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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Stimme ein.
    Es wäre auch alles gut gegangen, wenn sich die anderen nicht eingemischt hätten: Joe Jemmery und der Dachhase. Das muß auch einer vom Bund der Gerechten gewesen sein; die waschen ihre schmutzige Wäsche ja stets im Trüben."
    „Das hilft alles nichts, Jimmy", jammerte Onkel John total entmutigt. „Sieh mal, dir kann ich es ja gestehen: diese Wette ist mein Tod! — Zum Henker, gib das Geheule auf ! — Ich war so betrunken ... äh so ... so lustig, als ich mich auf den Jux einließ, und wenn man lustig ist, fühlt man sich so stark und heldenmäßig, daß man sich alles zutraut. Am nächsten Morgen — ja, da wußte ich, was ich angerichtet hatte. Und darum freute ich mich über den Jack Ripper-Spektakel wie ein Säugling über den ersten Schnuller, weil er mir einen ehrenvollen Vorwand gab, an diesem gräßlichen 18. Mai im Town zu bleiben. Jetzt aber . . ."
    Er stand auf und legte Jimmy väterlich die Hand auf die Schulter.
    „Du warst dabei, wie ich von Dulles verdächtigt wurde. Kein Mensch kann den Leuten ausreden, daß ich dich angestiftet hätte. Es gibt jetzt kein Zurück mehr

    für mich, Jimmy. Ich m u ß zum Niagara — oder ich bin ein wortbrüchiger, feiger Kojote — so wie ich's auf das eingerahmte Blatt bei Turner geschrieben habe."
    „Aber ich bitte dich, Onkel! Tu's nicht! Ich flehe dich an!" schrie Jimmy.
    „Zu spät, mein Junge. Zumal diese geifernden Wühlmäuse vom Bund der Gerechten ja schon ein Telegramm an den Präsidenten der Vereinigten Staaten geschickt und ihn zum 18. Mai eingeladen haben."
    „Ja, ja. Weil du im .Silberdollar' dich starkgemacht hast, du wolltest nach dem Sieg eine Flasche Champagner mit ihm trinken."
    „Ach, Boy, erinnere mich nicht mehr daran. Ich will nichts mehr davon hören. Ich habe mit dem Leben abgeschlossen. Die Gangster und Rustler, die Räuber und Viehdiebe des Wilden Westens können sich freuen; die ehrlichen Leute in Arizona, Kalifornien, Neu-Mexiko, Texas, Colorado, Kansas, Nevada müssen ihr Haupt in Sack und Asche hüllen — John Watson, der staatliche Hilfssheriff, zieht am 18. Mai in die ewigen Jagdgründe zu Bufallo Bill und Lederstrumpf."
    Old Johns Stimme brach vor Rührung. Er griff zur Whiskyflasche. Aber die war ausgerechnet jetzt leer und Ersatz nicht zur Stelle.
    Es wurde still im Office. Der Hilfssheriff saß steinern wie sein eigenes Denkmal auf dem Amtsstuhl, den sonst Sheriff Tunker einnahm. Jimmy hockte auf dem Tigerfell und weinte bitterlich. Im „Silberdollar" aber wurde trotz der vorgerückten Stunde das Ereignis der Nacht gefeiert; deutlich drang wieder das furchtbare Lied in die Jammerstätte:

    „Über den Niagara, Stolz in der Brust, siegesbewußt! Breche ich mir dabei Hals und Bein, Wird der Ruhm mein doch sein!"
    Der Text war also inzwischen geändert worden. Aber das ließ sich im Office nicht so genau verstehen.
    „Der Ruhm!" murmelte Old John mit bitterem Lächeln vor sich hin. „Der Ruhm! Ach, heiliger Bimbam, ein Gläschen Rum wäre mir lieber!"
    Es war Sonntag geworden. Mr. Dodd ging zufrieden auf der Salem-Ranch spazieren, inspizierte die Ställe und freute sich seines Lebens. Von den nächtlichen Abenteuern seiner Zöglinge ahnte er nichts. Sam war wieder da und hatte zum Frühstück eine gelinde Standpauke bezogen; die Freude des Vaters über die Rückkehr des verlorenen Sohnes war viel zu groß, als daß er ihn niedergedonnert hätte. Joe Jemmery, der „Flüchtling", hatte sich als Gast gemeldet und eine herzliche Aufnahme gefunden; Mammy Linda fütterte ihn mit den erlesensten Bissen, damit er schneller wüchse.
    Aber dennoch war die junge Generation auf der Ranch durchaus nicht in Sonntagsstimmung. Soeben hatte sich nämlich ein weiterer Besuch eingestellt. Das war Jimmy, der nun in Petes und Sams Zimmer saß und diesen beiden, Dorothy und Joe sein Leid klagte. Auch Sitka, der kleine Apache, der von der Weide gekommen war, lauschte den Worten des armen Watson-Schlakses.
    „Mein Onkel ist verloren, und ihr seid mitschuldig.
    Ihr habt ihn zu der grausigen Wette aufgehetzt. Und wenn ihr vorige Nacht nicht eingegriffen hättet, hätte ich nicht mit dem roten Gesicht herumlaufen müssen und wäre nicht entlarvt worden. Wer war denn nur dieser verrückte Dachtänzer?"
    Es gereichte Sam zur hohen Ehre, daß er aus Rücksicht auf Jimmys Not seine aufkochende Wut bezähmte.
    „Ich saß auf dem Dach, Jimmy. Nein, keine Angst! Ich bin kein Unmensch. Und die Sache mit deinem Onkel? — Ja, Kerl! Soll

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