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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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deshalb nicht für nötig, daß alle aufblieben. Er teilte stündliche Wachen ein; die erste übernahm er selbst. Nach ihm kam Bill Osborne an die Reihe, den Johnny Wilde ablösen sollte; den Beschluß machte dann Regenwurm, auf den wieder Pete folgte. Es war also alles wundervoll ausgedacht, und es hätte prima klappen müssen, wenn nicht...
    ... ja, wenn die Müdigkeit nicht stärker gewesen wäre als Joe Jemmery! Der Kleine gähnte laut und herzhaft, als Johnny ihn weckte; er war auch sofort hellwach. Während Johnny sich dann in seine Decke wickelte, setzte er sich mit dem Rücken gegen die Felswand und ließ seine Blicke aufmerksam durch die Gegend schweifen. Dabei dachte er daran, wie herrlich es wäre, wenn ausgerechnet jetzt Bess Silver und seine Gefährtin auftauchen würden. Er malte sich schon aus, wie er die beiden Räu- 1 er mit List ganz alleine zur Strecke bringen würde.
    Aber weiter kam er nicht. Die Träume, denen er sich hingab, waren gar zu schön. Und ehe er es merkte, lief er darüber ein. Als er wieder erwachte, kletterte die Sonne gerade über die Felswände. — Es war beinahe Tag! Er warf einen hastigen Blick auf seine Freunde; die schliefen genau so gut, wie er's eben noch getan hatte.
    „Aufstehen, ihr Faulpelze!" rief er. Er hatte nicht die Absicht, ihnen zu verraten, was passiert war; schließlich konnte er ja so tun, als habe er sich für die andern aufgeopfert und den Rest der Nacht allein durchwacht.
    *
    Der Teil des Bundes der Gerechten, der in Somerset zurückgeblieben war, hatte alle Hände voll zu tun. Vier Jungen beschatteten ständig die Wege, die der Hilfssheriff an diesem Tage tat; weitere drei trieben sich um das Watsonhaus herum und paßten auf, was sich dort ereignen würde.
    Es dunkelte bereits, als Mr. Watson von seinem Besuch bei Lehrer Teacher nach Hause kam. Er stellte das geheimnisvolle Döschen auf den Tisch und legte das Papier daneben.
    „Was ist das, Onkel?" fragte sein Neffe neugierig. „Sieht komisch aus, das muß ich sagen."
    „Ist auch komisch — mehr als komisch!" Watson redete sich. „Bewundere die geistigen Fähigkeiten deines Onkels gebührend, Neffe!" Er breitete umständlich das Pergament auf dem Tisch aus. „Hier! Sieh dir's mal an! Und vor allem, lies es gut durch!"
    Jimmy besah sich das Dokument mißtrauisch von allen Seiten. Er überlegte hin und her. Dann schüttelte

    er heftig den Kopf. „Das muß chinesisch sein! Man zerbricht sich ja die Zunge, wenn man das aussprechen soll! Es geht einfach nicht."
    Der Hilfssheriff blähte sich auf wie ein Ochsenfrosch. „Da reicht dein Köpfchen wieder mal nicht aus, wie? Aber dein Onkel weiß, was es bedeutet!" Von seinem Besuch bei Lehrer Teacher erzählte er nichts. „Yes, paß jetzt gut auf, Jimmy!" Er las seinem Neffen den Inhalt des sonderbaren Schreibens vor. Triumphierend blickte er ihn dann an. „Du siehst, Köpfchen muß man haben! Ich rate dir eines, mein Junge: übe deine Geistesfähigkeiten, so oft du Gelegenheit dazu findest! Nur ein Mann mit überlegenem Verstand ist in der Lage, mehr zu leisten als andere. Und darauf kommt es an! Nimm dir ein Beispiel an deinem mit Recht im ganzen Distrikt so berüchtigten Onkel!"
    Jimmy stotterte verblüfft: „Wer dieses Pulver schnupft und dreimal die Erde küßt. .. Aber das ist ja allerhand! Das ist ja ganz toll! Ist das wirklich wahr, Onkel?"
    „Du bist wohl völlig von Sinnen — hahaha!" Watson lachte laut und meckernd. „Irgendein Spaßvogel hat sich damit nur einen Scherz erlaubt; das ist alles! Natürlich sterben die Dummen nie aus. Aber du und ich, Jimmy, wir beide gehören nicht zu den Doofköppen, wie sie scharenweise die Welt bevölkern; wir glauben so etwas nicht! Wir durchschauen die Sache auf den ersten Blick!"
    Worauf er sich zufrieden aufs Sofa legte und seine lange Pfeife ansteckte. Behaglich schmauchte er. „Mach

    jetzt das Abendbrot zurecht, Boy! Was gibt's denn Schönes?"
    „Ein ganz prima Essen! Salzheringe mit Pellkartoffeln und sauren Gurken!"
    „Ein sehr erlesenes Mahl, wirklich!" Watson freute sich und fuhr sich schon jetzt genießerisch mit der Zunge über die Lippen. „Gott schuf Tiere mancherlei Art, und alle, damit sich der Mensch daran delektiere — auch die Salzheringe!" Worauf er die Augen schloß und erlöst zu schnarchen begann. Er fühlte sich glücklich.
    Leise schlich Jimmy in die Küche, um sich um das Abendbrot zu kümmern.
    Aber seine Gedanken kamen von dem alten Papier und dem Döschen nicht mehr

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