Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen
du deine Gäste dauernd vergiftest!"
Wieder ein Hüftzug — und wieder ein Wasserklatschen!
„Halunke!" kreischte Cobber, indem er von hinten auf Brent los sprang.
Auch Settier raffte sich wieder auf, hieb blindlings und halb bewußtlos in der Gegend herum und tauschte einen Hagel von Schwingern mit John Watson.
„Mensch! Jack!" rief der Hilfssheriff plötzlich. „Wir sind doch Freunde!"
„Egal!" tobte der Friseur. „Ganz egal! Ich soll mich schlagen lassen?"
Watson wich zurück. Der Boden gab unter seinen Füßen nach. Schwapp! Und er war wieder da, woher er gekommen war.
„Joe! Hilf mir! Joe!" schrie er zum Herzerbarmen.
Aber Joe Brent war gerade damit beschäftigt, den Schuhmacher, der ihn immer noch von hinten umklammert hielt, mit einem Kopfzug über sich weg zu werfen. Dann rannte er in tollwütigem Schwung auf Settier los.
„Nicht doch, Joe!" schrie der jetzt. „Ich bin doch —" „Ist mir wurscht, wer du bist!"
Und Settier erlebte das, was er dem Hilfssheriff angetan hatte, am eigenen Leib: er landete im Zurückspringen in der Grube.
Dort unten ging die Keilerei jetzt weiter. Die auf so engem Raum Vereinten trommelten aus Leibeskräften aufeinander los, ohne darauf zu achten, wen und wohin sie trafen.
„Wo sind die Kerle bloß geblieben?" wunderte sich Brent, der sich erneut Cobber zuwandte. „Wie vom Boden verschluckt! Oder habe ich sie —"
„In eine Grube hast du sie geworfen, du Grobian!" schrie Cobber.
„Aha! Das habe ich mir gedacht! Watsons Grube! Na, da wird für dich auch noch Platz sein!"
„Aber nein! Frieden! Frieden!" flehte der Schuhmacher, der sich jetzt ganz allein dem Muskelpaket gegenübersah.
Brent blieb unerbittlich! Ein Untergriff, eine Mühle — aber es klatschte jetzt nicht mehr. Die Grube war schon zu voll. Es gab nur einen Bums, als Cobber auf die Köpfe seiner sechs Vorgänger flog.
„So! Habt ihr jetzt genug? Gebt ihr jetzt endlich Frieden?" brüllte der Triumphator.
Aber er sollte seiner Erfolge nicht froh werden. Denn als er an den Rand des unheimlichen Erdloches trat, in dem die Fäuste nur so durcheinanderwirbelten, rutschte er plötzlich aus. Ein rauher Aufschrei. Ein Umsichschnappen. Aber es half nichts. Auch Joe Brent ging den Weg seiner Freunde und Feinde und rutschte in die Grube, in die er andere warf, selbst hinein.
Und jetzt saßen sie alle wieder schön beisammen; zwar naß und zerquetscht, zerschlagen und zerschunden. Und da es nun wirklich zu eng für so viele geworden war, endete auch der Kampf, während oben am Rand der Lichtung, in dem sich diese Titanenschlacht abgespielt hatte, sechs andere Männer vor Entzücken abwechselnd kreischten, in die Luft sprangen, sich gleichfalls am Boden wälzten oder Tränen vergossen.
Fünf von diesen aber sollte bald das Lachen vergehen.
„Sieh da!" rief Jack Smaller, der auf einem Bein neben Dawes herumtanzte, plötzlich aus. „Pete! Pete Simmers! Und Carlos und Sitka! Guten Tag, Boys! Na, hat euch die Vorstellung gefallen?"
Er ging mit Dawes und Mike zu den drei Jungen hinüber, die an der anderen Seite der Lichtung standen und offenbar entschlossen waren, das Katze- und Mausspiel aufzugeben.
„Und welcher Wind hat euch auf dieses Eiland, fern von den heimatlichen Gestaden, verschlagen?"
„Das wissen Sie ganz genau, Mr. Smaller", grinste Pete vielsagend. „Wir kennen uns doch schon lange genug, was?"
„So hast du also damals sofort kapiert, daß du uns im Ford belauschen solltest?"
„Das war nicht schwer zu erraten, nachdem Sie vorher so geheimnisvoll auf der Salem-Ranch aufgekreuzt waren. Und außerdem —"
„Hallo!" rief Mr. Dawes dazwischen. „Ihr seid also die Jungen vom Bund der Gerechten?"
Smaller wollte seinen Freund zurückhalten, da er fürchtete, er könnte Pete am Kragen nehmen, aber die
Wut des Seemanns war seit der Massenschlacht der Somerseter Schildbürger völlig verraucht.
„Teufelskerle seid ihr!" sagte er nur, „und ich will euch eure Scherze nicht nachtragen; hätte es in meiner Jugend nicht anders gemacht."
„In Ihrer Jugend?" grinste Pete. „Ich glaube, Sir, Sie verstehen sich auch jetzt noch prima darauf, die Leute an der Nase herumzuführen. Aber entschuldigen Sie, daß ich mir heute morgen das Boot .auslieh'. Es liegt jetzt wieder ordnungsgemäß am alten Platz."
„Gut gemacht", sagte Dawes, indem er sich wie ein nasser Pudel schüttelte. „Brr, das Wasser! Da werde ich mir gleich mal ein paar trockene Decken herausholen lassen. — Mike!
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