich keinen Raum mehr für Gespenster. Aber Watson war sich doch noch im Zweifel, ob er auf Brents Deutung eingehen durfte; er wollte um alles in der Welt die Geister nicht reizen.
    „Wie bist du denn in das Loch gekommen, John?"
    „Hals über Kopf", stöhnte dieser. „Da war ein Kerl hinter mir her, der so gräßlich ,Mörder, Mörder!' schrie — ach, meine armen Knochen! — ich raste im vollen Lauf in die kühle Tiefe."
    Der „Kerl" war Carlos gewesen. Aber das konnte der Hilfssheriff natürlich nicht wissen.
    „Komische Höhle", meinte Brent. „Mensch, das sieht ganz danach aus, als hätte man hier früher schon mal gegraben. Nach dem Schatz natürlich. Und das hieße —"
    Beide erstarrten gleichzeitig.
    „— daß der Schatz schon längst weg ist", murmelte Watson verstört. „Das willst du doch damit

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