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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Sie wohl, Mrs. Poldi. Ich wende mich doch besser an die Regierung in Tucson und beantrage, daß ein anderer Sheriff für Somerset ernannt wird. So wie jetzt geht die Geschichte nicht weiter; da ist Hopfen und Malz verloren!"
    Jetzt fuhr Old John aus seiner Erstarrung hoch.
    „Anderer Sheriff? Das wirst du mir wohl nicht antun, Sugar! Halt dein Maul, Jimmy! ich befehle es dir als dein Onkel und Vorgesetzter! Du bist Sheriff-Anwärter und hast zu gehorchen! Gut, Sugar, ich bin einverstanden. Aber — aber in die Todesschleuder brauche ich doch nicht mehr, was?"
    Der Inspektor war sofort besänftigt. „Bestimmt nicht, John. Denn, Mensch, ich bin doch auch noch da! Ich reite jetzt allerdings mit Carlos fort; wir müssen den Feind beobachten. Du wirst uns erst dann wiedersehen, wenn die Kidnapper über dich herfallen; dann aber sind wir zur Stelle und räumen auf. Deinen Neffen kannst du mit in Mrs. Poldis Wohnung nehmen. Sie haben doch gewiß eine Hausangestellte, Mrs. Poldi! Ist die auch vertrauenswürdig?"

    „Ich habe zur Zeit eine Verwandte zu Besuch bei mir. Ein Mädel von 16 Jahren, Betty Flannagan. Die könnte mit Jimmy die Rollen tauschen, wenn Sie das meinen sollten, Mr. Kimber."
    „Genau das meinte ich, Mrs. Poldi. Also bye, bye allerseits! Und keine Furcht, John; wir —"
    „Furcht? Was ist das?" raffte sich Watson auf. „Mich hat noch nie ein Mensch zittern hören.
    Sugar und Carlos entfernten sich, und nach einiger Zeit ging auch Jimmy. Allerdings legte der Schlaks nur die wenigen Schritte bis zum Hause Mrs. Poldis zurück. Von dort kam er fünf Minuten später mit Betty Flannagan, einem hübschen Backfisch, ins Office zurück. Nach weiteren fünf Minuten wurde vor die Tür ein Schild mit der Aufschrift „Für heute geschlossen" gehängt. Und bei Einbruch der Dunkelheit, also viel später, huschten zwei Gestalten, die von weitem genau wie Mrs. Poldi und Betty aussahen, zu Mrs. Poldis Wohnung hinüber. Die Kidnapper konnten kommen: sie würden den Sheriff und seinen Anwärter auf dem Posten finden.
    „Also, Jack", sagte Mrs. Settler gegen 9 Uhr abends zu ihrem Mann, „wir brechen jetzt auf. Du zu Watson und ich zu Mrs. Poldi, genau wie uns auf dem Zettel geraten wurde."
    „Okay", brummte der geduldige Ehemann. „Möchte nur wissen, wer uns den Wisch unter die Tür geschoben hat. Laß mich ihn noch einmal lesen:

    ,An das Ehepaar Settler.
    Ihre Sache steht schlecht. Das Zuchthaus schleicht heran. Empfehle dringend persönliche Abbitte bei Watson und Mrs. Poldi heute abend. Nicht abschrecken lassen. Sie sind beide im Town: Watson im Office und Mrs. Poldi in ihrer Wohnung. Ein guter Freund.' Na ja. Ich würde nicht gehen. Aber wenn du es für richtig hälst —"
    „Ja, das tue ich!" rief die bessere Barbershälfte ungestüm. „Mann, Mann, wir dürfen doch nicht warten, bis wir verhaftet werden! Du hast doch gehört, was uns der Pettifogger angedreht hat! Freiheitsberaubung, Beleidigung, Mißhandlung — zehn Jahre sollten wir kriegen. Nein, nein, wir müssen den Kopf unter den Arm nehmen und um Gnade winseln."
    „Vielleicht", zögerte Mr. Settler, „wenn ich dem Pettifogger einen Schein in die Hand drücke, daß er dann die Klage zurückzieht. Es ist mir eine schreckliche Pille, vor dem Watson zu Kreuz zu kriechen. In Wirklichkeit ist er nämlich doch verrückt, und der Spektakel, den er wieder im Town angerichet hat — oh weh, oh weh! Was heute wohl bei der Salem-Ranch los war? Corner und Flowers haben sich krank gemeldet und liegen im Bett, als wenn sie etwas Fürchterliches durchgemacht hätten, und der sonst so großmäulige Brent ist auch ganz kleinlaut. Es muß schaurig rundgegangen sein."
    „Das geht uns nichts an", rief Mrs. Settler. „Fang nicht schon wieder an, deine Nase in die Geheimnisse anderer Leute zu stecken; damit hast du uns auch in dieses Elend gebracht. Ich will nicht ins Jail; die

    Schande überlebte ich nicht! Also, los jetzt! Ich zu Mrs. Poldi und du zu Watson. Und wir geben nicht eher Ruhe, als bis wir begnadigt sind."
    Das Ehepaar verließ die Wohnung und trennte sich schweren Herzens. Weder die bessere noch die. schlechtere Hälfte ahnten, welche Sensationen auf sie warteten.
    *
    „Du, Onkel!" flüsterte Jimmy mit angstbelegter Stimme. „Da klopft jemand an die Haustür!"
    Der Schlaks saß in Betty Flannagans Staatskleid, eine Backfischmütze über den Kopf gezogen, auf Mrs. Poldis Sofa; ihm gegenüber thronte in einem Lehnstuhl Old John, Mrs. Poldis Topf-Hut

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