Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser
mir vorzuschlagen?"
„Ich heiße Pete Simmers", sagte der Boy und machte eine kleine Verbeugung.
„Mein Name ist John Smith; das klingt zwar sehr banal, aber es stimmt diesmal wirklich!"
„Also Mr. Smith", begann Pete, „wir haben hier in Somerset einen ,Bund der Gerechten'. Wenn ich vorhin sagte, Sie hätten keinen Grund, auf die ehrlichen Bürger dieses Towns zu schimpfen, meinte ich damit..."
„Einen ,Bund der Gerechten'?" unterbrach ihn Smith. „Was ist denn das für ein Verein?"
„Kein Verein", lächelte Pete, „es ist nur eine Gruppe gleichgesinnter Jungen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, Gerechtigkeit zu üben, wo es nötig ist."
„Und du bist der Boss dieser Gruppe, was?" „Zufällig ja. Aber das hat nichts zu sagen. Jeder von uns hätte Ihnen jetzt den gleichen Vorschlag gemacht." „Und wie lautet der?"
„Der ,Bund der Gerechten' wird dafür sorgen, daß Sie Ihr Motorrad in einwandfreiem Zustand zurückbekommen, bevor Sie Somerset verlassen. Sollte dieses aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, erhalten Sie von uns eine entsprechende Entschädigung."
Mr. Smith sah Pete zweifelnd an. Sein Gesicht sprach Bände!
„Nimmst du den Mund nicht etwas sehr voll, Boy? Kann mir nicht vorstellen, wie eine Handvoll junger Burschen das zuwege bringen sollte. Mir scheint, der ,Bund der Gerechten' nimmt sich etwas zuviel vor."
„Glauben Sie? Nun, lassen Sie sich doch eines Besseren belehren! Vorläufig bleibt Ihnen ja doch nichts anderes übrig, als das Motorrad hier stehenzulassen und mit dem Zug weiterzufahren."
„Stimmt auch wieder", knurrte Mr. Smith, „mein Chef erwartet mich dringend. Wann geht der nächste Zug?"
„In einer halben Stunde."
„Okay, ich werde den Zug nehmen. Und was ich noch fragen wollte: Warum macht ihr das alles?"
„Nun, das ist u n s e r Hobby! Ihnen ist doch eine Ungerechtigkeit widerfahren, nicht wahr? Wenn ich vorhin sagte, Sie würden von John Watson keinen Cent bekommen, und jedes Gericht würde den Hilfssheriff obendrein noch freisprechen, wollte ich Ihnen damit nur beweisen, wie wichtig es manchmal ist, Menschen zu finden, die trotzdem dafür sorgen, daß die Gerechtigkeit nicht ausstirbt! Und was Ihre Beschimpfungen der ehrbaren Bürger unserer Stadt anbelangt, die können Sie meinethalben erst dann zurücknehmen, wenn der ,Bund' Ihnen geholfen hat. So long, Gent!"
Pete erhob sich, band Black King los und stieg in den Sattel. Mr. Smith wollte noch etwas sagen, aber seine Worte wurden von einem schrillen Pfiff übertönt. Das war der Zug! Er rannte los, denn er mußte noch sein Gepäck aus dem „Weidereiter" holen, und die Rechnung war auch noch nicht bezahlt.
Pete sah dem Mann nach. Er war sich über diesen noch nicht ganz im klaren. An und für sich machte er ja einen ganz guten Eindruck. Aber die Erfahrung hatte gelehrt, daß man nicht danach allein gehen durfte. Nun, die Zeit würde es bringen. Pete machte sich auf den Weg zur Schmiede, wo er noch geschäftlich zu tun hatte.
Eine gute Stunde darauf ritt er durch das Town zurück. Als er an dem „Weidereiter" vorbei kam, stieg er schnell noch mal aus dem Sattel und ging in den Hof des Gasthauses. Hier stand das Motorrad dieses Mr. Smith. Er untersuchte die Maschine genau. Ja, das Ding sah arg mitgenommen aus; es würde keine Kleinigkeit sein, sie wieder instand zu setzen. Aber sie hatten schon ganz andere Dinge fertiggestellt. Sie würden auch das schaffen.
„He, Sie junger Mann, was machen Sie da?" erscholl eine Stimme hinter ihm.
Pete brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, daß sein Freund Joe sich einen Spaß mit ihm erlaubte. „Na, .Listige Schlange', was gibt es Neues?"
„Och, nicht viel." Der Kleine setzte sich auf ein Faß und begann zu erzählen. Dabei war er sehr traurig, denn es wäre schön gewesen, wenn er seinem Boss hätte berichten können, was es eigentlich mit diesem Mr. Smith auf sich hatte. Aber so war es eben nur ein Mr. Smith, wie sie sich zu Dutzenden in den Staaten herumtrieben. Aber immerhin, Joe hatte das Buch gefunden; und das war auch was wert.
„Schätze, Boss", meinte er abschließend, „wir nehmen das Buch in Verwahrung. Wer weiß, welchen Nutzen es uns noch bringen kann."
„Das wäre Fundunterschlagung", belehrte ihn Pete, „kommt für uns nicht in Frage. Du wirst das Buch hübsch bei John Watson abgeben."
„Iiich? Warum denn gerade ich? Ich habe keine Lust, mir Ohrfeigen als Finderlohn verpassen zu lassen!"
„Was hat das mit Ohrfeigen
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